Vision: Spirituelle Großmütter Bewegung

Grandmother Agnes Baker Pilgrim und Swami Nityamuktananda bei der Gründungsveranstaltung  Rat der Europäischen Großmütter“

Grandmother Agnes Baker Pilgrim und Swami Nityamuktanandan bei der Gründungsveranstaltung des Rates der Europäischen Großmütter 2015

Unserer Gesellschaft fehlt gegenwärtig das soziale Potential der Großmütter, was in der Folge zu Gewalt, Verrohung, Angst und Entwurzelung führt. Die verbindende, initiierende und kulturerhaltende Rolle der alten Weisen ist größtenteils zu einer „Aufpassrolle für die Enkelkinder“ verkommen, weil die Wirtschaft viele Mütter in die Erwerbstätigkeit zwingt. Damit liegt das gesamte Potential einer ganzen Generation brach. Dieses Potential möchte ich – sehr gerne mit Euch gemeinsam – wieder zum Leben erwecken.

Das ist eine große Aufgabe, die sich allemal lohnt, damit wir für unsere Enkelkinder eine lebenswerte Welt erschaffen. Tun wir es nicht, so erscheint es mir, dass wir die Zukunft unserer Enkel gefährden und sie einer Gesellschaftsform überlassen, in der es zunehmend um Vereinzelung und Desorientierung geht und in der das menschliche Potential keine Rolle mehr spielt. Aus meiner Sicht ist es gerade unsere Aufgabe, ja unsere Pflicht, als Frauen nach der Mutterschaft, diese Position wieder einzunehmen und vor allem auch aktiv auszufüllen.

Der Anfang einer Vision ist gemacht. Vor mehr als zehn Jahren formierte sich der „Rat der Indigenen Großmütter“ in Mittelamerika und wirkt seit dem in der ganzen Welt. Erst Ende September des vergangenen Jahres wurde der „Rat der Europäischen Großmütter“ in Italien ins Leben gerufen. Wir formieren und formulieren uns gerade. Die Älteste aus dem Rat der Indigenen Großmütter, Grandmother Agnes Baker Pilgrim, die bereits 91 Jahre zählt, kam eigens für die Veranstaltung aus den USA und begleitete uns mit ihrer Tochter ‚Grandmother Nadine‘ bei der Gründung des Europäischen Rates und legte uns ans Herz, uns ein erstes Jahr zu gönnen, um am Ende gefestigt und mit einer gemeinsamen Stimme ins Außen zu gehen.

Meine Vision schließt daran an. Ich stelle mir eine Gesellschaftsstruktur vor, in der jedes Dorf, jeder Stadtteil, jede Straßenflucht, jede größere Lebensgemein-schaft wieder einen Frauen-Ältestenrat besitzt, die unter anderem auch die soziale Ordnung aufrecht erhalten. Die Frauen dieser Ältestenräte geben die kulturellen Besonderheiten weiter, halten das Feld und bewahren das menschliche Potential.

netzwerk-d496c7d3Das Ziel ist klar: Was wir brauchen, ist eine breite Bewegung, die den Frauen wieder deutlich macht, dass nach der Mutterschaft ein neuer Lebensabschnitt beginnt, in dem Freude, Selbstbewusstsein und orientierungsgebende Macht auf sie wartet. In dem sie das seit Jahrhunderten unterdrückte Potential der „Weisen Frau“ wieder für sich entdecken und leben dürfen und sollen. Das Ziel ist, den Frauen nach dem Wechsel zu zeigen, wohin sie eigentlich wechseln und dass die Zeit danach eine Zeit des Respektes und der Achtung ist. Wir alle müssen dafür aufstehen! Das zahlenmäßige Potential ist gigantisch … wenn wir es schaffen, die Frauen nach den Wechseljahren wieder in ihr ursprüngliches Potential und in ihre Kraft zu bringen, dann entsteht eine Wirkung, die nicht mehr umkehrbar ist und die unsere Gesellschaft zu ihren Ursprüngen zurück und in eine bessere Zukunft führt. Mein Ziel ist es, dies ‚flächendeckend‘ zu bewirken. Das mag unerreichbar klingen, ist es aber keines Falls, wenn wir multiplikatorisch denken. Eine erste Keimzelle von 13 Frauen, in dem im nächsten Jahr jede Einzelne wieder einen Kreis von 13 bildet … erschafft nach nur 5 Jahren durch die Potenzierung 4.800.000 Frauen! Wir müssen es nur tun … und aufhören nur davon zu reden 🙂

