Schule der Kinder

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Foto: Villa Monte

„Die Schule müsste der schönste Ort in jeder Stadt und in jedem Dorf sein, so schön, dass die Strafe für undisziplinierte Kinder darin bestünde, am nächsten Tag nicht in die Schule gehen zu dürfen.“ Oscar Wildes Ausspruch wird in der Villa Monte, einer Privatschule im Schweizer Kanton Schwyz, zur gelebten Realität. Das Bild-Essay Buch „Villa Monte — Schule der Kinder“ vermittelt einen Einblick in den Alltag an einer der wenigen unterrichtsfreien Schulen Europas, verfolgt den Werdegang einstiger Schüler und dokumentiert in Wort und Bild das einzigartige pädagogische Konzept.

Seit 1983 folgt die Schule dem Leitsatz: „Niemand, der sich gut fühlt, benimmt sich schlecht – und umgekehrt.“ Und „Kinder wissen selbst am besten, was sie für ihre Entwicklung brauchen“, sind die Macher überzeugt. Die ausgebildeten PädagogInnen unterstützen die Kinder, halten sich aber im Hintergrund. Unterrichtet wird nicht; die Erwachsenen gestalten aber die Schulumgebung für Kinder und Jugendliche, die sich draussen und drinnen frei bewegen, selbst entscheiden und ihr eigenes Bild von der Welt mit jenem der anderen vergleichen und verbinden können.

villamonte_cover_g_1Im Gespräch mit den Gründern der Schule und in zwei Essays betrachtet der Entwicklungsspezialist und Kinderarzt Remo Largo die Rahmenbedingungen, die den Kindern der Villa Monte das Recht auf Selbstbestimmung und -entwicklung ermöglichen. Die dokumentarischen Texte der Journalistin Ursula Eichenberger und die fotografischen Essays des renommierten Fotokünstlers Beat Streuli vervollkommnen das Bild dieser aussergewöhnlichen Atmosphäre.

Den Abschluss des Buches bilden eine Reihe von Fakten zur Villa Monte und die Resultaten einer Umfrage unter 62 Ehemaligen der Schule. 98 Prozent bestätigen, die freie, selbständige Tagesgestaltung an der Villa Monte habe ihr Lernen sehr günstig beeinflusst. Noch wichtiger: 90 Prozent der Ehemaligen geben an, in ihrem jetzigen Berufsleben immer noch selbstbestimmt das zu tun, was sie tun wollen. Die Berufe unter den Ehemaligen sind dementsprechend unterschiedlich: Über Softwareentwickler und Hip-Hop-Musiker, Ingenieur und Golflehrer bis zu Koch und Psychologin.

Website der Schule hier.

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Ein Kommentar zu “Schule der Kinder
  1. Ines Walden sagt:

    Die Höhe des Schulgeldes (1200 Fr. / Monat) ist natürlich sehr fragwürdig und wir können davon ausgehen, dass in Familien, welche ihre Kinder dorthin schicken, bereits eine förderliche Bildungsbeziehung gelebt wird. Dennoch bestätigt die Idee , die dahinter steckt, natürlich, dass Kinder lernen wollen und von Natur aus neugierig und wissbegierig sind – wenn wir sie durch ihre Begeisterung lernen lassen.

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