Wo finde ich Frieden?

Foto: Rose Marie Gasser-Rist

Foto: Rose Marie Gasser-Rist

Angesichts der Bilder und Nachrichten aus der Ukraine, dem Nahen Osten oder Anderswo, wo Krieg statt Frieden herscht, ist es eine tägliche spirituelle Praxis, im Feld der Liebe zu bleiben. Dazu erreichten mich zwei Impulse von newslichter-Lesern, die ich gerne teile:
„Ich weiss jetzt warum ich da Meer so liebe.
Wenn ich die Brecher an die Felsufer klatschen höre, ich von dem ewigen Kommen und Gehen der Wellen eingelullt werde, überkommt mich Frieden. Ich kann wieder ans Vertrauen in eine höhere Gesetzmässigkeit und Gerechtigkeit andocken, das mir bisweilen abhanden kommt.

Zum Schaudern schrecklich, was von Amerika, Russland, dem Gaza und immer noch Fukushima kommt. Die Menschheit scheint einfach nicht zu lernen.

Das Meer gibt mir die Gelassenheit zurück, dass auch ein Obama oder ein Putin nur Staubkörnchen sind, die die Wellen der Ewigkeit wegschwemmen und zermalmen.

Traurig um all diejenigen, die sich ernsthaft bemühen, „gute Menschen“ zu sein, schade um unseren Planeten, der so geschändet wird.

Das Meer gibt mir Gewissheit, dass kein Schlächter mir etwas anhaben kann. Meine (und die unserer Kindeskinder) Lebensgrundlage mag mehr und mehr zerstört werden, aber meine Seele gehört mir.

Ja das Meer schenkt mir Frieden“

Gedanken am Kap Arkona von Rose Marie Gasser-Rist

Gebet

herr, die welt hat sich verändert,
es ist ein feuer in die welt gekommen,
mein herz zittert vor angst,
das dieses feuer auch meine kinder frißt.
herr, die welt wurde erschüttert,
von drei schlägen,
ich wage gar nicht zu lauschen,
ob der schlag auch mein haus trifft.

herr, ich bete
dass wir alle lernen mögen,
dass uns der feuerschein die augen aufreißt,
der donnerschlag die herzen öffnet,
für das leiden,
für die schmerzen,
für den tod
der menschen, der bäume, der tiere, der bauern,
dass wir die erde- und menschenfressenden
maschinenhyänen bannen können, die gold scheißen,
gold und bananen, kaffee und diamanten.

herr, ich bete,
dass sie den mut haben zu trauern,
mit den kindern, mit den frauen,
mit den krüppeln aus den alten kriegen,
das sie in ihre wunden hineinsteigen,

herr, ich bete,
dass die krieger ihre tränen spüren,
dass die krieger ihre schmerzen spüren,
dass die krieger ihre angst spüren,
und kein weib ein rachegeheul anstimmt,
dass sie ihre kleinheit spüren,
das sie die waffen begraben
um das brot zu teilen.
ich will doch als alter mann
unter einem blühenden baum sitzen und
die kinder der kinder meiner kinder
auf den knien schaukeln.

oh herr,
gib uns den mut und die weisheit,
lass uns in unser menschsein wachsen.
amen

frank haake, dresden, 12. september 2001

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Ein Kommentar zu “Wo finde ich Frieden?
  1. Ja, die Menschheit scheint wirklich nicht zu lernen. Was aber ergibt sich daraus?
    Dass uns immer die gleichen schmerzhaften Lektionen bevorstehen? Was nützt es mir,
    wenn ein Mächtiger vor Gott nur ein Staubkorn ist, wenn er mir gezeigt hat, dass er
    – obwohl er mir nur eine Lektion erteilt hat, weil ich zu offen war und ihm einiges
    zugetraut habe- auf meinen schmerzlichen Rückfall pfeift, nachdem ich- vom Leben
    endlich wieder gepäppelt- schon wieder im Glück gelebt hatte, das ich wegen ihm zurückerringen
    musste? Wir sind einander Meister, ich dem anderen so, wie er mir, doch was ist, wenn
    mein Schüler, dem ich auch etwas vermitteln wollte, so ungelehrig war, mich krank zu machen, dadurch dass er das Verhalten derjenigen kopierte, die mich ursprünglich lange erkranken hatten lassen? Wieso nahm er sich an meiner Erzählung
    kein Beispiel? Erfahrung zählt, die Rekonvaleszenz war trotz weiteren Rückwurfs als beim ersten Mal und Stoßens an meine äußersten Grenzen wesentlich schneller.
    Genau das sind die Lernprozesse im Leben. Aber man wundert sich schon. Das ist das
    oben beschriebene Vertrauen in die höhere Gesetzmäßigkeit, die meine Leser in mei-
    nem Exempel auch erkennen können. Die gibt es tatsächlich. Nach dem tiefsten Fall die
    schnellste Erholung! Aus jeder Lebenssituation lernt man. Wiederholer gehen heute
    mit mir gleich baden. Ereignet hatte sich nur die billigste Art der Falschan-
    schuldigung. Man erlaubt sich etwas unter vier Augen, Zeugen fehlten, und da bleibt
    ein Lapsus, schon ein verwerfliches Abrutschen, bei abgestempelten psychisch
    Kranken folgenlos. Die Beobachtung lehrt mich, dass sämtliche Primitivlinge auf die
    gleiche Art der Falschanschuldigung zurückgreifen, die dann durch mich Gewitzigte bloß aus
    allen Wolken fallen, weil ich auf einmal ihre Lüge beweisen kann. Also immer
    getrost sein. Das Leben ist nur eine Lernschule. Durch Erfahrung wird man gewitzigt.

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