Während das Feld unbeirrt weiterrast Richtung Ziel, fängt die Kamera das schmerzverzerrte Gesicht des Verletzten ein. Verzweifelt kniet Redmond weinend auf der Bahn. Alle denken, er gibt auf. Aber dann erhebt sich der Brite und beginnt los zu humpeln. 20 Meter, 30 Meter. Er bleibt auf seiner Bahn fünf. Später wird er sagen, ihm sei plötzlich bewusst geworden, das hier sei „ein Olympisches Halbfinale und du bewegst jetzt verdammt noch mal deinen Hintern ins Ziel“.
Dann wird es noch dramatischer: Ein Mann ist von der Tribüne auf die Bahn geklettert und rennt Derek Redmond hinterher, der mittlerweile auf der Zielgerade ist. Der Mann heißt Jim Redmond, er ist der Vater des Pechvogels. Er will diesen Weg zusammen mit seinem Sohn gehen, er will für ihn da sein. Deshalb hat er die Ordner abgeschüttelt und tröstet ihn. Zusammen gehen sie ins Ziel. 65.000 Zuschauer erheben sich zu einer Standing Ovation: Es ist erst zuenden wenn es zu Ende ist.
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