Das Land, in dem ich leben will


Bodo Wartke denkt in seinem aktuellen Lied „Das Land, in dem ich leben will“ laut darüber nach, wie das Land, in dem er gerne leben will, aussehen sollte.

Ein Thema, das im persönlichen Bereich und auch auf gesellschaftspolitischer Ebene bei der alltäglichen Gestaltung unseres Zusammenlebens immer relevant ist, aber gerade im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl an drängender Aktualität gewinnt.

Das Lied ist als Online-Single seit 12. September 2017 veröffentlicht, und ist dann als Download auf sämtlichen Portalen erhältlich.
Bodo: „Alle Einnahmen aus dem Verkauf dieses Liedes spende ich der Organisation Amnesty International, weil sie für das eintritt, was ich mir wünsche: die weltweite Wahrung der Menschenrechte.“

Die Noten zum Lied gibt es exklusiv als PDF in Bodo Wartkes Online-Shop

Songtext Das Land, in dem ich leben will:

Ich hab‘ den Eindruck, dass das, was die ganze Welt,
bislang in ihrem Innersten zusammenhält,
wenn wir nicht aufpassen, auseinander fällt
wie bei einem Erdbeben,
selbst das, was man bisher für gegeben hält,
weswegen sich mir immer mehr die Frage stellt:
in was für einem Land auf dieser Welt
will ich eigentlich leben?

Im Land, in dem ich leben will, herrscht Demokratie
und statt skrupellosem Kapitalismus Gemeinwohlökonomie.
Ein Land, das seine Ärmsten nicht noch zusätzlich sanktioniert
und das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zumindest einmal ausprobiert.

Dann herrschte nämlich von vornherein viel mehr Gerechtigkeit.
Und für das, was wirklich wichtig ist, bliebe viel mehr Zeit.
Ich wünsche mir ein Land, wo man sich gegenseitig unterstützt,
wo man Mensch und Tier und Umwelt und Minderheiten schützt.

Denn im Land, in dem ich leben will, gehört jeder Mensch dazu,
egal, ob L oder G oder B oder T oder I oder Q,
wo weder Hautfarbe noch Herkunft über einen bestimmt,
sondern einzig und allein, wie man sich benimmt,

ob man die Werte dieses Landes anerkennen kann oder ob man
mit Frieden, Freiheit und Humanismus nicht sonderlich viel anfangen kann.
Ich hätt‘ ja nichts dagegen, will ich an dieser Stelle mal betonen,
wenn all die Intoleranten und Rückwärtsgewandten irgendwo anders wohnen.

Das Land, in dem ich leben will, wird regiert von einer Zunft,
die sich von Besonnenheit leiten läßt, von Anstand und Vernunft.
Menschen, die den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung respektieren,
die sich nicht zum Alleinherrscher aufspielen und per Dekret regieren.

Weder sind es chauvinistische, narzisstische Idioten
noch verlogene, rassistische Diktatoren und Despoten
die jeden, der nicht ihrer Meinung ist, zum „Terroristen“ deklarieren,
ihn schikanieren, inhaftieren, foltern und liquidieren.

Das Land, in dem ich leben will, ist vor so etwas gefeit,
denn es herrscht dort eine unabhängige Gerichtsbarkeit
mit Richtern, die sich gegen Korruption und Willkür positionieren
und wo nicht dafür plädiert wird, die Todesstrafe wieder einzuführen.

Und Grundlage der Rechtsprechung ist ein vernünftiges Gesetz
und kein altes Buch, das Gewalt propagiert und gegen „Ungläubige“ hetzt.
Ich wünsche mir ein Land, wo man die Menschenrechte anerkennt
und dabei Staat und Kirche voneinander trennt.

Im Land, in dem ich leben will, ist egal, was du bist,
ob Buddhist, Moslem, Jude, Christ oder Atheist,
weil sich selbstverständlich alle gegenseitig respektieren
und keiner versucht den anderen zu missionieren.

