Gaza nicht vergessen! Friedensmeditation immer Freitag

Lesezeit 2 Minuten –

Von Leila Dregger aus Tamera. Gaza ist die offene Wunde nicht nur einer Region, sondern der Menschheit; denn im Konflikt von Israel-Palästina entscheidet sich mehr als das Schicksal zweier Völker.

Seit Monaten ziehen jeden Freitag in Gaza Tausende Frauen, Kinder, Männer in Richtung des Grenzzauns, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Israelische Soldaten antworten mit scharfer Munition, regelmäßig kommt es zu Toten und Verletzten. Wir hatten in Tamera FreundInnen aus Israel zu Gast, die mutig ihre Stimme erheben. Eine von ihnen sagte:„Ich fühle einen Ruf in mir, der heißt: Lasst euch berühren von dem, was in der Welt geschieht! Wagt mehr – auf jeder Ebene! Verlasst das System der Besatzung, von dem wir alle Teil sind.“

Erinnern wir uns: Gaza ist Teil der Region, die einst das Heilige Land genannt wurde. Tragen wir dieses Bild in unseren Gedanken, wenn wir an Gaza und den Nahen Osten denken: Unter all dem Schmerz bereitet sich still, aber mächtig ein neuer Frieden vor. Er erreicht immer mehr Menschen, erweckt ihre angeborene Kraft zu Mitgefühl und wird schließlich Kampf, Angst, Hass und Wunsch nach Vergeltung überwinden. Etwas ganz Neues wird zum Vorschein kommen, wenn wir aussteigen aus dem System der Gewalt – weltweit.

Jeden Freitag um 12 Uhr Nahost-Zeit (10 Uhr in London / Lissabon/11 Uhr deutscher Zeit) laden wir ein zu einer Meditation: gemeinsam für einige Minuten innehalten, egal was wir gerade tun, um uns auf das Bild eines neuen Friedens – im Nahen Osten und weltweit – zu fokussieren.

Wir grüßen alle Friedensarbeiter in Israel, Palästina oder anderen Ländern, die mit dieser Kraft im Nahen Osten einen Friedensimpuls setzen.

Friedengebet von Sabine Lichtenfels hier lesen.

Hintergrund: Der Gaza-Streifen mit seinen seit 2007 vollständig geschlossenen Grenzen gilt als das größte Gefängnis der Welt, das 1,8 Mio. Menschen gefangen hält, ohne Schuldspruch, ohne Gerichtsverfahren. 1,2 Millionen von ihnen sind Flüchtlinge oder Nachkommen von Flüchtlingen. Gazas Flüchtlingslager sind die bevölkerungsdichtesten Siedlungen der Erde. 80% der Bewohner Gazas leben unter der Armutsgrenze, über 70% sind auf Lebensmittelversorgung angewiesen – der israelischen Regierung wird vorgeworfen, mit ihrer Blockade das Land auszuhungern. Elektrizität und Wasser gibt es nur 2-4 Stunden pro Tag. Die Geburtenrate gehört zu den höchsten der Welt, jeder zweite Mensch ist unter 15 Jahren alt. Während im Mai 390 Menschen starben, wurden im selben Zeitraum 2761 Babies geboren. Bei aller Freude über das neue Leben: In welche Welt werden diese Kinder geboren? Was wird aus dem Licht, der Freude und der Hoffnung, die mit jedem neu geborenen Wesen auf diese Welt kommen? Was können ihre Eltern ihm geben? Bis zum Jahr 2020, so schätzt die UNO, wird Gaza unbewohnbar sein, die Erde kontaminiert, das Grundwasser verseucht. Was wird dann aus den Menschen von Gaza?

Sharing is caring 🧡
Gastbeitrag
Gastbeitrag

Viele wertvolle Gastautorinnen und -autoren unterstützen und schreiben für die newslichter. Informationen zu der jeweiligen Person finden sich am Ende des jeweiligen Artikels

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert