Das Geld bleibt im Dorf


Was ist das Geld morgen noch wert? Die globale Verunsicherung durch Bankenpleiten und Wirtschaftskrise gibt Initiativen Rückenwind, die sich wieder auf die Stärken der eigenen Regionen besinnen. Die Reportage „Das Geld bleibt im Dorf – Alternativen zur Bank“ stellt die Frage: Worauf vertraut der Mensch – auf das Geld oder auf die Gemeinschaft? Die Autoren begleiten außergewöhnliche Bürger und Bauern, die erfolgreich mit regionalen Finanzkreisläufen arbeiten und clevere Ideen entwickelt haben, um Bankenkredite zu umgehen.

Allein in Österreich und Bayern gibt es mittlerweile über 60 Regionalwährungen, die sich auf die Stärken der eigenen Regionen besinnen. Sie unterstützen Landwirte und Handwerk in der Gemeinde, ganz nach dem Motto des alten Raiffeisen: “Einer für alle, alle für einen.” Und statt mickriger Sparbuchzinsen lockt ein hoher Naturalzins. Sie benutzen dazu ergänzende Währungssysteme: Regiogelder und Tauschsysteme. Denn Fachleute warnen: „Die exponentielle Steigerung des Geldes durch Zinsen wird unser Finanzsystem zerstören.“ Mit eigenem Geld und Zeit als Währung setzen sich Dörfer und Finanzrebellen zur Wehr.

In Langenegg (Vorarlberg) haben die Einwohner mit ihrer Regionalwährung „Langenegger Talente“ einen florierenden Dorfladen aufgebaut. Das Erfolgsmodell machte Schule. Bürgermeister Georg Moosbrugger: „Vor fünf Jahren waren fast alle kleine Betriebe in Schwierigkeiten, manche kurz vor dem aus.“ Mittlerweile profitieren fast alle Betriebe von der Lokalwährung – denn das Geld bleibt im Dorf!
443463098_640
Der „Vorarlberger Tauschring“ besinnt sich auf alte Tugenden wie Nachbarschaftshilfe. Ganz ohne Geld tausch man hier – in Europas größtem Tauschring – Arbeitsstunden: Ich repariere Dir Dein Auto, Du backst mir dafür Brot. Franz Lenz (51) und sein Sohn Martin (26) im bayerischen Zorneding wiederum verkaufen festverzinsliche Wertpapiere, um den Kauf eine Mutterkuhherde zu finanzieren. Der Investor bekommt seine Zinsen aber nicht in Geld zurück, sondern in Form von Kartoffel, Eier, Milch oder Fleisch vom Bio-Hof.

Sind diese Projekte Vorreiter eines neuen Finanzsystems? Die Servus TV-Reportage begleitet die Aktivitäten dieser Regio-Rebellen und untersucht ihre Finanz-Experimente mit Hilfe von namhaften Experten wie dem Wiener Kapitalismuskritiker Christian Felber und dem Finanzeperten Prof. Dr. Gottfried Haber von der Donau Universität Krems.

Sharing is Caring 🧡
Posted in Inspiration, Menschen Verwendete Schlagwörter: , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.