Als ich unsichtbar war

Gefangen im eigenen Körper. Das Locked-In-Syndrom bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch zwar bei Bewusstsein, jedoch körperlich fast vollständig gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen. Doch immer wieder führen Wege zurück. Dazu zeigt  arte am Mittwoch um 20.15 Uhr den beeindruckenden Film Schmetterling und Taucherglocke. Die wahre Geschichte des Chefredakteurs der Elle Frankreich, der mit 43 Jahren nach einem Hirnschlag fast vollständig gelähmt ist. Das Buch  Als ich unsichtbar war wurde von einem newslichter-Leser empfohlen und erzählt die Geschichte von Martin Pistorius, den mit  zwölf  eine rätselhafte Krankheit befällt und der erst mit 21 Jahren zurück ins Leben findet.

 

Martin ist zwölf, als ihn eine rätselhafte Krankheit befällt: Er verliert seine Sprache, die Kontrolle über seinen Körper, ist nach wenigen Monaten völlig hilflos. Die Ärzte sagen seinen Eltern, er werde für immer schwerstbehindert bleiben. Was niemand ahnte: Im Kokon seines Körpers verbirgt sich ein schrittweise erwachender Geist und eine zutiefst lebendige Seele. Es dauert Jahre bis eine Krankenschwester durch ihre Intuition geführt wieder Kontakt aufnimmt. Heute hat Martin die Liebe seines Lebens gefunden und lebt als Webdesigner in England. Eine unglaubliche Geschichte über die Tiefen des menschlichen Bewusstseins mit Happy End.

Der visionäre Film „Schmetterling und Taucherglocke“ basiert auf der 1997 erschienenen Autobiografie von Jean-Dominique Bauby, der 10 Tage nach Veröffentlichung des Buches an einer Lungenentzündung starb. Zuerst möchte Jean-Do nach seinem Hirnschlag sterben, doch mit Hilfe seiner Logopädin gelingt es ihm wieder Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Durch Blinzeln verständigt er sich über eine Buchstabentafel und diktiert auf diese Weise  seiner Assistentin Henriette in 14 Monaten seine Memoiren. Der Film wird fast vollständig aus der Perspektive des Gelähmten erzählt, was die Dramatik der Situation gut erfahrbar mach. Ebenso sorgen ausdrucksstarken Bilder Baubys Ausflügen in die grenzenlose Welt seiner Phantasie und der Vergangenheit seines bisherigen Lebens eine träumerische Leichtigkeit.  Regisseur Julian Schnabel gelingt es so, die unglaubliche Kraft des menschlichen Bewusstseins deutlich zu machen und letztendlich eine Hommage an das Leben, die Liebe und die Bedeutung des Menschseins.

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