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Auf der Suche nach dem Wesentlichen

Foto: Christoph Quarch

Eindrücke von einer Wanderung in Nepal – Teil 1 Der Himalaya: die höchsten Berge der Welt, Heimat mythischer Kulturen, Hort des ursprünglichen Lebens. Seit ich 1994 das damals von den chinesischen Okkupatoren noch nicht vollends zerstörte Tibet besucht und 1999 mit einem Freund in Nepal das Annapurna Massiv umrundet hatte, blieb es immer meine große Sehnsucht, noch einmal die Magie der eisbedeckten Gipfel zu erleben und in mein persönlichen Shangri-La zurückzukehren. Weiterlesen ›

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Frieden denken

In einer seiner politischen Elegien vergleicht SOLON VON ATHEN (*um 640 v.Chr.) die Polis mit dem Meer: Von Zeit zu Zeit wird sie von Querulanten oder Demagogen aufgepeitscht; „doch wenn äußere Gewalt nicht sie erregt, wogt sie in friedlichster Ruhe“. Das Bild ist sprechend: Konflikte und Querelen, Aufstände und Bürgerkriege sind in Solons Augen stets die Ausnahme und nie die Regel. Weiterlesen ›

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Die Macht des Friedens

Foto: Pixabay

– Eine Rede wider den Krieg. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge.“ Der Denker, der das sagte, war kein Kriegstreiber und auch kein Militarist. Im Gegenteil: Heraklit von Ephesos (545-475 v.Chr.) war ein Philosoph der Harmonie. Die stimmige Einheit in der Vielheit war sein großes Thema. Doch sah er, was der Krieg bewirkt: „Die einen macht er zu Sklaven, die anderen zu Herren.“ Der Krieg bestimmt die menschlichen Verhältnisse. Er macht klar Tisch. Und er macht Ernst. Unbedingt. Weiterlesen ›

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Die Sprache der Symbole

320271Was der Brand von Notre Dame uns über unser Menschsein lehrt Machen wir ein Gedankenexperiment: Man stelle sich vor, ein Forscherteam im Silikon-Valley hätte am Morgen des 15. April einem ihrer mit den besten Algorithmen der Künstlichen Intelligenz ausgestatteten Superrechner die Frage vorgelegt, wie hoch das zu erwartende Spendenaufkommen für den Wiederaufbau einer französischen Kathedrale nach einem Brand des Dachstuhls und dem partiellen Einbruch des Deckengewölbes ausfallen dürfte.

Schämt euch!

299558Es reicht nicht, sich über Fremdenfeindlichkeit zu empören. Wir müssen unsere politische Kultur überdenken von Christoph Quarch. Manchmal hilft nur Fremdschämen. Etwa angesichts der Bilder aus Clausnitz oder Bautzen. Da schämt man sich für seine Landsleute. Und diese Scham steigt aus dem tiefsten Grund der Seele auf. Denn was man sieht, spottet all dem, worauf man in diesem Land glaubte stolz sein zu dürfen: unserer politischen Kultur der Toleranz und Menschenfreundlichkeit.

Im neuen Jahr, da werde ich…

297580oder Warum wir nicht aufhören sollten, Vorsätze zu fassen – und wie man Erfolg dabei hat. Dieses Mal musste es doch endlich klappen: Ein Glas warmes Wasser jeden Morgen vor dem Frühstück – mein Gott, das ist nun wirklich keine große Sache. Und dem Verdauungstrakt wäre ein großer Dienst damit erwiesen, so hatte sie im Frauenmagazin gelesen. Am 9. Januar jedoch, es war ein Sonntag, vergaß sie zum ersten Mal, ihr neues Ritual zu pflegen. Am 14. Januar geschah ihr das Malheur zum zweiten Mal. Und Anfang März hatte sie ihren Vorsatz schon vergessen.

Stille Nacht, stressfreie Nacht

296301Von Christoph Quarch. Der Zauber der Weihnacht enthüllt sich nur da, wo wir uns dem Lärm des Marktes verschließen und auf die Stimme unserer Liebsten hören. Seit langem ist sie nicht mehr still, und heilig ist sie schon mal gar nicht. Eilig ist die Weihnacht oft, geprägt von Hetze, Lärm und Frust: zu viele, die zur Weihnacht schlaflos sind, zu viele, die an Heiligabend einsam wachen, während die anderen lärmend feiern und von Gesellschaft zu Gesellschaft hecheln.

Leiben

294665Der Mensch lebt nur, sofern er leibt. Das Wort verdanke ich dem Denker Martin Buber. Und es bekundet eine stille Wahrheit, die dieser Tage oft erschütternd ihre Dringlichkeit verrät: Es gibt kein Menschenleben ohne Leib.

Kein Europa ohne Hellas

293439Schulden hin und her. Der Geist verbietet einen Grexit Von Christoph Quarch Europa kam übers Meer. Sie reiste auf dem Rücken eines Stiers, in den sich Zeus verwandelt hatte: Der mächtigste und größte der griechischen Götter hatte sich in das Mädchen verliebt und sie nach Kreta getragen. Sie war die Tochter des Königs Phönix – der zwar nicht der namensgleiche Vogel ist, der sich aus der Asche der Vernichtung erhebt, was aber gut passen würde.

