Drei Söhne

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Andreas Zöllick / pixelio.de

Von Leo. N. Tolstoi. Drei Frauen kommen an einen Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie erzählen von ihren drei Söhnen.
„Meinen Sohn solltet ihr singen hören“, sagte die erste, „das tönt so schön, als wenn eine Nachtigall singen würde.“ Die zweite sagte: „Mein Sohn ist stark und schnell. Er schleudert einen Stein fast bis zu den Wolken und fängt ihn wieder auf.“

Die dritte schweigt. Da fragten die anderen: “Und dein Sohn?“ „Was soll ich erzählen“, sagt sie, „mein Sohn ist ein junger Bursche wie andere auch.“
Nun machten sich die drei Frauen auf den Heimweg. Die Sonne brennt, der Wassereimer wird schwer. Da kommen den drei Frauen deren drei Söhne entgegen. Der erste singt so schön wie eine Nachtigall, der zweite schleudert Steine in die Luft und fängt sie wieder. Der dritte aber läuft zu seiner Mutter und nimmt ihr den Eimer ab.

Ein alter Mann neben dem Brunnen hat alles mit angesehen. Eine der drei Frauen fragt ihn: „Nun, was sagst du zu unseren drei Söhnen?“
„Drei Söhne?“, fragte der Alte, „Ich sehe nur einen!“

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