Kolumne: Angstmache und Mitverantwortung

Foto Gerrit Schulz

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Ich bekomme in letzter Zeit über facebook und Mail viele Aufrufe, die von Avaaz stammen. Und diese Aufrufe und die auch unerwünschte Medienwelle stören mich. Denn meine Sicht ist diese: Ich empfinde diese Aufrufe nicht nur als übergriffig, sondern in ihrer ganzen Form auch bedrückend, plakativ, angstmachend. Angst macht blind – und führt zu nichts anderem als zu Krieg.

Gesellschaftliche, politische Wachheit – ja, ist mir auch ganz wichtig bei aller Meditation und Selbstreflexion will ja auch was in die Welt kommen, gestalten, beitragen…

Jedoch diese großpolitischen Zusammenhänge – in denen ich persönlich tiefer gesteckt habe als die meisten, die öffentliche Parolen von sich geben – sind so intransparent und von so vielen Seiten und Interessen manipuliert, dass ich nicht blind in ein fremdes Horn blasen will.

Meine Leitlinien sind:
– was Angst macht, führt nicht zu Bewusstheit
– „Dagegen“ ist Energieverschwendung
– ein klares „Dafür“ – das ich selbst gestalten kann und nicht wie ein Kleinkind von fremden Leuten fordere – ist der wahrhaftige Beitrag, den ich bringen kann, will … und schon lange aktiv bringe.

Bereit, zu wachsen, zu lernen, mich zu verbünden. Auf einer persönlichen und konkreten Ebene…. so helfe ich mir in all diesen komplexen Zusammenhängen und gehe Schritt für Schritt mit meiner Berufung.

Eine ganz einfache „Anleitung“ zu politischer Mitverantwortung“ habe ich in meinem Blog zusammengefasst:
(R)evolution – heutzutage – ist ganz einfach:
1. Verbringt Eure Zeit damit, auf Eure Art und Weise Liebe in die Welt zu bringen – und die Stimmung wird sich ändern.
2. Verdient dabei gerade so viel, dass ihr es weitertun könnt und gerade so wenig, dass Ihr unterhalb der Steuergrenze seid – und „Staat“ bedeutet wieder: Gemeinschaft eigenständiger BürgerInnen.
3. Solltet Ihr Ersparnisse haben: verleiht sie zinslos – und die Verteilung von Ressourcen liegt wieder in Euren Händen.
4. Hört auf zu konsumieren und vor allem anzusammeln – beginnt in Eurem Umfeld einfach nur das zu tauschen, was Ihr gerade wirklich braucht – und der Mangel hat ein Ende.
5. Und wenn Ihr gemeinschaftliche Dinge schaffen wollt: krempelt die Ärmel hoch und holt Eure Freunde zusammen…
das ist eigentlich alles….

Evelin Rosenfeld

Evelin Rosenfeld

Zur Person: Evelin Rosenfeld ist Coach, Beraterin und Autorin. Die ehemalige Konzernstrategin setzte sich in den letzten Jahren intensiv für einen greifbaren Wertewandel in Politik und Wirtschaft ein . Vor allem aber arbeitet sie seit 15 Jahren nach eigener Methode als Transformationsbegleiterin. Neben üblichen „Sitzungen“ lädt sie sechsmal im Jahr kleine Gruppen nach Thüringen, Teneriffa und Thailand ein, um im Rahmen 14tägiger Auszeiten den Prozess kompakt zu durchlaufen. An drei ausgewählten Orten der Kraft verbindet sich psychologische Tiefenarbeit mit Schamanismus, spirituelle Praxis mit dem Wissen aus der fernöstlichen Heilkunst und die handfeste Neuorientierung in Beruf und Privatleben mit buddhistischer Lebensweisheit.
Mehr zu Person und Arbeit:www.evelinrosenfeld.de

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5 Kommentare zu “Kolumne: Angstmache und Mitverantwortung
  1. Antje sagt:

    Vielen Dank für diesen tollen Artikel. Das Thema beschäftigt mich schon seit längerem und ich habe mittlerweile alle „negativen“ Newsletter abbestellt. Vor allem jene, die sich mit den sogenannten Verschwörungstheorien beschäftigen.
    Mit einem „dagegen“ und „nein“ geht es nicht weiter. Sagen wir aber „JA“ zu allem was ist, kann sich eine neue Entwicklung ergeben.

    • Evelin Rosenfeld sagt:

      Liebe Antje, danke, fürdeine Rückmeldung. Ja, das ja ist es. Und je präziser der Inhalt in diesem „ja“, je bewusster jeder/m einzelnen,wozu genau er/sie „ja“ sagt, umso kraftvoller.

  2. Ingo sagt:

    Ja ich finde den Artikel auch sehr gut, was die Eigenverantwortung angeht und das Angst machen. Das „Dagegen Sein“ finde ich grundsätzlich nicht schlecht, hilft mir doch mein Immunsystem, gegen schädliche Eindringlinge in meinem Organismus. Und ich bin froh, wenn es in der Gesellschaft auch ein „Immunsystem“ gibt – das hat für mich nicht etwas mit Angstmachen zu tun. Wenn ich etwas schlechtes gegessen habe, dann zeigt mir das mein Organismus und sagt nicht JA dazu, sondern er spuckt es wieder aus – zum Glück!

    • Evelin Rosenfeld sagt:

      Lieber Ingo, danke für das Feedback. Bist Du sicher, dass dein Immunsystem seine Kraft aus der Abwehr gewinnt ? Oder vielleicht doch auch aus dem „Statement“ deines Körpers „Ich bin DAS!“ … ? Wenn dein Körper sich zB „festheftet“ an der Unbekömmlichkeit von – …. sagen wir modehalber mal: Gluten – … dann etwickelt er eine „Unverträglichkeit“, eine Allergie, die Dich ganz schön in Schach halten kann. Wenn dein Immunsystem jedoch darauf fokussiert ist, Säfte, Winde und Feuer in deinem Körper in ureigener Balance zu halten, dann stabilisiert er Dich – die Tomate, das Weizenkorn oder der faule Fisch sind dann das Grundrauschen des Alltags… sind das verständliche Aphorismen ? …

      • Ingo Drebes sagt:

        Liebe Evelin,
        danke, dass du auf meine Gedanken geantwortet hast. Ich schmunzele gerade. In deinem Artikel schreibst du: „dagegen“ ist Energieverschwendung. Und der Auslöser für den Artikel schein ein „zu viel“ an aufrufenden Mails gewesen zu sein. Dein „psychisches“ Immunsystem hat sich „dagegen“ geäußert, und das ist gut so.
        Das Immunsystem holt sich seine Kraft nicht aus der Abwehr, sondern aus der Sehnsucht nach Balance. Und was zu viel ist, ist zu viel – „da bin ich dagegen“ sagt sich das Immunsystem, und agiert sich bei mir gerade an dem zu viel an Bakterien und Viren aus. Ich freue mich darüber. Ist doch bei dir auch so, oder?

        Liebe Grüße

        Ingo

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