Religion ist dort kein Vorwand für Unterdrückung und auch
nicht für die Legitimierung schlimmster Verbrechen wie etwa Kindesmissbrauch,
Gewalt gegen Andersgläubige, Andersdenkende, Minderheiten und Frauen
grad gegen solche, die sich gegen das Unrecht aufzubegehren trauen.

Im Land, in dem ich leben will, sind Frauen gleichgestellt,
d.h. für gleiche Arbeit kriegen sie das gleiche Geld.
Man behandelt sie grundsätzlich mit gebührendem Respekt,
sie werden weder genital verstümmelt noch degradiert zum Sexobjekt.

Und niemand schreibt ihnen vor, was sie tun und lassen sollen.
Sie entscheiden selbst, wie sie sich kleiden und wen sie heiraten wollen
und brauchen keine Angst zu haben wie in and‘ren Ländern hier auf Erden
von der eigenen Familie umgebracht zu werden.

Das Land, in dem ich leben will, ist ein Land, in dem man
ohne gleich im Knast zu landen frei seine Meinung äußern kann.
wo man nicht mit dem Tod bedroht wird als Karikaturist,
als Lyriker, Satiriker oder kritischer Journalist.

Denn grade eine freie, qualitativ hochwertige Presse
ist meiner Meinung nach in unser aller Interesse,
weil sie wachsam den Machthabern auf die Finger schaut
und der man vertrauen kann, weil man weiß, dass sie auf Fakten baut.

Im Land, in dem ich leben will, wird in Bildung investiert,
Kinder werden individuell gefördert und mit Wissen ausstaffiert
und eben nicht indoktriniert und mit Absicht dumm gehalten
sondern in die Lage versetzt dieses Land klug und weise mitzugestalten.

Dann fallen sie auch nicht vermeintlich einfachen Lösungen anheim
und gehen weder den religiösen Rattenfängern noch Populisten auf den Leim,
weil sie sich eigenständiges Denken und kritisches Nachfragen erlauben.
Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben.

Das Land, in dem ich leben will, hat aus der Geschichte gelernt
und ist keins, das sich von Mitgefühl und Menschlichkeit entfernt,
wo Holocaust und Klimawandel nicht geleugnet werden
und nicht diejenigen in der Mehrheit sind, die dieses Land gefährden.

Nein, in diesem Land ist man einander zugewandt,
statt Hass und Gewalt regier‘n hier Herz und Verstand,
ein friedliches Land, das nicht hintenrum zuhauf
an andere Länder Waffen verkauft.

Ein Land, das tolerant ist aber gleichzeitig auch ganz
klare Kante zeigt gegen jede Form von Intoleranz,
das bei Unrecht laut wird und bei Nationalstolz still.
Das ist mal ein Land, in dem ich leben will!

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4 Kommentare zu “Das Land, in dem ich leben will
  1. Johannes sagt:

    Wow – das nenn ich mal mutig 🙂

    Erinnert mich ein bisschen an die Stadt, die es nicht gibt (Fanta 4)…

    So viel Wahrheit müsste dringendst belohnt werden!!

    Weiter so und viel Erfolg, ich wünsche mir auch dieses Land – JETZT.

    Danke Bodo 🙂

  2. Danke für dieses ergreifende Lied.
    Wie wäre es, wenn die Gelder neben ‚Amnesty International‘ auch die junge Partei ‚Demokratie in Bewegung‘ und die ‚Gradidol-Akademie‘ unterstützen würden? Dann erhalten die Visionen eine Chance umgesetzt und verwirklicht zu werden.

  3. Naras sagt:

    Danke Bodo.
    In dem Land wohne Ich schon.
    Meine Welt.
    <3 <3

  4. Christiane Fischer sagt:

    Man sollte Bodo mal fragen, ob er in die Politik gehen will. Ich würde wetten, mit der Einstellung und Haltung würde er umgehend gewählt und ließe ALLE derzeitigen Volksvertreter richtig alt aussehen!!

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