Unternehmensdemokratie: Alle Macht für niemand

allemachtfürniemandVon Tom Müller. Viele Führungspersonen beklagen, dass nur wenige in der Belegschaft über das normale Maß leisten, dafür stiegen die Anteile derjenigen, die Dienst nach Vorschrift schieben oder gar innerlich gekündigt haben. Dr. Andreas Zeuch führt als Ursache die fehlende emotionale Bindung ans Unternehmen an – ebenso wie die jährlich durchgeführte Gallup-Studie ›Engagement Index Deutschland‹. Doch wie kann man diesen entmutigenden Zustand nachhaltig ändern?

Mit seinem Buch Alle Macht für Niemand mit dem Untertitel ›Aufbruch der Unternehmensdemokraten‹ zeigt Andreas Zeuch eine Alternative auf und führt in eine neue Welt des unternehmerischen Denkens: die wirkliche Beteiligung Mitarbeitender.

In den ersten Kapiteln beweist er, warum die Gegenargumente wider die Unternehmensdemokratie nicht stichhaltig sind – wenn in Führungsetagen behauptet wird:
1. Unternehmen können sich nicht ändern.
2. Ohne Führung geht es nicht.
3. Trägheit der Masse.
4. Die Vielen sind dumm.
5. Einzelne sind dumm, faul und eigennützig.
6. Unternehmer haben mehr investiert und tragen höhere Risiken.

Auf 145 Seiten beschreibt Zeuch Beispiele von Unternehmen, die sich demokratisch organisiert haben: Eine Bank wird durch Rückbesinnung zu einem neuen Finanzdienstleister; Ein Autohaus lebt seit Jahrzehnten erfolgreich demokratische Grundrechte; Ein Softwareunternehmen erneuert das Managementbetriebssystem; Eine Farbenfabrik steuert sich durch Sinnkopplung; Eine Hotel- und Freizeitkette stellt das Wohlbefinden aller Mitarbeiter in den Mittelpunkt; Ein Weißblechhersteller entwickelt demokratisch sein Gesundheitsmanagement.

Auch die Fehlschläge kommen in seiner Darstellung vor. Doch es sind weitaus weniger, als man vermuten könnte.
Zu guter Letzt listet er die notwendigen Zutaten, wenn man in Aktion gehen will: Als Grundlage beschreibt er ›eine Frage der Haltung‹ und die dazu passenden Instrumente und Methoden. Und er lädt zu einem Aufbruch, dem Anfang einer neuen Ära, ein.

Mir haben Buch und Autor beim ersten Kennenlernen sehr gefallen. Andreas Zeuch strahlt Authentizität und Wahrhaftigkeit aus. Er gehört weniger zu den Ich-weiß-es-besser-Rednern. Im Gegenteil: Seine Veranstaltungen strotzen vor Engagement und sein Buch ist mit viel Herzblut in der Tinte geschrieben.

Sie merken also: Ich bin befangen. Befangen, weil er mir aus der Seele spricht – ich einen weiteren, wahrhaftigen Mitstreiter an meiner Seite spüre auf dem Weg zu einer neuen Kultur in Unternehmen und Organisationen.
Für die letzten Skeptiker fällt mir nur noch ein, Physiker Georg Lichtenberg zu zitieren: ›Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll‹.

Tom Müller

Tom Müller

Rezensent: Gruppenintelligenz-Coach Tom Müller begleitet Unternehmen, Organisationen, Teams und Führungspersonen bei den Herausforderungen im Wandel, der Entwicklung neuer Ideen und Innovationen. Das ganze Potenzial einer Gruppe zu aktivieren, ist seine Spezialität. So werden Ergebnisse schneller und leichter erreicht – mit Gruppenintelligenz. www.gruppenintelligenz.de

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