Peace-Food-Kochbuch
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Menschen haben keinen natürlichen Impuls, Tiere, beziehungsweise deren Fleisch, zu essen. Wenn wir ein Reh, Kalb, Lamm oder Ferkel, eine Ente oder ein Pferd sehen, wollen wir es vielleicht beobachten, streicheln und füttern. Wir freuen uns an seinem Anblick. Jedenfalls haben wir weder spontane Lust Tiere zu töten noch zu essen. Wenn wir dagegen im Wald spazieren gehend Brombeeren oder Himbeeren in der Sonne leuchten sehen, haben wir den Impuls, sie zu pflücken. Das Wasser läuft uns im Mund zusammen. Wir bekommen Lust, sie zu uns zu nehmen. Ihr Duft ebenso wie der von frischen Kräutern spricht uns an, wohingegen der Geruch von Tieren uns niemals animiert, sie uns einzuverleiben. Wenn wir Tiere zu uns nehmen wollen, tun wir es, um sie gern und als Gefährten und Freunde zu haben. Sie zu essen, ist uns nicht angeboren und kleine Kinder müssen dazu oft überlistet werden. Nachdem Peace Food bereits in seinem ersten Jahr mit harten Fakten aus Studien und sanften Empfindungen des Mitgefühls zu den Mitgeschöpfen Viele und Vieles in Bewegung brachte, war es naheliegend, eine praktische Fortsetzung zu schaffen: Ein Peace Food – Das vegane Kochbuch
mit ebenso schmackhaften wie bekömmlichen Rezepten, die den Übergang vom Alles-Essen zu vollwertiger Pflanzenkost zum Genuss machen.
Meine Lieblingsköchinnen im Peace-Food-Kochbuch
Die ausgezeichnete Haubenköchin Dorothea Neumayr, meine Co-Autorin bei früheren Ernährungsbüchern, hat als erste den Spagat zwischen ästhetisch anspruchsvollem und gesundem Vollwertessen geschafft. Sie hat die 30 Rezepte in „Peace Food“ entwickelt und auch für dieses Buch wieder ihre Schatzkammer anspruchsvoller pflanzlicher Gerichte geöffnet. Gabriele Lendle, eine meiner Fastenkurs-Teilnehmerinnen, die den Sprung zu reiner Pflanzenkost sofort und in der ersten Stunde von „Peace Food“ mit vollzog und sogleich ihr eigenes Kochbuch herausgab, war spontan bereit, die Highlights ihrer Küche weiterzureichen. Hildegard Biller schließlich ist schon lange auf ihrem anspruchsvollen Weg mit rein pflanzlicher Küche und ihrem Soami Yoga Retreat Center in Obermillstatt. Persönlich genoss ich mit vielen Seminar- und anderen Gästen die Küche im ersten TamanGa-Jahr von Sabine Roots und Chris Sternik. Ich danke allen Köchen für ihre kostbaren Beiträge zum Peace-Food-Kochbuch.
Von Herzen und allen anderen Organen und für unser aller Geschmacksknospen freue ich mich, unterstützt von dieser Küchen“mann“schaft, auf die Auswirkungen des Peace-Food-Kochbuchs. Dass meine Mannschaft vor allem aus Frauen besteht, ist weniger Zufall als Antwort auf das Fernseh-Theater, wo wenige männliche Starköche einem Millionenheer von Frauen vorkochen – vor allem Speisen, vor denen ich als Arzt dringend warnen muss.
Hintergrund Peace Food
Täglich erreichen mich Mails von Lesern, die ihren Wechsel zu Peace Food melden. Andere Zuschriften lassen mich wissen, wie viel besser sich die Absender mit Peace Food fühlen, und nicht wenige berichten von verschwundenen Krankheitssymptomen. Der gesellschaftliche Trend passt dazu. Laut der Albert-Schweitzer-Stiftung wurden 2012 160 000 t Fleisch weniger verzehrt und Millionen Schlachttiere weniger geschlachtet als im Vorjahr – von den ersparten Operationen, ausgebliebenen Erkrankungen, vor dem Verhungern geretteten Menschen und eingesparten Klimagasen ganz zu schweigen. Lassen Sie uns auf diesem Weg bleiben und noch Viele mitnehmen: Be the difference – eat different! Sei der Unterschied – iss anders!
Moderne Ernährungsstudien renommierter US-Forscher wie Caldwell Esselstyn und Colin Campbell, aber auch des deutschen Professors Claus Leitzmann, veranschaulichen den Zusammenhang zwischen unserem Essen und unserer Gesundheit.
Tierprotein gehört demnach zum Schädlicheren, was wir uns antun können. Es fördert – wissenschaftlich nachgewiesen – Gefäßverschlüsse und damit Herzinfarkte und Schlaganfälle, bereitet Krebs den Boden und beiden Arten von Diabetes, fördert Allergien und Alzheimer, Rheuma und Gicht. Und das ist leider nicht alles. Die meisten modernen Zivilisationssymptome wie hoher Blutdruck werden dadurch verschlimmert. Dass Milch jene Osteoporose bewirkt, die sie – laut Schulmedizin und Lebensmittel-Industrie – verhindern soll, ist makaber. In Ländern ohne Milchkonsum gibt es weder Osteoporose noch Diabetes Typ 1. Tiermilch ist zu einer gefährlichen Falle geworden.
Peace Food zeigt den Zusammenhang zwischen wachsender Angst in der Bevölkerung und dem Konsum von Angst über Fleisch, das die Angsthormone und -schwingungen enthält, die Tiere beim Anstehen zum Schlachten ausschütten. Tatsächlich kennen wir Panik-Attacken erst, seit die EU das Schlachten fast ausschließlich in Großschlachthöfe verlegte. Dass die 60 Millionen Schweine, die Deutsche jährlich essen, zu 98 Prozent aus Tier-Zuchthäusern stammen, in denen diese reinlichen, sensiblen Tiere die fünf Monate ihres Lebens gezwungen werden, im eigenen Kot zu vegetieren, hat auch für uns schreckliche Konsequenzen. Ein kleiner Teil der Tiere verfällt dabei dem Wahnsinn, die übrigen versinken in Lethargie und Apathie. Das spiegelt eine Bevölkerung, die im Laufe des Lebens zu einem Drittel Psychosen erleidet und über Depressionen und Burn- und Bore-out-Syndrome millionenfach in „Seeleninfarkte“[ii] abrutscht, die sich durch Apathie und Lethargie auszeichnen. Die Parallelen zwischen Tier- und Menschenreich sind nicht zu übersehen.
Die gute Botschaft aber ist: Wer aus der Tierprotein- und -fettmast aussteigt, hat beste Chancen, sich wieder zu erholen und ein ganz neues Lebensgefühl zu entwickeln, während er gesünderes und wohlschmeckenderes Essen genießt und eine ungleich vitalere Ausstrahlung entwickelt. Selbst bereits verschlossene Herzkranzgefäße können wieder aufgehen und verschiedene Krebsarten sich zurückbilden. Und dafür ist kein Verzicht notwendig, im Gegenteil. Das wird dieses Buch in seinem praktischen Teil offenbaren, den die Rezepte meiner Lieblingsköche ausmachen. Das Leben wird leichter, nicht nur was Körpergewicht und Kochen angeht.
Der Bezug zwischen dem Leid in der Welt in Gestalt des Hungers von Millionen und dem Tierkonsum war einigen längst klar, jetzt aber drängt er ins Bewusstsein Vieler – ebenso die Tatsache, dass Massentierzucht für die Umwelt weit schädlicher ist als aller Verkehr der Welt – zu Land, zu Wasser und in der Luft. Peace Food verdeutlicht diesen Zusammenhang und zeigt Auswege in ein neues, ungleich schöneres und eleganteres Lebensgefühl. Im eigenen Auftrag schlachten zu lassen ist ja nicht nur herz- sondern auch ziemlich stillos, und das wird heute immer mehr – vor allem jungen – Menschen bewusst. Offenbar entwickelt die in „Peace Food“ ausgedrückte Lebensphilosophie – Einklang mit sich selbst, der Erde und ihren Wesen zu finden – große Faszination.