Unser Inselleben

Inselleben

Foto: Angela Krumpen

Ein Buch, dass einen die Insel, das einfache Leben, die tiefen Erlebnisse tief einatmen lässt. Wer will das nicht – einfach mal weg auf eine Insel. Angela Krumpen und ihr Mann kommen durch einen „Zufall“ 1995 erstmals dorthin. Und kehrten immer wieder zurück auf dieses wilde Eiland vor der irischen Westküste, später auch mit ihren Kindern. Ein schönes Buch, dass auch wie ein Urlaub ist. Und die Sehnsucht danach füttert, nicht nur diese drei Wochen im Jahr so viel Glück zu erfahren.

Autorin Angela Krumpen arbeitet als Radiojournalistin, Autorin und Moderatorin. Dabei versucht sie stets die Geschichten und Träume anderer Menschen aufzuschreiben. Diesen Geschichten und Träumen folgt sie quer über den Globus, nach Tibet, Chile oder Polen ― überall dorthin, wo eine weitere Geschichte ruft.

Auf ihrem Blog schrieb sie diesen Eintrag zu Insel.Sommer.Pause:

Fast jeden Sommer packen wir tagelang. Um auf „unsere Insel“ vor der irischen Westküste, unser Urlaubsziel seit 20 Jahren aufzubrechen. Machen Pause auf der Insel. Die Wunderbar macht keine Sommerpause. Sie erzählt von unserem Inselleben.

In dem es rollt, rauscht, donnert. Mal lauter, mal leiser, aber ohne Ende, ohne Anfang ebben und fluten die Wellen an die Insel. Ein Haus steht hier. Früher hat die Familie des Fischers dort gewohnt. Heute wohnt er an Land und vermietet das Haus in den Ferien an Touristen. Seit 20 Jahren auch an uns. Das entschädigt für die dreitägige Anreise und jedes Packdrama.

Es braucht ein paar Tage, in denen wir auf der Insel wach werden und einschlafen, bis wir wieder mit den Gezeiten: im Rhythmus der Insel atmen. Dann werden wir allmählich müde, wenn die Sonne unter– und wach, wenn sie aufgeht. Dazwischen wiegt uns die Inselnacht in tiefen Schlaf, in dem wir so intensiv träumen, wie sonst nirgendwo.

„Mama, ich habe ein Ei gesehen, das wackelt und aus dem kommt oben was Spitzes raus“. Es gibt Sätze, die man nie vergisst. Im Frühsommer brüten die Möwenmamas. Ganz vorsichtig muss man dann seine Füße setzen. In den grauweißen Kieseln am Strand fallen, dem Mimikry sei Dank, erst die Eier, später die nassen, frisch geschlüpften Küken so gut wie nicht auf. Eines davon wollte wohl gerade in die Welt. Zusammen liefen wir mit dem Kleinem zu seinem „wackelndem Ei, an dem etwas Spitzes raus kam“ zurück, kamen noch rechtzeitig. Sahen mit angehaltenem Atem, wie das Ei nach und nach aufbrach bis das nasse Küken völlig erschöpft dalag. Nackt und schutzlos. Ausgeliefert. Und doch umgeben von Etwas, das es einhüllt und beschützt.

Doch Poesie, Lichtzauber und schlüpfende Möwenkindern – das ist nur eine Seite der Insel. Das Inselleben ist auch – zuweilen sogar gnadenlos -hart. Einmal schreckten wir ein vielleicht gerade mal drei Wochen altes Möwenjunges auf. Voller Panik stürzte es von uns weg an den Rand der Klippen, wird von einer Bö erfasst und in die Wellen geschleudert. Es ist noch viel zu schwach, kann sich gegen die Kraft der Elemente nicht wehren. Auf der Insel gibt es das ganze Leben. Deswegen ist es immer echt.

Irgendwann ist es immer soweit: das kleine Fischerboot nimmt durch die hohen Atlantikwellen Kurs auf den Hafen und uns mit in den Alltag. Zurück in den Alltag.

Das Buch „Unser Inselleben – Als Gott das Glück schuf, schuf er viel davon“ hier bestellen.

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