Flüchtlinge herzlich willkommen

Foto Riace: Wikipedia

Foto Riace: Wikipedia

Sind die vielen Flüchtlingen geschehen, die an Europas Küsten gespült werden auch eine Chance? Das kleine Dorf Riace in Italien macht es vor. Als vor 15 Jahren ein Boot mit 218 Flüchtlingen unweit des Dorfes Riace auf Lampedusa strandete. Statt mitanzusehen, wie die Kurdne in eines der Auffanglager der Insel verfrachtet werden, hat der Bürgermeister die Flüchtlinge in sein Dorf eingeladen und ihnen angeboten, sich dort anzusiedeln. Eigentlich eine irrsinnige Idee: Ein strukturschwaches Dorf, bettelarm und halbverfallen. Und da sollten die Einwohner das Wenige, was sie haben, mit noch Bedürftigeren teilen?

europamagazin-1470~_v-vars_b9cbcdDoch Domenico Lucano erkannte die Chancen, die die Flüchtlinge für Riace, das durch viele Abwanderungen am verfallen war, bedeuten könnten. Sein Dorf gab den Flüchtlingen ein Zuhause, im Gegenzug haben die Flüchtlinge geholfen, dieses Zuhause am Leben zu erhalten. Zusammen mit Freunden gründete Domenico 1999 den Verein »Città Futura« (»Stadt der Zukunft«). Mit einem Darlehen der Banca Etica erwarben sie leerstehende Gebäude und boten Flüchtlingen und Asylbewerbern die Möglichkeit, bei freier Logis und einem Montaslohn von 400 Euro ein Handwerk zu erlernen. Im Gegenzug sollten die Zuwanderer Italienisch lernen und sich am Aufbau des Dorfs beteiligen. Der Plan ging auf. Mit dieser Finanzspritze konnten die leerstehenden Häuser renoviert, Arbeitsplätze und sogar eine Künstlerwerkstatt geschaffen werden. Und davon profitiert inzwischen das ganze Dorf: der Bäcker, der Metzger, die Handwerker. Und ohne die Flüchtlingskinder hätte die Schule schon längst wegen Schülermangels schließen müssen. Toll und nachahmenswert.

Hier eine aktuelle Reportage aus dem Ort von dem Europamagazin der  ARD

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