Probleme fasten

problemefastenDie christliche Fastenzeit ist zu Ende, aber fasten kann immer eine gute Idee sein. Ulrike Bleyl lädt uns so zum „Probleme fasten“ ein und hat dabei einen neuen Blick auf das Wort Probleme entdeckt: „Wenn du im Duden nachschlägst, findest du zur Erläuterung des Wortes „Problem“ Begriffe wie „vorgelegt, vorgeworfen“. Doch es wäre wohl recht theoretisch, wenn ich zu dir sage: „Versuche doch mal das Vorgelegte, Vorgeworfene zu fasten.“

Bärbel Mohr sagt in ihrem Buch „Der Wunschfänger-Engel“, dass Probleme ja für Menschen sind, sonst würden sie Contrableme heißen. Das hat mir immer sehr gefallen, da es eine Leichtigkeit erlaubt, ein Befreunden mit dem Problem oder der Herausforderung, die Durchlässigkeit ermöglicht.

Doch was genau ist es, was aus den Herausforderungen unseres Lebens ein Problem macht? Warum kultivieren wir ein Problembewusstsein, frage ich mich und erinnere mich an einen Tag im September vor sieben Jahren. Ich flog in den Schwarzwald zu einer Freundin und wieder zurück. Der Hinflug war furchtbar. Ich hatte nicht nur ein Problem beim Fliegen, ich hatte ein PROBLEM, groß, fett, vereinnahmend. Kein Raum für nix. Nur Angst vor der Veränderung, die mir bevorstand. Ich blieb eine Woche bei meiner Freundin, erkannte den Zauber der Veränderung und die Angst. Das Problem löste sich komplett auf. Ich stieg glücklich und erfüllt in den Flieger nach Hause. Es war traumhaft und eine unglaubliche Freude durchströmte mich. Ich hätte fast die Arme hochgerissen vor Begeisterung und dann passierte es: Es war wie eine Stimme von der Seite, die mir ins Ohr säuselte: „Wenn du kein Problem, keine kleinste Angst beim Fliegen hast, dann stürzen wir ab.“ Ein Teil in mir glaubte wirklich, ich muss wenigstens ein wenig problematisch fliegen, um sicher und wach zu sein. Ich ging mit dieser Stimme weiter und fragte sie: „Bin ich denn in der Freude, im Erfolg nicht wach und sicher?“ Und was soll ich sagen, die Antwort war: „Sei immer auf der Hut, dann bist du vorbereitet.“ Verrückt, dachte ich, was ich so alles glaube. Es war, als ob mir mein Problembewusstsein Sicherheit versprach. Unser kollektives und persönliches Problembewusstsein ist stark. Es ist schon fast zu einer guten Eigenschaft geworden, zu einem Wert des Charakters, der für einen richtigen Erwachsenen spricht.“

Zum Buch: Nicht Nahrung, sondern Probleme fasten. Ulrike Bleyl fragt in dem Büchlein „Probleme fasten“ auf überzeugender Art, warum wir nicht statt Nahrung Probleme fasten. Wie fühlt es sich an, wenn wir nicht mehr bereit sind, uns täglich mit unserem „inneren Müll“ zu beschäftigen? Wir verweigern uns der Probleme, sagen „Nein, danke — heute nicht!“ Warum ist das so schwer? Was ist es genau, das aus Herausforderungen unseres Lebens ein Problem macht? Warum kultivieren wir ein Problembewusstsein? Weil es uns Sicherheit gibt, eine Form von Kontrolle, uns dazugehörig fühlen lässt. Achten Sie mal darauf, wie problemdurchtränkt die meisten Gespräche sind.
Das Buch ist eine vielfältige Inspirationsquelle und ein hilfreicher Begleiter für eine 40tägige Fastenzeit, die jederzeit begonnen werden kann.

Mondvogel.com

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Zur Person: Ulrike Bleyl wurde 1970 geboren und lebt in Potsdam. Mit 16 Jahren begann sie ihre Ausbildung zur Hebamme und begegnete so früh ihrer Berufung. Sie arbeitet heute als Reiki-Heilerin und Hebamme. Sie ist Mutter von 3 Kindern. Durch ihren eigenen Lebensweg glaubte sie lange, dass Heilung mit Schmerz verbunden ist, bis sie zu der Erkenntnis gelangte: Heilung ist voller Gnade, Sanftmut und Humor. Diese Überzeugung spiegelt sich in all ihrem Tun. Mehr bei mondvogel.com

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