Tatsache ist, dass Ältestinnenräte erst entstehen können, wenn eine breite Schicht von Frauen sich mit dem Thema beschäftigt hat und in der Öffentlichkeit ein gewisses Maß an Bewusstsein geschaffen wurde. Das bedeutet, dass die Bewegung auf zwei Ebenen wirksam werden muss. Zum einen brauchen wir die Ebene der Frauen, die andere in diesem Prozess begleiten, damit eine wirkliche Potenzierung entstehen kann. Auf einer anderen Ebene gilt es, die unzähligen Frauen in den Wechseljahren zu erreichen und sie in ihrer Vielfalt zu unterstützen. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass auch die Frauen, die sie begleiten ihre eigenen Schwerpunkte kennen und zur Verfügung stellen.

Ich könnte mir im Zeitverlauf auch so etwas wie eine „Akademie der Großmütter“ vorstellen, in der einzelne Schwerpunkte quasi als Fakultäten angeboten werden, so dass die vielfältigen Interessen der Frauen befriedigt werden können. Die Durchführung liegt also bei allen von uns auf zwei Ebenen. Auf der einen interessieren wir Großmütter wieder für ihre spirituelle Aufgabe und erreichen die Frauen in und nach den Wechseljahren und gestalten so aktiv eine Öffentlichkeitsarbeit. Und auf einer anderen Ebene bilden wir Frauen aus und weiter, die diese Frauen dann wieder begleiten.

Die Keimzelle bilden: 5 Seminarwochenenden 2016
Die „Keimzelle der Großmütter-Bewegung“ beschäftigt sich das ganze Jahr 2016 lang gemeinsam mit den Schwerpunkten dieser breiten spirituellen Bewegung und jede Einzelne findet darin ihren Weg, um sie weiter zu tragen. Dieses Jahr ist im Sinne eines Erforschungs- und Orientierungsjahres konzipiert. Es beinhaltet fünf Wochenendtreffen und eine ganzjährige Begleitung. Dabei geht es am ersten Wochenende konkret um Orientierung für die Zeit nach der Mutterschaft. Am zweiten Wochenende erforschen die Frauen ihr Verständnis für die zyklische Beschaffenheit der Natur und ihres eigenen Lebens. Am 3. Wochenende erleben sie das ‚Göttlich-Weibliche‘ in sich, am 4. Wochenende geht es um die Aussöhnung mit dem eigenen Leben und das 5. Wochenende sieht die ‚heilige innere Hochzeit‘ vor, in der unsere beiden Anteile versöhnt, anerkannt und geheiligt werden. Die weitere Entwicklung eines Konzeptes werden wir gemeinsam in der Keimzelle beschließen.

Damit diese Keimzelle auch wirklich einen Multiplikationseffekt erzielen kann, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich. Allem voran muss eine Herzenssehnsucht für dieses Thema bestehen, denn es erfordert Herzblut. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die Bewegung mit den eigenen Fähigkeiten im nächsten Jahr eigenständig voranbringen zu wollen und einen eigenen Kreis ins Leben zu rufen. Hilfreich ist auf jeden Fall, wenn bereits jetzt Erfahrungen in Gruppen- und/oder Seminararbeit vorhanden sind. Und ‚last but not least‘ hängt die Geschwindigkeit und die Wirksamkeit dieser spirituellen Großmütter-Bewegung auch davon ab, wie sehr wir uns mit unserer gesamten Persönlichkeit einbringen.

Alle weiteren Informationen auf der Website Verein Wissen und Weisheit

Foto: Inaqiawa

Foto: Inaqiawa

Zur Person: Inaqiawa engagiert sich für die „Rückkehr der weisen Frauen“. Sie gibt ihre reichhaltige Lebenserfahrung und ihr spirituelles Wissen über Seminare und als Buchautorin an viele Menschen weiter. Sie ist Mitglied in dem nach indianischem Vorbild gegründeten Europäischen Rat der Großmütter und setzt sich ein für die Bildung vieler weiterer Großmütterräte. Mehr auf ihrer Website.

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