Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

Foto: Hupe Film

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Ist Arbeit ein Grundbedürfnis? Der Filmemacher Konstantin Faigle hat sich aufgemacht, den „Mythos Arbeit“ als solchen zu hinterfragen. Er zeigt, dass Arbeit in der modernen kapitalistischen Welt mehr ist als Broterwerb – eine weltliche Ideologie, eine Religion mit absurden Glaubensgrundsätzen. Denn Arbeit wird erst seit wenigen Jahrhunderten dieser Wert zugeschrieben. Und macht uns die Überhöhung der Arbeit am Ende glücklicher oder trennt sie uns von unseren wahren Bedürfnissen in einem erfüllten Leben.

Konstantin Faigle zeigt die Wurzeln unseres Arbeitsbegriffs auf. Er besucht die Stätten des Arbeitsglaubens und dessen Niedergangs. Er fährt ins Ruhrgebiet zu den letzten „heiligen“ Bergarbeitern und zum geschlossenen Nokia-Werk. Er begutachtet in Hamburg ein virtuelles Übungskaufhaus, eine absurde Aktivierungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose. Zu Wort kommen zahlreiche Experten wie der amerikanische Sozialhistoriker Prof. Benjamin Hunnicutt, der US-Ökonom Jeremy Rifkin, der Philosoph und Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon, Soziologin und Buchautorin Marianne Gronemeyer sowie Tom Hodgkinson, britischer Experte für Muße, Genuss und Gelassenheit. Und zeigt Alternativen des Arbeitsbegriffes z.B. in der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens.

Parallel dazu geht der Film in kleinen, inszenierten Szenen mit Humor und Tiefgang unserer deutschen Arbeitswelt auf den Grund: Er beobachtet Werner Kraft, einen gut verdienenden, aber ausgebrannten Ingenieur. Er zeigt Hartmut Breuer, einen einsamen deutschen Rentner, und Marion Weber, eine emanzipierte Freelancerin ohne Aufträge.

Spanndende, inspirierende und humorvolle 90 Minuten der „Gedankenarbeit“ 🙂

Der ganze Film Frohes Schaffen – ein Film zur Senkung der Atbeitsmoral ist gerade in der ZDF Mediathek eingestelllt.

Sonst hier als DVD bestellen.

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