China will Fleischkonsum reduzieren

China will den Fleischkonsum seiner Einwohner um 50 Prozent reduzieren. Um das den Einwohnern schmackhaft zu machen, gibt es sogar Unterstützung aus Hollywood.

In den neuen Ernährungsrichtlinien empfiehlt das chinesische Gesundheitsministerium einen täglichen Fleischkonsum von 40 bis 75 g pro Person. Das wäre auch gut fürs Klima: Die CO2-Äquivalente, die von der chinesischen Nutztierindustrie verursacht werden, könnte bis 2030 um eine Milliarde Tonnen sinken. Außerdem sollen die massiven Gesundheitsprobleme der Chinesen – viele leiden an Fettleibigkeit und Diabetes – reduziert werden.

Dafür kooperiert die Regierung mit einer Kampagne von Wild Aid und den Hollywoodgrößen James Cameron, Arnold Schwarzenegger sowie Chinas beliebtester Schauspielerin Li Bingbing in vielen Medien (Less Meat- less heat – more life). Mit Informations- und Werbevideos im TV sowie großflächigen Plakaten sollen die Chinesen dazu ermuntert werden, weniger Fleisch zu essen und so einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Die Kampagne wird in allen chinesischen Provinzen und in den autonomen Gebieten verbreitet, englische Versionen der Kampagne werden auch in den USA zu sehen sein.

Less Meat, Less Heat: Behind the Scenes with James Cameron & Arnold Schwarzenegger from WildAid on Vimeo.

Hintergrund von der Albert Schweizer Stiftung: Fleisch war in China lange ein rares, teures Lebensmittel – noch 1982 hat jede Person in China durchschnittlich nur 13 kg Fleisch pro Jahr gegessen. Mit dem ökonomischen Aufschwung des Landes wuchs jedoch auch der Hunger auf Fleisch: Der durchschnittliche Chinese isst heute 63 kg Fleisch pro Jahr, Tendenz steigend. In China werden 28 % des weltweit produzierten Fleisches verzehrt – und die Hälfte des gesamten Schweinefleisches. Die neuen Richtlinien könnten den Pro-Kopf-Konsum auf 14 bis 27 kg pro Jahr reduzieren.

In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch bei etwa 60 kg pro Jahr. Wann startet in Europa so eine Kampagne?