
Stephanie Bahrke
Auf ihrer Webseite schreibt die Künstlerin:
„Ungewöhnliche Zeiten brauchen neue, kreative Ideen. Als Künstlerin habe ich mir Gedanken gemacht, was ich dieser global herausfordernden Situation positiv entgegensetzen kann: Kunst.
Mein Plan ist, in den kommenden Wochen täglich ein Maskenportrait im Format von 30 x 20 cm zu malen. Bis Weihnachten entsteht auf diese Weise ein großes multiples Lockdown-Portrait aus vielen Einzelbildern, das sinnbildlich für diese Zeit stehen soll. Für den neuen Blick, den wir auf unsere Mitmenschen werfen, den ausschnitthaften Eindruck unseres Gegenübers zum Wohle des Ganzen. Wann haben wir uns schon mal so sehr und ausschließlich auf die Augen unserer Mitmenschen konzentriert? Einerseits verzichten wir durch das Tragen der Maske auf einen Teil unserer Persönlichkeit, um die Gesellschaft zu stärken. Andererseits wird neben der Schutzfunktion die Maske immer öfter auch zum Ausdruck von Persönlichkeit. Die gesamte Alltagsoptik hat sich im vergangenen halben Jahr verändert. All das und viel mehr soll sich in diesem Kunstprojekt widerspiegeln.
Das Projekt startete direkt zu Beginn des Lockdown-Lights Anfang November. Jeder konnte sich melden und dabei sein. Zwei Stunden mit Lieblingsmaske und unter den erfüllten Hygienebedingungen auf meinem Atelier-Thron Modell sitzen. Bis Weihnachten hatte ich 50 kleine Gemälde vollendet und weitere 50 Personen auf der Warteliste für die Zeit nach dem harten Lockdown Anfang 2021. Bis Weihnachten gab es die Portraits zu einem sehr vergünstigten Preis, von dem ich 10% an den Kinderhospizdienst Familienhafen Hamburg gespendet habe.
Nun warten wir auf die zweite Runde und darauf, dass die 100 Bilder des Multiple Lockdown-Portraits in einer großen Ausstellung gezeigt werden dürfen.“

Screenshot Webseite Stephanie Barke
Ich bin 71 Jahre alt und habe bis heute keine Maske getragen, ich besitze gar keine…..
In mir sträubt sich alles, in dieser Maskenspflicht einen künstlerischen Ausdruck zu sehen, weil es menschlich nicht normal ist, sich seinen Mitmenschen maskiert zu zeigen.
Kinder lernen erst duch ein offenenes, sichtbares Gesicht den Menschen zu lesen, zu erkennen und für sich die entsprechenden Prägungen zu speichern.
Wenn ich einkaufe, schaue ich die Menschen freundlich an und grüße sie lächelnd…
Ein Mann schaute mich neulich verdutzt an und ich sagte zu ihm:
„Gell, Sie haben schon lange keinen lächelnden Mund mehr gesehen….?“
„Das ist wohl wahr…“, sagte er und blieb nachdenklich zurück.
Mit lächelnden Grüßen
Petra
Danke Petra, für deinen Kommentar.
Wohltuende Worte!
In mir sträubt sich beim Lesen dieses Artikels auch alles.
Im Gegensatz zu dir ist mir das Lächeln allerdings vergangen.
Ja, in mir sträubt sich auch alles, wenn ich Petras Worte lese. Ich staune, dass es immer noch Menschen gibt, die meinen, dass sie es einfach so machen, wie sie persönlich es als „menschlich normal“ empfinden. In einer Pandemie, ist so manches nicht mehr „menschlich normal“.
Grüße
Gitta
P.S.: Ich finde das Projekt gut. Bin schon total gespannt, auf alles was uns in der Zukunft von dieser Zeit erzählen wird.