Scheu

292921Das scheue Reh: Erst hielt unsere Tochter Martha es für einen Hasen, denn zwei lange Ohren lukten aus dem hohen Gras. Dann aber reckte sich das Tier neugierig in die Höhe … und entzog sich umgehend unseren Blicken. Wie schön! Nicht nur das Reh, sondern auch die Scheu; ist doch die Scheu eine Qualität des Daseins, für die wir weitgehend den Sinn verloren haben. Vielleicht, weil es in ihrem Wesen liegt, sich gern den Blicken zu entziehen – noch mehr jedoch vermutlich, weil es in unserer Welt des permanenten sich Sich-Zeigen-Müssens keinen Raum mehr für die Scheu gibt.

Europa ist herzkrank

293044Am Flüchtlingsproblem tritt die Krankheit unseres Kontinents deutlich zu Tage: Ihm fehlt eine beseelende Vision. Es steht schlecht um Europa. Die Krankheit unseres Kontinentes tritt in diesen Tagen deutlich zu Tage. Nicht nur im Streit um Griechenland. Viel mehr noch im Gezerre um die Flüchtlinge aus Afrika. Es ist beschämend zu erfahren, dass Frankreich seine Grenzen dicht macht, um zu verhindern, dass Afrikaner von Italien aus ins Land gelangen.

Kolumne: Gunst

292391Ich liebe die vergessenen Worte. Sie erscheinen mir wie kostbare Juwelen im Schatzhaus unserer Sprache – Zeugnisse einer vom Aussterben bedrohten Geistesart, die mehr von der Tiefendimension des Lebens ahnte und um die filigranen Schwingungen der Seele wusste. Gunst ist ein solches Wort. Es bringt eine Qualität des Lebens zur Sprache, die kaum noch gewusst und noch seltener gelebt zu werden scheint.

Bleibt der Erde treu!

44809Vom Anspruch des Eises und der Verantwortung des Menschen. Von Christoph Quarch aus „Stella Polaris Ulloriarsuaq“ (Eifelbildverlag) Um der Erderwärmung gewachsen zu sein, werden wir anders denken lernen müssen. Wir werden das moderne westliche Denken verabschieden müssen. Wir werden begreifen müssen, dass wir in Wahrheit und wesentlich weder isolierte Einzelwesen sind, noch Konkurrenten auf dem Markt des Lebens.

Tsipras kämpft mit den Erinnyen

43517Im Hintergrund der politischen Turbulenzen in Griechenland steht eine epochale Auseinandersetzung um die künftige Weltordnung. Wie sie entschieden wird, lehrt die antike Tragödie. In Athen wird eine Tragödie gegeben. Doch heißt ihr Held nicht mehr Orest, und auch nicht Ödipus. Ihr Held heißt Alexis Tsipras, und wir sehen ihn in einem Plot, der eines Aischylos oder Sophokles würdig ist: Es ist die uralte Geschichte vom Ringen zweier Mythen, die sich unversöhnlich gegenüberstehen und die nicht miteinander zu vermitteln sind. Es ist ein unauflösliches Dilemma, worin die Helden nur verlieren können. Das ist der Stoff, aus dem Tragödien sind.

Gemeinsinn

43298Es gibt diese schönen, alten Worte, die etwas von der Weisheit unserer Vorfahren aufbewahren und Einblicke ins Leben verheißen, wenn man sie zur Sprache bringt. GEMEINSINN ist solch ein Wort, zeugt es doch von dem heute verblassenden Bewusstsein für die Eingebundenheit eines jedes Einzelnen in ein umfängliches, größeres Ganzes,

Brauchen wir Freunde?

42029„Oh, meine Freunde, es gibt keinen Freund!“ Paradox klingt der Ausruf den der Aristoteles einst getan haben soll. Man ahnt, dass eine schmerzliche Erfahrung dahinter steckt: die Enttäuschung darüber, dass einer, den er für einen Freund hielt, sich nicht als solcher bewährte. Und seien wir ehrlich: Wer kennt das nicht? Wer hat noch nicht erfahren müssen, dass einer nicht gehalten hat, was wir uns von ihm als Freund versprochen hatten? Da kann man dann auf den Gedanken kommen: lieber gar keine Freunde, als solche Enttäuschungen erleben.

Die Botschaft des Sternenmädchens

17461Mit ihren Fotografien öffnet Nomi Baumgartl das Tor zu einem tieferen Verständnis der Welt. „Alles ist mit allem verbunden“, ist ihre Botschaft, und ihre Bilder sind Einladungen, aus diesem Bewusstsein die Welt zu verändern. Es begann in einer Sternennacht im Donauries. Damals, in den Fünfzigerjahren, war Nomi ein junges Mädchen. Und nicht nur das: Sie war ein Hirtenmädchen – hütete des Nachts die Herde ihrer Großeltern. Und weil sie dabei oft allein war, kam sie eines Nachts darauf, sich mit den Sternen zu unterhalten.