Lichtübung: Die Kraft der Musik

Foto: Drum Cafe

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Von Matthias Jackel. Musik machen ist keine Exzellenzübung. Musik machen ist eine Achtsamkeitsübung. Gerade habe ich ein längeres Gespräch mit einer Kundin für ein Andante-Projekt im April geführt. Dabei kam auch wieder zur Sprache, warum wir eigentlich Musik machen. Musik wurde nicht dazu erfunden, um Talente auf die Bühne zu stellen oder 24 Stunden/7 Tage im Radio berieselt zu werden. Das ist heute daraus entstanden.

Ursächlich aber wurde Musik geschaffen, um die Menschen in die Gemeinschaft zu bringen. Wir kamen von der Jagd oder dem Sammeln zurück, trafen uns am Feuer und machten gemeinsam Musik. Oder tanzten. Nach den Wirren des Tages brachte uns das wieder ins Hier und Jetzt und wir spürten die Energie der Menschen, die mit uns Musik machten. Darüber haben unsere Vorfahren zwar nicht reflektiert, sie haben aber die heilende Kraft davon instinktiv gespürt und so wurde das Teil der täglichen Rituale.

Um miteinander Musik zu machen war Achtsamkeit gefordert. Sich auf die anderen einstellen. Mit ihnen in Einklang kommen. Den Moment wahrnehmen, den Puls des Augenblicks. Sich fallen lassen in diese Energie der Gemeinsamkeit und der Achtsamkeit für die Gruppe und sich selbst. Was damals so gut funktioniert hat, hat seinen Reiz heute nicht verloren!

Die Übung: Geht doch einfach heute mal auf jemanden zu. Stellt Euch gegenüber auf. Einer klatscht mit den Händen von links und rechts zusammen (horizontal), der andere von oben und unten (vertikal).

Der Treffpunkt der Hände liegt am gleichen Ort, heißt, wenn Ihr das gleichzeitig macht, dann kommen sich die Hände in die Quere. Die Übung ist also so abwechselnd zu klatschen, dass daraus ein gleichmäßiger Fluss entsteht, in dem das eigene Klatschen immer genau in die Pause des Klatschens des Partners fällt.
Fangt langsam an und werdet schneller. Macht das ein paar Minuten. Das ist eine ganz simple Rhythmusübung.

Doch Achtung: es geht eben nicht um Performance, Qualität oder Schnelligkeit. Es geht darum, sich im Rhythmus auf den Partner einzustellen und sich aufeinander einzuschwingen. Es geht darum, die Übung mit besonderer Achtsamkeit auszuführen. Ihr werdet merken, währenddessen bleibt kein Raum für andere (destruktive) Gedanken.

Ihr seid in Sekunden im Hier und Jetzt. Das ist Achtsamkeit. Das ist die Kraft der Musik.

Matthias Jackel

Matthias Jackel

Zur Person: Matthias Jackel ist Motivationstrainer und Musik-Coach für Unternehmen. Seit 10 Jahren coacht er Führungskräfte und Unternehmen speziell mittels Musik. Seiner Überzeugung nach ist Musik ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung unserer Herausforderungen in der Gemeinschaft: „Ich habe gelernt und in meiner Arbeit umgesetzt, dass musikalisches Zusammenspiel Menschen in eine solche Gemeinschaft versetzt. Es ist eine perfekte Metapher für Führung, Teamarbeit und Kooperation und damit ein ideales Vehikel, um diese zu trainieren. Alle meine Projekte wurzeln in der Macht des Rhythmus und der Musik.“ Mehr hier.

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