Mut zum Lebenswandel

mutzumlebenswandelWann immer eine seelische Häutung uns vor die Herausforderung stellt, wenn das „Alte“ gestorben und das „Neue“ noch nicht geboren ist, kommen wir oft in eine Enge. Mit Biographiearbeit werden die größeren Zusammenhänge des Lebens einsichtiger und das Leben auch in diesen Momenten leichter. Das Buch Mut zum Lebenswandel von Brigitte Hieronimus hilft diese Übergänge als wichtige Meilensteine auf dem Weg zum reifen Ich zu erkennen.

Hieronimus zeigt, dass wir Unbehagen nicht aushalten müssen: Wir können es als Signal unseres inneren Wissens verstehen, das uns dazu aufruft, eine nicht mehr adäquate Haltung zu erneuern.

Situationen und Menschen, die unangenehme Empfindungen in uns auslösen, sind dementsprechend keine „Sündenböcke“ mehr, sondern „Entwicklungshelfer“, weil sie dazu beitragen, das Blockierte in unserem Inneren fühlend wahrzunehmen und neue Wege anzugehen: „Wem beispielsweise von Haus aus kaum Zugang zu Bildung und Kultur gewährt wurde, der sollte das nicht beklagen, sondern jetzt nachholen, was noch möglich ist“, rät sie.

Geschichten aus ihrer Praxis illustrieren, dass Biografiearbeit das Einnehmen verschiedener Perspektiven einübt. So kann eine fremde Lebensanschauung, die einen vormals kränkte, aus der Biografie des anderen abgeleitet nachvollziehbar werden, was ein Vergeben von Wunden ermöglicht. „Eine der wichtigsten biografischen Aufgaben der späten Lebensstufen ist der psychische Hausputz“, so Hieronimus. „Er ist gewissermaßen das Pflichtprogramm, wenn sich das Tor zur Zufriedenheit für die nachfolgenden Jahre öffnen soll.“ Mit der Gelassenheit, die das Altern mit sich bringt, können traumatische Muster der Kindheit herausgearbeitet werden. Eine konstruktive Form von Autonomie und Nähe ist der Lohn.

Aus des Lebens Lauf wird so mehr und mehr eine Freudenbiografie, aus der herausstrahlt, was über die Jahre gestärkt, ermutigt und erfreut hat. Liebeserklärungen und jugendliche Treueschwüre, das erste eigene Auto, Traumreisen, die Geburt der Kinder – derartige Schätze werden durch die Biografiearbeit erneut gehoben. Die zentrale Frage dabei: Was will ich heute mit diesen Erfahrungen machen? Die Antworten, zu denen Hieronimus im Buch geleitet, bringen neuen Freiheitsqualitäten im Denken, Fühlen und Handeln mit sich. „Im besten Fall vollendet sich in den späten Jahren der biografische Kreislauf: Ging es in den ersten Lebensjahren um die sinnliche Erfahrung von Liebe, Fürsorge, Autonomie und Wachstum, so können nun all die Erfahrungen, die man damit im Laufe seines langen Lebens gemacht hat, wie ein Puzzle zusammengefügt werden“, so Hieronimus.

In den nächsten Monaten wir Brigitte Hieronismus in mehreren Folgen eine biografische Anleitung zu den jeweiligen Lebensjahrsiebten bei den newslichtern vorstellen.

Grafik: Brigitte Hieronimus

Grafik: Brigitte Hieronimus

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Brigitte Hieronimus

Über die Autoren

Brigitte Hieronimus arbeitet als erfahrene Paar-und Biografieberaterin, Trainerin, Referentin zum Thema Wechseljahre und Dozentin für biografisches Schreiben. Der Autorin gelingt es auf lebendige Weise, den Lesern eine mutmachende neue Sichtweise zu vermitteln. Daher ist sie immer auch gefragte Interviewpartnerin in TV, Hörfunk und Presse. Mehr auf ihrer Webseite www.brigitte-hieronimus.de

Hermann Galle ist im Zweitberuf Heilpraktiker für Psychotherapie und Traumatherapeut; im Erstberuf Betriebswirt und Gesundheitsökonom mit jahrelanger Erfahrung im Gesundheitswesen.

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