Portrait: Gabriele von Lutzau setzt Zeichen

Gerade jährte sich zum 40ten Mal die Entführung der Landshut durch vier palästinensische Terroristen. Eine junge Frau war damals als Stewardes an Bord und wurde als der Engel von Mogadischu berühmt. Ihre Erlebnisse verarbeitete Gabriele von Lutzau danach als Bildhauerin: „Mit einer solchen Unwucht in der persönlichen Historie, wie ich sie habe, ist man als Künstler am richtigen Platz. Ich spreche nicht von einer Therapie durch Kunst, sondern meine seelischen Narben befähigen mich, empfindsamer zu reagieren.“

Gabriele von Lutzau studierte zwischen 1984 und 1995 bei Walther Piesch an der Universität Straßburg sowie an der Kunsthochschule Straßburg.

Zitat von ihrer Webseite: „Ihre Werkzeuge sind Kettensäge und Flammenwerfer. Ihre Skulpturen bis zu drei Meter hoch. Die Botschaft ist immer die eine: Überleben und Leben.“

Im Zentrum von Lutzaus künstlerischen Schaffens stehen hölzerne Wächterfiguren. Ihre Darstellungen und Objekte fertigt sie aus Buchenholz, aber auch aus Robinien. Für die Lebenszeichen und Wächter nutzt sie Thuja-Bäume, „Lebensbäume“, wie sie häufig über Gräbern gepflanzt werden. Sie haben Namen wie

Lebenszeichen
Elemente – Elementarteilchen und Flügelfiletstückchen
Herzzeitlose – Gibt es ein Herz ohne Verletzungen?
Ikarus Projekt – Übermut und Untergang
Wächter – das androgyne Wächterwesen

Nach dem 11. September 2001 hat sie ihre bis zu diesem Zeitpunkt blauen Wächterfiguren nur noch geschwärzt.

Mehr Hintergründe zur Arbeit in einem aktuellen Artikel der Jüdischen Allgemeinen

Aktuelles Interview hier:

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