Beiträge zu Philosophie

Im Nicht-Tun wachsen

Foto: newslichter

Von Henry David Thoreau. An manchem sonnigen Morgen, nachdem ich mein tägliches Bad genommen hatte, saß ich vom Sonnenaufgang bis zum Mittag am sonnenbeschienenen Eingang meines Hauses, eingehüllt in Träume, inmitten der Pinien, Nussbäume und Sträucher, in ungestörter Einsamkeit und Stille, Weiterlesen ›

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Dank an die Jahreszeiten

Wenn der grosse Dynamo, der die Räder der Jahreszeiten und der Jahre antreibt,
den Herbst einmal mehr in den Winter verwandelt,
in dieser Jahreszeit des Erntedanks
sagen wir Dank für alle Jahreszeiten. Weiterlesen ›

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Die neuen Helden

breakthroughDie Welle des Lebens reiten heißt: in einer Logik reagieren, die es darauf anlegt, sich zu vereinen und trotzdem in keiner Spur festzufahren. Wilde Herzen improvisieren ständig. Die Wirkung ihres Handelns kommt aus der fortlaufenden Transformation und nicht aus einem einmaligen dramatischen Akt. Weiterlesen ›

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Sei Du selbst!

301777Antike Philosophie ist keine abstrakte Theorie, sondern Lebensweisheit. In der ersten Folge der Dokumentationsreihe „Die Suche nach dem Selbst“ werden Menschen vorgestellt, die versuchen, diese Praxis in ihrem Leben zu verwirklichen. Nicht zufällig verbinden sie ihre Suche nach dem Selbst mit Techniken aus anderen Kulturen. Der Ethnologe Wolf-Dieter Storl hat seine Erfahrungen mit dem Schamanismus gemacht.

Vom Wesen der Verbundenheit

301069Unsere Identität verdankt sich den Beziehungen, in denen wir stehen von Christoph Quarch. Gnothi sauton – Erkenne dich selbst! Am Anfang der Philosophie steht der Appell zur Selbsterkenntnis. Apollon, der Gott der Dichter und Denker, ruft durch eine Inschrift an seinem Tempel zu Delphi jedem Menschen zu: Erkenne dich selbst! Finde heraus, was es heißt, ein Mensch zu sein!

Puzzle des Lebens

299612 Wie setzt sich das Leben zusammen und passt es immer noch in den Rahmen? Schöne kleine, feinsinnige Spielerei von Martin von Barabü.

Schämt euch!

299558Es reicht nicht, sich über Fremdenfeindlichkeit zu empören. Wir müssen unsere politische Kultur überdenken von Christoph Quarch. Manchmal hilft nur Fremdschämen. Etwa angesichts der Bilder aus Clausnitz oder Bautzen. Da schämt man sich für seine Landsleute. Und diese Scham steigt aus dem tiefsten Grund der Seele auf. Denn was man sieht, spottet all dem, worauf man in diesem Land glaubte stolz sein zu dürfen: unserer politischen Kultur der Toleranz und Menschenfreundlichkeit.

Stille Nacht, stressfreie Nacht

296301Von Christoph Quarch. Der Zauber der Weihnacht enthüllt sich nur da, wo wir uns dem Lärm des Marktes verschließen und auf die Stimme unserer Liebsten hören. Seit langem ist sie nicht mehr still, und heilig ist sie schon mal gar nicht. Eilig ist die Weihnacht oft, geprägt von Hetze, Lärm und Frust: zu viele, die zur Weihnacht schlaflos sind, zu viele, die an Heiligabend einsam wachen, während die anderen lärmend feiern und von Gesellschaft zu Gesellschaft hecheln.

Leiben

294665Der Mensch lebt nur, sofern er leibt. Das Wort verdanke ich dem Denker Martin Buber. Und es bekundet eine stille Wahrheit, die dieser Tage oft erschütternd ihre Dringlichkeit verrät: Es gibt kein Menschenleben ohne Leib.

Kein Europa ohne Hellas

293439Schulden hin und her. Der Geist verbietet einen Grexit Von Christoph Quarch Europa kam übers Meer. Sie reiste auf dem Rücken eines Stiers, in den sich Zeus verwandelt hatte: Der mächtigste und größte der griechischen Götter hatte sich in das Mädchen verliebt und sie nach Kreta getragen. Sie war die Tochter des Königs Phönix – der zwar nicht der namensgleiche Vogel ist, der sich aus der Asche der Vernichtung erhebt, was aber gut passen würde.

Scheu

292921Das scheue Reh: Erst hielt unsere Tochter Martha es für einen Hasen, denn zwei lange Ohren lukten aus dem hohen Gras. Dann aber reckte sich das Tier neugierig in die Höhe … und entzog sich umgehend unseren Blicken. Wie schön! Nicht nur das Reh, sondern auch die Scheu; ist doch die Scheu eine Qualität des Daseins, für die wir weitgehend den Sinn verloren haben. Vielleicht, weil es in ihrem Wesen liegt, sich gern den Blicken zu entziehen – noch mehr jedoch vermutlich, weil es in unserer Welt des permanenten sich Sich-Zeigen-Müssens keinen Raum mehr für die Scheu gibt.

Europa ist herzkrank

293044Am Flüchtlingsproblem tritt die Krankheit unseres Kontinents deutlich zu Tage: Ihm fehlt eine beseelende Vision. Es steht schlecht um Europa. Die Krankheit unseres Kontinentes tritt in diesen Tagen deutlich zu Tage. Nicht nur im Streit um Griechenland. Viel mehr noch im Gezerre um die Flüchtlinge aus Afrika. Es ist beschämend zu erfahren, dass Frankreich seine Grenzen dicht macht, um zu verhindern, dass Afrikaner von Italien aus ins Land gelangen.

Kolumne: Gunst

292391Ich liebe die vergessenen Worte. Sie erscheinen mir wie kostbare Juwelen im Schatzhaus unserer Sprache – Zeugnisse einer vom Aussterben bedrohten Geistesart, die mehr von der Tiefendimension des Lebens ahnte und um die filigranen Schwingungen der Seele wusste. Gunst ist ein solches Wort. Es bringt eine Qualität des Lebens zur Sprache, die kaum noch gewusst und noch seltener gelebt zu werden scheint.

Tsipras kämpft mit den Erinnyen

43517Im Hintergrund der politischen Turbulenzen in Griechenland steht eine epochale Auseinandersetzung um die künftige Weltordnung. Wie sie entschieden wird, lehrt die antike Tragödie. In Athen wird eine Tragödie gegeben. Doch heißt ihr Held nicht mehr Orest, und auch nicht Ödipus. Ihr Held heißt Alexis Tsipras, und wir sehen ihn in einem Plot, der eines Aischylos oder Sophokles würdig ist: Es ist die uralte Geschichte vom Ringen zweier Mythen, die sich unversöhnlich gegenüberstehen und die nicht miteinander zu vermitteln sind. Es ist ein unauflösliches Dilemma, worin die Helden nur verlieren können. Das ist der Stoff, aus dem Tragödien sind.

Gemeinsinn

43298Es gibt diese schönen, alten Worte, die etwas von der Weisheit unserer Vorfahren aufbewahren und Einblicke ins Leben verheißen, wenn man sie zur Sprache bringt. GEMEINSINN ist solch ein Wort, zeugt es doch von dem heute verblassenden Bewusstsein für die Eingebundenheit eines jedes Einzelnen in ein umfängliches, größeres Ganzes,

Es bleibt der Ozean

43026Ein Gespräch von evolve Herausgeber Tom Steininger mit Willigis Jäger über die Radikalität der Seinserfahrung. TOM STEININGER: Bewusstseinskultur fängt mit der Frage an, wer wir als Menschen eigentlich sind. „Wer bin ich?“ ist so etwas wie die ewige Frage der Mystik, die uns Menschen überhaupt erst auf den Weg bringt, um nach tieferen Dimensionen in uns zu suchen. Wer sind wir?

Brauchen wir Freunde?

42029„Oh, meine Freunde, es gibt keinen Freund!“ Paradox klingt der Ausruf den der Aristoteles einst getan haben soll. Man ahnt, dass eine schmerzliche Erfahrung dahinter steckt: die Enttäuschung darüber, dass einer, den er für einen Freund hielt, sich nicht als solcher bewährte. Und seien wir ehrlich: Wer kennt das nicht? Wer hat noch nicht erfahren müssen, dass einer nicht gehalten hat, was wir uns von ihm als Freund versprochen hatten? Da kann man dann auf den Gedanken kommen: lieber gar keine Freunde, als solche Enttäuschungen erleben.