Ceasefire – Waffengefährten

Mein russischer Mann, Vladimir, und ich waren schon in vielen Leben Waffengefährten. Und während wir immer mit uns selbst kämpften, verwechselten wir im Eifer des Gefechts auch immer wieder die inneren Gegner mit unserem Gegenüber. Mit der Zeit erschufen wir Feuerpausen und diese führten schließlich zum Waffenstillstand. Langsam aber sicher erschaffen wir nun echten Frieden. Wir haben einander geöffnet, gelehrt, geformt und beschenkt. Mit Kindern, die einer neuen Welt angehören. Mit einem inneren Frieden, den ich jedem Menschen wünsche. Mit einer inneren Kraft, die nur dann entsteht, wenn Du es erlebst, wie Du Deine eigenen Dämonen schließlich zum Tee einlädst. Und mit einer Dankbarkeit, mit der wir eine reiche und erfüllte Gegenwart und Zukunft bauen. Innerer Frieden, innere Kraft und Dankbarkeit tragen uns alle in eine neue Welt.

Deutschland und Russland in einem Bett. Die germanischen Stämme und die Goldene Horde, die Nationalsozialisten und die Kommunisten, Abendland und Morgenland – alle an einem Tisch und unter einem Dach. Wir dürfen einander weltweit als die Waffengefährtinnen und Waffengefährten erkennen, die wir sind. Manchmal Rücken an Rücken und einander mit dem eigenen Leben schützend und rettend. Manchmal Auge in Auge, einander fürchtend, hassend und tötend. Christmas Truce, der spontane, von den Befehlshabern des Ersten Weltkrieges nicht autorisierte Weihnachtsfrieden am 24. Dezember 1914 an der damaligen Westfront zeigt uns, wie nah beides bei einander liegt. Er weist auch darauf hin, das Frieden und Güte unsere wahre Natur sind und Krieg eine Fehlleitung. Uns allen gebührt Ehre und Dank. Wir haben einander die Liebe zum Frieden, zu uns selbst und zur Menschheit gelehrt. Jetzt ist die Zeit, in der wir diesen Frieden und diese Liebe als eine Menschheit leben.

Let’s begin!

Feuerpause bedeutet, dass ich innehalte und zu mir komme. Und zwar gerade dann, wenn ich in Gedanken, in Worten oder sogar physisch schießen und den anderen mit aller Macht besiegen will. Frieden beginnt im eigenen Kopf und dehnt sich über unsere Emotionen in den physischen Körper aus. Frieden braucht eine Einheit von Herz und Verstand. Frieden braucht die Verbindung mit dem inneren Wesen – die Körper-Seelen-Verbindung. Schließlich verkörpern wir Frieden in jeder Zelle. Dann hat Krieg in unserer Gegenwart keine Chance mehr. Äußerer Frieden folgt verkörpertem inneren Frieden. Wie innen so außen. Jeder kann das erreichen. Doch warum sollten wir es versuchen, wenn es doch viel einfacher ist, zu urteilen, Täter und Opfer zu sein, und sich zu bekämpfen? Weil wir auf diese Weise wirklich machtvoll und selbstwirksam werden, und das in unsere Leben einladen können, was wir tatsächlich wollen. Den Himmel auf Erden. Und natürlich Frieden. Ich weiß, dieser Frieden entsteht nicht einfach so in mir und Dir. Es braucht Übung. Jeden Tag. Es ist ein Verlernen uralter Muster und Gewohnheiten. Doch zu allererst ist es eine Entscheidung. Selbst, wenn wir noch keine Ahnung haben, was genau zu tun ist. Und dann öffnen sich Türen!

Ceasefire ist insbesondere für all die Menschen, die in diesem Augenblick nicht an Leib und Leben bedroht in Schützengräben, in Luftschutzbunkern oder im Bombenhagel sitzen, eine reale Möglichkeit für den Frieden extrem wirksam zu werden.

Nächste deutschlandweite Feuerpause – Ceasefire – 22. Dezember 2022 + an jedem weiteren 22. des Monats

Sei dabei!

+ SAVE THE DATE: Ceasefire Talk am 13. Januar 2023 – 19:00 Uhr auf Zoom

Wenn du dich über Deine ganz persönliche Erfahrung mit Deinem Ceasefire Day mit Anderen austauschen möchtest oder dir Impulse wünschst, wie Du einen Waffenstillstand in Deinem privaten oder beruflichen Kontext konkret umsetzen kannst – wir werden zwischen den Terminen regelmäßig zu einem Ceasefire Talk auf Zoom einladen. Nächstes Datum: 13. Januar 2023, 19.00 Uhr. Den Anmeldelink versenden wir im Januar zusammen mit der Erinnerung.

Ann & Claudia
https://mightybeyondmeasure.com/

#Ceasefire – Feuerpause am 22.11.2022

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3 Kommentare zu “Ceasefire – Waffengefährten
  1. Danke liebe Claudia, für deine für manch einen möglicherweise ziemlich drastisch klingende Schilderung unseres menschlichen Weges.
    Auch ich erinnere mich bezüglich meiner früheren Leben an viele erlebte „Scheußlichkeiten“, sowohl als Täter als auch als Opfer.

    Und aus meiner Sicht als Heilerin ist für unsere menschliche Entwicklung in Richtung eines wahrhaftigen inneren und damit dann auch äußeren Friedens die Traumaheilung unerlässlich, die Heilung all der Verletzungen und Traumen, die aus all unseren vielen kriegerischen und sonstwie gewaltsamen Erfahrungen entstanden sind – für den einen mehr, den anderen weniger.
    Meine Erfahrung zeigt jedoch deutlich, dass kein irdischer Mensch da wirklich ausgenommen ist. Das ist die Dualität, in die wir alle verstrickt sind – und die wir jetzt so nach und nach langsam wieder hinter uns lassen können.

  2. Michelle sagt:

    Liebe Claudia
    Ich empfinde, dass dieser Text sehr kraftvoll ist und dich rund macht, anders kann ich es nicht ausdrücken. Es bedeutet, dass nichts ausgelassen wird, dass alles seinen Platz hat.
    Die Kriegerin genau so wie die Liebende sind Archetypen und sie haben in ihrer ursprünglichen Form eine wichtige Aufgabe. Vielleicht geht es auch darum, beide in unser Leben zu integrieren.
    Für alles gibt es eine Zeit unter dem Himmel…
    Von Herzen
    Michelle

  3. Dorothee sagt:

    Liebe Claudia, danke für diesen Text. Draußen wachen die Vögel auf und lassen mich an deine Vogelbabys denken, die Sonne ist im Stillstand nach der Wende – und ein neuer Tag beginnt. Mit ein wenig mehr Frieden in mir und mancher/ manchem anderen, die deine Worte aufnehmen. Und jeder Schritt zählt. Genau wie jeder Atemzug. Ja, tatsächlich.

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