Ein Baum wird mein Freund und Heiler

bäumeVon Manfred Himmel. Es war in einer Frühlingsnacht des Jahres 1955, als ich ein Schlüsselerlebnis hatte. Nach der Rückkehr aus einer tiefen Meditation stelzte ich durch mein Zimmer, um die Durchblutung meiner Beine anzuregen. Als ich durch das weit geöffnete Fenster auf den Kirschbaum in unserem Garten schaute, bot sich mir ein faszinierendes Bild: Die gesamte Baumkrone war von einer blassblauen Wolke eingehüllt. Von pulsierendem Leben erfüllt, bewegte sie sich hin und her. Die Kirschblüten leuchteten darin wie tausend Sterne und strömten ein milchig weißes Licht aus. Die duftende Luft schien zu vibrieren und war erfüllt von einem zauberhaften Singen und Klingen.

Entzückt lauschte ich zum dritten Mal in meinem jungen Leben Mutter Kundalini, denn sie ist es, die ununterbrochen die Melodie des Universums singt. Ich weiß heute nicht mehr, wie lange ich dort oben am Fenster in Gefühlen der Seligkeit geschwelgt habe. Irgendwann folgte ich dem Drang, in den Garten zu gehen. Der Baum zog mich magisch an. Als ich seinen kühlen, klebrigen Stamm umarmte, begann ich hemmungslos zu weinen. Dann stieg Ärger in mir hoch, weil ich merkte, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle hatte, ließ mich aber, einer plötzlichen Eingebung folgend, ganz in das Geschehen hineinfallen. Nach nicht enden wollendem, tiefem Schluchzen stellten sich Stille und Frieden ein.

Plötzlich war alles verschwunden, was mich vom Baum trennte; zwischen uns war nichts mehr. Ich konnte nicht mehr unterscheiden, ob die feinen, belebenden Prana-Ströme durch meinen Körper oder durch den Baumstamm flossen. Wo mein Körper endete und der Baumstamm begann, entzog sich meiner Wahrnehmungsfähigkeit. Wir haben uns gegenseitig durchdrungen, der Baum und ich. Wir waren so miteinander vereint, wie sonst nur zwei Menschen in ihrer innigsten Umarmung.

Mein Herz fülte sich mit Liebe und Zuneigung für die ganze göttliche Schöpfung, bis es überströmte. Der Baum zog mich schließlich ganz in sich hinein. Seine leuchtende Blütenkrone wurde mein Kopf, meine Füße erstreckten sich in die das dunkle Erdreich durchdringenden Wurzeln. Feine, kühle Energien flossen in den Stamm und weiter hoch in die Äste. Auch von oben kam ein Strom, aber mehr prickelnd und elektrisierend. Irgendwo in der Höhe, in der ich vage die Schienbeine meines Körpers vermutete, verbanden sich beide Ströme zu einem pulsierenden Wirbel. Ich empfand diesen sich langsam drehenden Energiewirbel damals als das Herzzentrum des Baumes. Irgendwann haben wir uns wieder getrennt, in dieser unvergessenen lauen Frühlingsnacht. Beglückt ging ich zu Bett und fiel sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Auszug aus »Bäume helfen heilen« (ISBN 978-3-8434-1178-3), erschienen im Schirner Verlag

Zum Buch: Der Baum ist seit Urzeiten ein Sinnbild für Wachstum, Kraft, Stabilität und die immerwährende Erneuerung des Lebens. Manfred Himmel nutzt die Heilkraft der Bäume auf energetischer Ebene. Zu diesem Zweck nimmt er behutsam Kontakt zu einem Baum auf, stimmt sich auf ihn ein und empfängt dessen spezifische Energie. Kompetent und anschaulich führt der Autor in die Baumheilkunde ein. Er bietet dem Leser in diesem Buch klare Anleitungen und Anregungen, die ihm helfen können, seine Wünsche zu erfüllen. Der Leser erfährt darüber hinaus, wie er sich mit den Heilkräften der Bäume verbinden und mit den Bäumen verbal und nonverbal kommunizieren kann. Eine Vielzahl von Übungen erleichtert ihm den Einstieg.

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Zum Autor: Manfred Himmel hat im Themenbereich Spiritualität und Esoterik über 20 Jahre als selbstständiger Kongress- und Seminarveranstalter, Seminarleiter und Berater gearbeitet und war als Geschäftsführer der UKK Stockholm tätig. In der täglichen Verbindung mit seinen Bäumen und der Natur schöpfte er aus dieser großen Kraftquelle immer wieder neue Inspiration und Lebenskräfte.

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