Auswege für Panik im Körper

vomTraumazurLiebeJan14Wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich im Körper nur noch Panik fühlt, wenn Angst einem komplett überflutet und eine innere Alarmbereitschaft jegliches klares Denken und Handeln unmöglich macht. Es fühlt sich an, wie ein innneres Rasen, Pulsieren, Übelkeit und Ohnmacht. Wir explodieren, implodieren, es passiert im inneren und ist ziemlich zerstörisch – gefühlt im eigenen Körper.

Falls du solche Gefühle in dir oder bei nahestehenden Personen kennst, lade ich dich hier zu einem Artikel ein, der die auslösenden Ursachen und Heilungsmöglichkeiten von Ängsten und Panik im Körper aus meiner Erfahrung raus beschreibt.

Panik im Körper ist der purer Stress für dein ganzes System. Und ja, es ist hochanstrengend und es fühlt sich äußerst lebensbedrohlich an. Auch als posttraumatische Belastungsstörungen gekennzeichnet, ist es doch sehr oft eine Folge von köperlicher, sexueller oder/und emotionaler Gewalt.

Viele von uns, die Gewalt und Vernachlässigung massiv erlebt haben, erinnern sich gar nicht mehr so richtig daran. Oder, was ich auch von mir kenne und in meinen Traumaberatungen häufig erlebe, wir bagatellisieren mit aller Kraft das Erlebte. „war ja gar nicht so schlimm“, „ist ja schon vorbei“, „vielen ist es ähnlich ergangen“, „ich hab mich tapfer geschlagen“… und so weiter.

Kennst du auch so etwas von dir und hast du gleichzeitig solch heftige Schmerzen, Ängste und Explosionen in deinem Körper?

Wie du die Ursache von Panik im Körper verstehen und einen Ausweg für dich finden lernst:

1. Du fühlst plötzlich und bei verschieden oder bestimmten Ursachen Panik, weißt nicht warum

Wenn wir als kleinste oder auch größere Kinder Gewalt, meist im nahen Umfeld, erlitten haben, fühlt sich das im Körper ziemlich heftig an, es ist Stress pur, totale Alarmbereitschaft, gepaart mit Übelkeit und manchmal sogar Herzrasen. Aber all das findet in unserem „INNEREN“ statt, meist bekommt es niemand mit. Denn wenn es ziemlich schnell jemand (die Mutter?!, der Vater?!, unsere Großeltern?!) erkennne und fühlen würde, was wir im inneren in dieser Not- und Gewaltsitutation erleiden, kämen wir in einen gesunden Kontakt (in echte, mitfühlende Resonanz) und könnten unseren Schmerz zeigen, teilen und damit verarbeiten.

Leider passiert das genau in den wenigesten Fällen, meistens, bleibt die ganze Not in uns stecken und unsere kindliche Psyche muß einen Weg finden, damit wir diesen überwältigenden Stress im Körper und Schmerz überleben. Spaltungen von uns selbst, Spaltungen von den Erinnerungen, Trennungen von den Gefühlen findet statt. Wir sind dann plötzlich in einem „Funktionieren-Modus“ und Empfindungen sind „gedimmt“.

Aber unsere „Tauma-Ich-Anteile“ mit den Erinnerungen existieren noch im Körper und manchmal werden sie angetriggert und wir fühlen uns dann in sekundenschnelle großer Not. Auch noch als Erwachsene. Hier leben wir dann in einem für uns gedimmten „Überlebensmodus“: wir vermeiden tunlichst jede „Erschütterung“, damit die Erinnerungen und Gefühle in uns nicht mehr hochgehen und in uns verdrängt bleiben können.

Dazu könnte gehören:
– keine emotionale wirkliche Nähe. Lieber haben wir dann Drama, Streit und sind alleine – als wie das wir uns wirklich tief und offen einlassen. Interessanterweise ist es wesentlich leichter sich zu streiten und Drama zu leben, als wie die eigene, echte Lebensbedrohung, die sich dahinter verbirgt, zu fühlen.

