Sinnliche Reise

Journey in Sensuality/ZAS Film

Journey in Sensuality/ZAS Film

«Die Welt wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen Künstlerseelen besitzen.» – Auguste Rodin Von den Bildern des Irakkriegs und der sich ausbreitenden Gewalt in der Welt tief bestürzt, besuchte die 95jährige Choreografin Anna Halprin im Rahmen einer grossen Retrospektive ihrer Karriere das Rodin-Museum in Paris. Die Skulpturen Rodins haben ihr Trost gespendet und sie tief berührt. Deshalb möchte sie mit den Skulpturen Rodins und ihrem Tanz ihrer Hoffnung für das Leben und die Menschheit Ausdruck verleihen.

Sie bedient sich der Skulpturen des Künstlers, um mit den unbekleideten Tänzerinnen und Tänzern des Sea Ranch Collective gewaltige, sinnliche Tänze an den Stränden und in den Wäldern Kaliforniens einzustudieren. Fesselnde Bilder und aufschlussreiche Kommentare vereinen sich zu einem ausdrucksvollen Porträt, das das Wesen des künstlerischen Prozesses von Anna Halprin, ihre kinästhetische Fähigkeit, ihre Affinität zu Rodin sowie die tiefe Naturverbundenheit ihres Kollektivs widerspiegelt – und enden mit einem spektakulären Tanz in den kalifornischen Redwood-Wäldern.

Nach dem international erfolgreichen und mit viel Kritikerlob bedachten Film «Breath Made Visible»
liefert Ruedi Gerber mit Journey in Sensuality neue Einblicke in das einflussreiche artistische Werk von Anna Halprin. Die Filmmusik stammt von Fred Frith.


Rudi Gerber zu seinem Film:

Anna Halprin

Anna Halprin

Anna Halprin hat mich in ihrer Arbeit und in ihren Performances immer wieder auf sehr direkte Art an meinen eigenen Körper erinnert – „remember your body“, wie sie sagt – und ihn urteilslos anzunehmen, wie er ist mit seinen unendlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Sei es früher in meiner direkten Arbeit mit Anna als Schauspieler, Mover oder in der Filmarbeit später, in der ich mir zum Ziel setzte, das Gefühl des Bewegungssinnes, des kinästhetischen Sinnes filmisch zu vermitteln, wurde ich immer wieder an diese unendliche reiche Ressource erinnert.

Mit diesem Film schauen wir zum ersten Mal in die “Fabrik”, in den kreativen Prozess ihrer Arbeit. Wir erleben so die Entstehung eines ihrer Werke und verstehen ihr Schaffen besser.
Ursprünglich wollte ich mich eher an die Fachwelt der Künstler und Tänzer richten, merkte aber bald, dass diese Arbeit so universell ist, dass sie jedem zugänglich ist. Ihre Kongenialität zu Auguste Rodin begeisterte mich und half mir Rodin neu anzuschauen, der wie ein Gefäss diesen künstlerischen Vorgang zusammenhält und für uns visuell sichtbar macht.

Durch eine langwierige Schnittarbeit und in Zusammenarbeit mit dem Ausnahmemusiker Fred Frith wollte ich eine Art dokumentarisches Filmgedicht schaffen, das vom menschlichen Körper ausgeht und nichts ande res zum Thema hat als uns selbst. “I want to celebrate…, it’s us!”

Durch den Mix aus Profis und Laien, „just people“, wie Annasagt, entsteht an der Grenze des leicht Peinlichen eine plötzliche Öffnung und ein Zugang in die Materie und in den Film und dadurch zum eigenen Erleben des Körpers und seiner eigenen Natur, was uns dann auch berührt.

Wir zeigen, wie Emotionen und Bewegung einfach immer direkt zusammenhängen, dass aber eben auch ein e Technik oder Methode dahinter steht. Gerade die Arbeit in der Natur, am Strand hier und im Wald, ermöglicht ein urteilsloses Erlebe n der eigenen Natur und aktiviert über den Bewegungssinn diese natürliche Ressource und damit die eigene persönliche kreative Freiheit.“

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