Heilende Stimme

Spätestens seit dem Kultfilm „Wie im Himmel“ ist uns die heilsame Wirkung des Singens bewusst. Seitdem finden sich immer mehr Menschen in Chören oder spontanen Singkreisen zusammen. In dem Buch „Heilende Stimme“ haben die Profisänger Angela Bittel und Christopher Amrhein viel Wissen, interessante Hintergründe und praktische Übungen gesammelt, um die Stimme als Spiegel der Seele besser zu verstehen und zu erheben.

Im Vorwort heißt es:

Es gibt kein Musikinstrument, das über so viele Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten verfügt und zugleich so direkt mit der Gefühlswelt des Menschen verbunden ist wie die eigene Stimme. Und sie ist ein Instrument, das man nicht erst erwerben muss, sondern das jeder besitzt und vom ersten Atemzug an gebrauchen kann.

Was Mönche und Schamanen bereits seit Jahrhunderten wissen, wird im Zeitalter der Quantenphysik zur elementaren Möglichkeit, das Leben zu bereichern und individuelle Heilungsprozesse zu
unterstützen: Die Stimme ist ein mehrdimensionales Werkzeug. Dieses unterstützt das individuelle Wachstum, die kreative Umsetzung der eigenen Berufung, Zentrierung, die Heilung von physischen und psychischen Störungen und die Verbindung von Wesen zu Wesen.

Die vielen Möglichkeiten der Stimme werden jedoch kaum genutzt. Im Alltag verwenden wir einen bescheidenen Ausschnitt der vokalen Bandbreite. Auch in der Schule wurde uns höchstens gesagt, wir sollen deutlicher oder lauter sprechen, und im Musikunterricht kam es vor allen Dingen auf das »richtige« Singen an. Die Stimme ist jedoch nicht nur ein Werkzeug zur Verständigung oder zum Liedersingen, sondern auch ein »Barometer« für alles, was sich im Menschen abspielt. Sie ist Ausdruck unserer Befindlichkeiten und unseres ganzen Seins. Das Wort »Person« kommt vom lateinischen »personare« und bezeichnet, »wie du klingst«. Man könnte also sagen, die Stimme ist der Spiegel unserer Seele.

Wenn Wesen einander hier auf der Erde erkennen, geschieht dies über die Augen, die Stimme und das Schwingungsfeld des Einzelnen, die Aura. Du kennst sicher den magischen Moment, wenn wir einer Person zum ersten Mal tief in die Augen blicken: das Erkennen des anderen und unser selbst in diesem in Wahrhaftigkeit, frei von Bewertungen oder möglichen Identifikationen. Genau so können wir am Klang der Stimme eines Menschen sofort hören, wie es diesem geht, wo er derzeit steht, wie er »schwingt«. Im Spektrum der Obertöne enthält der Klang einer menschlichen (oder tierischen) Stimme Informationen über den »Jetzt-Zustand«, aber auch über den »Ur-Zustand« des jeweiligen Wesens. Der »Jetzt-Zustand« beschreibt seine emotionalen Regungen und die Erfahrungen, die es im Laufe seines Lebens gesammelt hat. Der »Ur-Zustand« entspricht seiner Essenz, sowohl physisch als auch energetisch.

Die Schwingung der eigenen Stimme stimuliert jede einzelne Körperzelle. Dadurch haben wir die Möglichkeit, uns selbst frei zu singen von Störfrequenzen wie negativen Gedanken und sogar
körperlichen Beschwerden oder uns neue Information »einzuverleiben«, indem wir sie in unsere Zellen einschwingen. Wir können uns unseren Körper als externe Festplatte vorstellen, auf die wir Informationen von unserem Energiekörper oder unserem Bewusstsein exportieren. Die Datenübertragung geschieht über den Klang. Aus diesem Grund schreien auch Babys gern so laut: Der Klang ihrer Stimme – oder genauer die Frequenz – erinnert sie an ihr Potenzial, daran, wie die Zellen und das Energiesystem sich entwickeln sollen. Diese Information wird als Schwingung an die Körperzellen weitergegeben und dort gespeichert. Jede Kränkung (wenn das Kind etwa gesagt bekommt: »Plärr nicht so rum«) beraubt die Stimme ihres Ausdrucks. Die ursprüngliche Persönlichkeit – wir alle kommen zunächst als von Prägungen freie Wesen auf die Welt – wird getrübt. Sie verschwindet zunehmend zugunsten dessen, was das Umfeld von uns erwartet. Und so spielen wir jeden Tag Jahr um Jahr unsere Rollen auf der Bühne, die man »Leben« nennt. Im Laufe dieses Lebens melden sich dann der Körper und/oder der Geist und erinnern uns daran, dass wir nicht das Leben führen, das unserem natürlichen Sein entspricht in vielen Fällen mittels einer Krankheit. Wir gelangen an einen Wendepunkt und stellen fest, dass wir schon lange nicht mehr unserer inneren Stimme folgen. Wie sollen wir da erst recht wissen, wie unsere äußere Stimme tatsächlich klingt? Wie wir uns anhören und vor allem anfühlen, wenn wir UNS frei und freudig ausdrücken?

Wenn Körper, Herz und Stimme wieder eine Sprache sprechen, entsteht ein Gefühl der tiefen Ruhe und Gelassenheit in uns. Wir sind präsent. Das bedeutet: nichts tun müssen, sondern einfach nur SEIN.
Hier zur Leseprobe und zur Bestellung beim Schirner Verlag.

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