– keine körperlichen Kontakt, auch hier wieder körperliche Nähe, aber auch Sexualität und Bewegung, Sport gehören hier genauso dazu

– wir verkriechen uns, wir sind nicht mehr wirklich sichtbar (ziemlich schwierig für alle Beziehungen, Berufliches und Selbstständigkeit!)
SchneeblüteAmmer

2. Du hast bewusste Erinnerungen und weißt, das du traumatisiert bist
Dazu kann ich dir nur von meinen eigenen Erfahrungen und von denjenigen, die ich in meinen Trauma-Aufstellungen begleite, berichten:
um die so schmerzhaften, höchst bedrohlichen Erinnerungen aus unserem Körper und mit dem Verstand gekoppelten Bewusstsein, zu heilen, zu lindern, einen Ausweg aus der Panik zu finden, gibt es eine wirksame Möglichkeit:

Du kommst nochmal mit dir, mit den verdrängten Trauma-Ich-Anteilen, mit all den Erinnerungen, Gefühlen und Bildern in Kontakt und integrierst es bewusst und mitfühlend von deinem gesunden, erwachsenen Anteil heraus.

Das bedeutet in der Traumaarbeit:
– wir erkennen, das die wirklich Bedrohung von sexueller, körperlicher und emotionaler Gewalt vorbei ist und (du bekommst KLARHEIT!)
– wir erinnern uns vollständig daran, was uns passiert ist UND wie sich das für uns angefühlt hat.

Dazu eignen sich die Traumaaufstellungen in ihrer Wirksamkeit sehr gut, das du die gespaltenen Anteile, die während der entsetzlichen Übergriffe entstehen, verstehen und fühlen lernst.
In einem für dich sicheren und machbaren Tempo.

Trotzdem gibt es dann Tage und Stunden, wo sich die ganze, meist eben kindliche Not nochmal in deinem Körper in voller Wucht zeigt. Wir sind dann aber in unserem gesunden, mitfühlenden, erwachsenem „ICH“ und für uns selbst da. Das ist der Moment, wo die ganze Situation nochmal spürbar wird und gleichzeitig in dir, in deinem Gehirn und in deinem Körper sich wandeln und verändern darf. Trotzdem kosten diese Tage und Stunden unsere ganze Kraft, ich selbst nehme mir dann ein paar Tage Zeit, um meine Trauma-Ich-Anteile, meine abgespaltenen Erinnerungen und Gefühle zu fühlen und zu integrieren. Diese Zeit ist anstrengend, schmerzhaft und heilend.

Mit jeder Trauma- und Gewalterinnerung, die wir aus unserem Körper und Gehirn sozusagen entladen und befreien können: setzen wir unsere eigene Lebenskraft frei und im eigenen Mitfühlen und Kontakt entwickelt sich natürliche und fließende Lebensfreude.

Die gute Erfahrung ist diesmal, das du selbst mitfühlend mit dir bist. Manchmal gibt es sogar dann auch echte, mitfühlende kontakte in deiner Nähe, was wir dann meist wie ein Wunder dankbar erleben. Menschen, die dir glauben, die dich lieben und für dich da sind ♥.

Damit können wir aus der Panik im Körper einen Ausweg finden lassen und uns gleichzeitig unsere eigene Lebenskraft und Liebe.
viel Erfolg dir und viel Mut, dir selbst näher zu kommen.

image003Zur Person: Sabine Herm begleitet Frauen, Männer und Kinder „vom Trauma zur Liebe“. Sie schreibt und spricht aus eigenen Erfahrungen über die Ursache von Bindung, Trauma und Liebe. Mit unserem Anliegen können wir selbst machbare Auswege aus Opfer- und Täterspaltungen, aus Angst und Ohnmacht, für uns finden lernen. Eigene Kraft, Liebe und gesunde Beziehungen werden so möglich. Texte, Interviews und persönliche Beratung auf: www.ganz-frau-sein.de und www.facebook.com/sabineherm

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