Woher weiss die Niere, wie spät es ist?

organuhrWoran liegt es, dass unsere Organe immer zur gleichen Uhrzeit aktiv sind? Und warum ist es nützlich, darüber Bescheid zu wissen? Alle Funktionen unseres Körpers laufen in einem 24-Stunden-Rhythmus ab. Dabei hat jedes Organsystem eine ganz bestimmte Tageszeit, zu der es besonders ist: die Lunge zwischen 3 und 5 Uhr morgens, der Magen zwischen 7 und 9 und die Niere zwischen 17 und 19 Uhr. Demnach können Beschwerden, die zu einer bestimmten Tageszeit auftreten, auf ein Problem in einem bestimmten Organ hinweisen und somit zur Diagnose beitragen. Lothar Ursinus erklärt in diesem handlichen und leicht verständlichen Buch alles, was Sie über die sogenannte Organuhr wissen müssen. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Organen gut tun, welche Wechselwirkungen es etwa zwischen Lunge und Haut gibt, und erhalten Sie viele wertvolle Tipps für Ihren Alltag.


Beispiel Herz: Organ der Freude und der Lust, der Liebe ohne Bedingungen

Organzeit 11 bis 13 Uhr stärkste Aktivität
23 bis 1 Uhr schwächste Aktivität

Das Herz ist unser Sonnenorgan, das Zentrum aller Bewegungen. Die Schulmedizin beschreibt das Herz als Muskel oder sieht es als eine mechanische Pumpe. In der heutigen Zeit des unrhythmischen Lebens, der vielen Herzinfarkte und des Bluthochdrucks ist es wichtig, uns der Qualität des Herzens bewusst zu werden. In der Chinesischen Medizin hat das Herz eine enge Beziehung zum Sommer und zur Hitze. Menschen mit einer Herzschwäche leiden oft unter der Sommerhitze, der Überhitzung des Herzens. Kühle Auflagen auf der Brust oder auf den Pulsflächen der Unterarme beruhigen das Herz. Ein Patient berichtete, er habe hin und wieder plötzlich auftretende Herzrhythmusstörungen. Lege er dann eine kühle Auflage auf das Herz, seien die Rhythmusstörungen weg. Die Auflage nimmt die Überhitzung aus dem Herzen.

Das Herz ist das Hauptorgan der Zirkulation und ständig aktiv. Durchschnittlich schlägt ein Herz 100 000-mal an einem Tag. Bei einer Lebensdauer von angenommen 75 Jahren sind das fast drei Milliarden Herzschläge im Leben. Ohne zu ermüden, ohne Pausen, Tag für Tag, muss das Herz seine Leistung erbringen. Das Herz ist das erste Organ, das etwa in der vierten Schwangerschaftswoche entsteht. Es besteht aus vier Kammern und verbindet als Mittelpunkt des Kreislaufs die untere Stoffwechseltätigkeit mit der oberen Nerven-Sinnestätigkeit. Ein Ungleichgewicht in diesen beiden Tätigkeitsbereichen kann zu Herzrhythmusstörungen führen.

In der medizinischen Forschung wird das Herz heute nicht mehr als »Motor« des Kreislaufs gesehen, sondern nur als ein Teil dieses rhythmischen Systems: das Blut. Die Gefäße besitzen eine eigene Bewegungsenergie, und die Fortbewegung des Blutes ist nicht von der Herztätigkeit abhängig. Das Blut, die Gefäße und das Herz bilden eine rhythmische Einheit. In der Pulsdiagnostik der chinesischen Medizin ist bekannt, dass die unterschiedlichen Pulswellen die Aktivität der inneren Organe widerspiegeln.

Über kaum ein Organ wurde in Märchen und Mythen so viel geschrieben wie über das Herz. Auch im Volksmund gibt es viele Aussagen und Symbole in Verbindung mit dem Herzen. »Halbherzig« meint, nicht ganz bei der Sache zu sein, nur eine Herzhälfte wird energetisiert. Es kann einem auch das »Herz in die Hose rutschen«, oder es kann vor Freude »springen«; man kann sein Herz »verlieren « oder auch »hartherzig« sein. Wir nehmen uns etwas »zu Herzen« und können aus dem Herzen eine
»Mördergrube« machen.

Liebe ohne Bedingungen
Das Herz ist auch das Organ der Dualität, der Gegensätze. Wir finden im Herzen venöses und arterielles Blut nebeneinander. Dies symbolisiert, dass Gegensätze wie Schwarz und Weiß oder Oben und Unten sich nicht vermischen müssen, sondern gleichberechtigt nebeneinander existieren können. In der Partnerschaft zweier Menschen ist es für das Wachstum beider wichtig, diese Gegensätze so zu akzeptieren, wie sie sind, und sich gegenseitig entfalten zu lassen. Die wahre Liebe ist die Dualität in der Symbolik des Herzens.

Emotionen
Die Bedürfnisse nach Lust und Freude nehmen in der heutigen Zeit immer mehr zu. Die regelrechte Jagd nach dem absoluten »Kick« schwächt aber die Lebenskräfte und kann zu einer oberflächlichen Lebenseinstellung führen. Eine innere Leere macht besonders anfällig für Abhängigkeiten jeglicher Art. Schnelles Sprechen und heftiges Agieren sind charakteristisch für eine gestörte Herzensenergie. Wirkliche Ziele sind nicht mehr vorhanden oder gehen verloren, weil Kraft und Ausdauer fehlen, die benötigt werden, um sie zu verfolgen. Aber ohne ein Ziel oder eine Vision lohnt es sich erst gar nicht, sich zu bewegen. Ein Teufelskreis entsteht, der durch die Herzensenergie durchbrochen werden kann.

Werden Lust und Freude in einem ausgeglichenen Maß gelebt, so ist der Mensch in der Lage, auch einmal allein zu sein und seine eigenen Ideen zu verwirklichen, er ist
fröhlich und anderen Menschen zugewandt.

Sinnesorgan

In der chinesischen Medizin gibt es die Organ-Sinnesorgan-Beziehung. Demnach steht das Herz in direkter Verbindung mit der Zunge und dem Sprechen. Redet ein Mensch zu viel und zu schnell, verliert er damit Energie für sein Herz. Das »Herz auf der Zunge tragen« ist uns allen als Spichwort bekannt.

Der Autor: Lothar Ursinus, Jahrgang 1950, gehört seit mehr als 30 Jahren zu den führenden Heilpraktiker-Experten. Er leitet das »Naturheilzentrum Alstertal« in Hamburg. Das von ihm entwickelte »individuelle« Ernährungsprogramm »gesund & aktiv« ist ein innovatives Gesundheitskonzept, das seit zehn Jahren erfolgreich ist. »Essen Sie nur das, was Ihrem Stoffwechsel guttut.«
Homepage: http://www.naturheilzentrum-alstertal.de

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