33 Herzensqualitäten: 29 Friede

Edition amo ergo sum © www.christinakessler.com

„Der erste Friede, der wichtigste ist der, welcher in die Seelen der Menschen einzieht, wenn sie ihre Verwandtschaft, ihre Harmonie mit dem Universum einsehen und wissen, daß im Mittelpunkt der Welt das große Geheimnis wohnt und dass diese Mitte tatsächlich überall ist. Sie ist in jedem von uns – dies ist der wirkliche Friede, alle anderen sind lediglich Spiegelungen davon. Der zweite Friede ist der, welcher zwischen Einzelnen geschlossen wird, und der dritte ist der zwischen Völkern. Aber vor allem sollt ihr sehen, dass es nie Frieden zwischen Völkern geben kann, wenn nicht der erste Friede vorhanden ist, der, wie ich schon sagte, innerhalb der Menschenseelen wohnt.“

Dieses Zitat von Hekaka Sapa, Black Elk, ist eine der schönsten, wahrhaftigsten und zutreffensten Aussagen über den Frieden, die ich kenne. Es zeigt den Zusammenhang von inneren und äußeren Werten, von Involution und Evolution. Und es lässt deutlich werden, dass Herzensqualitäten sich tatsächlich auf organische Weise entfalten: Zunächst dienen sie der Vervollkommnung des Individuums, dann entfalten sie ihre positive und heilende Wirkkraft in die direkte Umgebung und schließlich bewirken sie eine kollektive und globale Transformation. Denken wir an die Chaos Theorie, dann können wir sogar davon ausgehen: Jede Veränderung – und mag sie noch so klein sein – beeinflusst auch das Ganze und hat daher eine universale, kosmische Wirkung.

Dementsprechend steht bei Matthäus (Kapitel 18, Vers 18): „Alles was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmerl gelöst sein.“ Gerade deshalb sollten wir niemals aufgeben, an unser positives Ziel, an Vollkommenheit, sprich: Ganzheit zu glauben. Deshalb sollten wir immer weitermachen, selbst wenn uns manchmal alte Denkmuster und Gewohnheiten überfallen, selbst wenn unsere Bemühungen uns zuweilen unnütz erscheinen. Sie sind es nicht. Jede Form von Trennung die wir durch Liebe überwinden, kann unvorhersehende Auswirkungen haben. Tatsächlich vermag jeder Einzelne von uns Berge zu versetzen. Und nicht nur das: Wir können auch den Himmel auf die Erde holen. Wenn wir aktiv am Ganzen teilhaben, teilen und uns mitteilen, füreinander da sind und uns einfach an den Händen halten, wenn wir ausnahmslos an jedes Geschöpf unsere Liebe verströmen, dann holen wir den Himmel auf die Erde.

Meister von Himmel und Erde zu sein und die Balance zwischen beidem zu halten, solange die Menschheit ihr eigentliches Ziel noch nicht ereicht hat, nämlich vollkommenes, wahrhaftiges Menschsein: Das ist der Weg des Herzens. Dorthin wollen uns die Herzensqualitäten führen. Gelingen wird uns dies in dem Maße, wie wir unsere Identität über die Grenzen des Ich erweitern und zu einer Art kollektiver Persönlichkeit werden, zu einem – wie es der vietnamesiche Mönch Thich Nhat Hanh ausdrückt – Interbeing, einem verbindenden, einem universalen Wesen. Es gibt keine authentische Spiritualität, die sich nicht für das Wohl der ganzen Welt einsetzt.

Hintergrund: Selbstverwirklichung durch die Macht der Liebe: Herzensqualitäten sind Eigenschaften, die uns befähigen, das Leben, uns selbst und andere Menschen liebevoll anzunehmen, Negatives in Positives und Schmerz in Freude zu verwandeln. Durch die Entwicklung von Herzensqualitäten setzen wir die Intelligenz der Liebe frei. Anhand von 33 Beispielen für gelebte Herzensqualität erschließt sich ein neuer Raum des Seins und Bewusstseins. Jede integrierte Herzensqualität führt zu einer weiteren. In ihrer Gesamtheit wirken diese 33 »Tore« als Guideline nach innen, zum wahren Selbst.

Christina Kessler

Über Christina Kessler: Dr. phil. Christina Kessler studierte Kulturanthropologie, Soziologie, Vergleichende Religionswissenschaften und Philosophie und spezialisierte sich schon früh auf die Weisheitslehren und Medizinsysteme dieser Welt. Christina Kesslers Forschungen sind stets interdisziplinär, praxisorientiert und eng mit ihrem eigenen geistigen Weg verknüpft. Ihre Reisen führten sie um die ganze Welt mit der Zielsetzung, den gemeinsamen Kern der Weisheitslehren sowie die Essenz der traditionellen Selbsterfahrungswege herauszukristallisieren und in einer modernen Form zugänglich zu machen. In dem Buch „Amo ergo sum – ich liebe, also bin ich” und dem dazugehörigen Arbeitsbuch legte sie das Ergebnis ihrer Studien und ihrer eigenen Praxis dar: eine zeitgemäße Form der Selbstrealisation jenseits von kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Dogmen; einen für jeden Menschen praktizierbaren Weg, Meisterschaft über das eigene Leben zu erlangen. Die Autorin bietet regelmäßig Seminare zur Selbstrealisation an.
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