Altweibersommer

Foto: Luc Viatour

„Altweibersommer“ ist kein spätes Sommerwetter für ältere Frauen.  Der Ursprung dieser Bezeichnung kommt aus der germanischen Mythologie. Mit weiben wurde im Altdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet.

Denn nach Herbst-Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es sich in den klaren Nächten stark ab, so dass in den Morgenstunden durch den Tau die Spinnweben deutlich zu erkennen sind. Die Herbstfäden“ glitzern im Sonnenlicht wie lange, weiße Haare. Alte Sagen erzählen, daß alte Weiber diese „Haare“ beim Kämmen verloren hätten und die „Nornen“, die alten Schicksalsgöttinnen, damit die Lebensfäden der Menschen spinnen. Alten Menschen, die an denen solche Spinnfäden hängen bleiben, bringen sie Glück.

Der Altweibersommer tritt übrigens in Nord-Amerika fast zur gleichen Zeit auf. Der „Indian Summer“ ist berühmt für die prächtige Herbstfärbung der Laubbäume. Der Name bezieht sich auf einer alte indianische Legende, nach der das Rot der Bäume das Blut eines erlegten Bären symbolisieren soll. In Schweden heißt es „Birgitta-Sommer“, in Finnland „ruska-aika“ (Zeit der Braunfärbung), in Polen „Babie Lato“ (Weiber-Sommer). In den Mittelmeerländern wird eine ähnliche späte Warmwetterperiode im November „St.-Martins-Sommer“ genannt.

Sharing is Caring 🧡
Posted in Zeitqualität
3 Kommentare zu “Altweibersommer
  1. Saran sagt:

    Vielen Dank Bettina. <3 <3

  2. Björn S. sagt:

    Ebenfalls danke. Wieder etwas weiser. 🙂

  3. Satya sagt:

    Danke Bettina, wie schön, wieder was gelernt !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.