The Yes Men regeln die Welt

Sie machen auf die Klimakatastrophe, auf Umweltsünden und negative Folgen der Globalisierung aufmerksam. Als angebliche Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und Regierungen lassen sich die beiden US-Politaktivisten The Yes Men auf internationale Kongresse einladen, wo sie absurd-komische Präsentationen und Reden halten. Doch das Lachen bleibt dem Zuschauer fast immer im Halse stecken, wenn er realisiert, dass die wahnwitzigen Vorschläge der Protagonisten von vielen Kongressteilnehmern für bare Münze genommen werden. Arte zeigt heute abend um 22.30 den satierischen Dokumentarfilm „Die Yes Men regeln die Welt“.

Nach ihrem ersten großen Filmerfolg stürzen sich die beiden Politaktivisten Andy Bichlbaum und Mike Bonanno in neue Undercoverabenteuer. Sorgten sie 2004 in einer waghalsigen Hochstapler-Aktion mit einer Fälschung der Website der Welthandelsorganisation (WTO) für Wirbel, demaskieren die Yes Men jetzt Umweltsünden und machen auf die negativen Folgen der Globalisierung aufmerksam.

Hier den Trailer schauen.

Hintergrund: Um den Liberalismus zu verspotten, schrecken die Yes Men vor nichts zurück. 2001 gründeten sie eine falsche Website der Welthandelsorganisation WTO.Auf der in Finnland anberaumten Konferenz The Future of Textiles gaben sie sich als WTO-Vertreter aus, Andy bestieg das Podium in Anzug und Krawatte.
Um die Auswüchse des Neoliberalismus und die unbegrenzte Gier der Unternehmenswelt anzuprangern, führen die Yes Men deren Negativmerkmale ad absurdum. Andy bezeichnete Gandhi auf der Textilkonferenz als „protektionistischen Idioten“ und die Sklaverei als Zeitverschwendung und überflüssige Zwischenstufe vor der Ausbeutung der Länder der Dritten Welt. Aber leider verstand nicht jeder Konferenzteilnehmer die Ironie sofort. Um auch die etwas weniger aufmerksamen Zuhörer wachzurütteln, legte Andy schließlich seinen Anzug ab und stand in goldener Badehose mit aufblasbarem Riesenpenis vor seinem Publikum.
Seither betreiben die Yes Men ihre Kommunikationsguerilla mit System. Sie halten ihre „Opfer“ zum Narren, indem sie etwa als vermeintliche Vertreter von McDonald’s ein „unnachhaltiges“ Wirtschaftsentwicklungsmodell anbieten, sich als Delegierte von Dow Chemicals, dem für die Tragödie in Bhopal verantwortlichen Unternehmen, ausgeben, oder als angebliche Beamte des United States Department of Housing and Urban Development, um nach der Verwüstung der Stadt New Orleans durch Hurrikan Katrina die lokale Stadtplanung anzuprangern.

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