Ältere Beiträge

Kleine Drachenkunde: Der Ergebnissdrache

292362Immer, wenn ich male, gibt es ein Ergebnis: Das fertige Bild. Immer, wenn ich schreibe, gibt es ein Ergebnis: Den fertigen Text. Immer, wenn ich atme, gibt es ein Ergebnis: Dass ich weiterlebe.

Kleine Drachenkunde 2: Der Kontrolldrache

292358Jeder kennt ihn, beim Malen und im Leben, und sogar Picasso lässt sich über die penetrante Stimme aus, die ihm vorzuschreiben versucht, wie er den nächsten Strich machen soll. “Dann wird der Pinsel bleischwer”, beschreibt er solche Momente…

Kleine Drachenkunde: Der Bedeutungsdrache

45108Um zu erklären, wie Blockaden beim Malen entstehen und wie man sie lösen kann, nutzt meine Lehrerin Michele Cassou gerne das Bild von den drei Drachen: Der Bedeutungsdrache, der Kontrolldrache und der Ergebnisdrache. Jeder dieser Drachen steht für eine Möglichkeit, wie wir uns selbst beim Malen behindern, unter Druck setzen, verirren, und dadurch aus dem Fluss kommen.

Was zählt, ist der eigene Rhythmus

44305 Als ich jung war und unbedingt Künstlerin werden wollte, träumte ich davon, mich frei und kreativ auszudrücken. Was ich darunter verstand? In meiner Fantasie stand ich vor Riesenleinwänden, bedeckte sie mit kraftvollen archaischen Zeichen, gab der inneren Größe, die ich spürte, ungehindert Raum. Jackson Pollock war mein Star, ich war wild, ich war lebendig, ich war nicht zu stoppen.

Perfektion ist suspekt

44188Vielleicht ist es eine gute Faustregel jeder Art von Perfektion erst einmal zu misstrauen. Oft sehen wir Perfektion, weil wir sie sehen wollen – und nicht, weil sie wirklich vorhanden ist.

Lichtübung: Herbstmeditation

41179Langsam legt der Herbst seine leuchtenden Gewänder ab, die letzten Äpfel fallen, Bäume, die gestern noch bunt leuchteten, sind heute kahl und an manchen Morgen ist schon Raureif – oder sogar Schnee – auf den Dächern. Ein sanftes Enthüllen und Entblättern, ein Rückzug der Kräfte, der manchmal wehmütig stimmt. Besonders an diesen grauen Tagen, wo es scheint, als würde die Sonne nie zurückkehren.

Schreibübung zum Herbst

39478Trotz aller globalen Wetterveränderungen, trotz aller Krisen, Unruhen und Umwälzungen in der Welt beginnt es erkennbar Herbst zu werden, wie jedes Jahr. Die Natur tut den nächsten stimmigen Schritt, färbt Blätter rot und gelb, sendet mehr Stürme und tiefere Temperaturen, lässt sich von dem Chaos, dass wir Menschen oft kreieren, kaum erschüttern.

Lichtübung im Spätsommer

39475Die Meditation zum Spätsommer fällt mir gerade in den Schoß wie ein reifer Apfel, während ich hier am Computer sitze, das Diktierprogramm eingeschaltet, und den Blick über die Wolken schweifen lasse. “Ja, lass deinen Blick schweifen“, sagt eine innere Stimme, „lass deine Augen schwelgen, aber nimm deine anderen Sinne auch mit dazu.

Gute Vorsätze zum neuen Jahr

23247Gehörst du auch zu den Leuten, die sich spätestens zum Jahresende ganz fest vornehmen, endlich den Keller aufzuräumen, weniger Sahnetorte zu essen,  regelmäßig zu meditieren und insgesamt ein besserer Mensch zu werden? Leute, die lange Listen schreiben, und zum Schluss feststellen, dass sich die meisten Punkte mit der Zeit von selbst erledigen? Und dass die Punkte, die sich nicht erledigen, auch nicht wichtig waren?

Schreibübung im November

32340Ende November gibt es viele Tage wie den heutigen: Feucht, kalt, zugig, und die Kälte kriecht einem in die Ärmel und zwischen die Mantelknöpfe. An solchen Tagen würde man keinen Hund vor die Tür jagen – aber weil man gerade an solchen Tagen besonders dringend Kakao und etwas Süßes und vielleicht auch eine Flasche Kinderpunsch braucht, wickelte ich mich warm ein und machte mich auf zum Supermarkt.

Meditation für die Sinne

27049Im Frühling mag man den Balkon einweihen, in der Natur spazieren gehen, vor Cafés im Park oder an der Straße sitzen und das Leben genießen. Das Leben, das im Frühling all unseren Sinnen seine Signale sendet. Die Frühlings-Meditation weckt uns für diese Erfahrung.

Kreativ Schreiben im Herbst

22056Die Dichterin Rose Ausländer schreibt: „Gedichteschreiben ein Handwerk Die Hand das Werk
 des Schöpfers Er schreibt
 deine Finger freut sich 
an ihrem Zusammenspiel spielt dir seine Freude 
in die Hand.“ Unsere Herbst-Schreibübung widmen wir der Hand, die nicht wir geschaffen haben. Und wir widmen sie dem, was durch unsere Hand entsteht, wenn wir aufgeben, etwas erschaffen zu wollen, und wenn wir stattdessen beobachten, was von selbst entsteht.

Schreibübung für Maigefühle

15044Im Mai sind plötzlich wieder Blätter, Knospen, Blumen erschienen und die Vögel reisen aus dem Süden an, bauen ihre Nester, legen Eier. Nachts raunzen die rolligen Katzen so laut durch die Gärten, dass wir kaum einschlafen können und am Morgen locken uns die Sonnenstrahlen oft schon bevor der Wecker klingelt. Wir bringen die Wintersachen in den Keller, haben neue Ideen, knüpfen Kontakte, verlieben uns vielleicht sogar…

Schreibübung zum Jahreswechsel: Mut zu träumen

9949Das alte Jahr hat sich ausgeleert (oder mit Leben gefüllt – je nachdem, wie man es sehen will) und zieht bald von dannen. Das neue Jahr steht schon vor der Tür, und alles, wirklich alles wird von ihm erwartet: Transformation, Chaos, neue Ebenen des Bewusstseins, Krisen, Zusammenbrüche, Durchbrüche, umwerfende Erkenntnisse, eine grundlegende Wandlung zum Guten. Doch wie alles, was wir erleben, kann auch das heftigste Jahr nur in kleinen Stückchen eintreten – in den Gegenwarts- oder Jetztmomenten, die sich aneinanderreihen und uns das Gefühl von Zeit vermitteln.

Happy Birthday newslichter – Yoko Ono lässt grüßen!

6826Die newslichter haben Geburtstag – und was tun wir? Wir nehmen Stift und Papier und schreiben ein paar Geschenke, ganz locker, ohne Stress und Druck. Wenn ich denke „ganz locker, ohne Stress und Druck“ fällt mir Yoko Ono ein. Ihre wunderbar schrägen Texte und Ideen, leicht wie Wölkchen, aus denen hier und dort ein kleiner Glassplitter hervorragt: PRESCRIPTION PIECE Prescribe pills for going Through the wall and have only The hair come back.

Schreiben auf dem Balkon

4590Noch ist Sommer! Wer will da schreiben? Schreiben tut doch nur, wer es unbedingt MUSS, im Winter, in geheizten Räumen, angespannt über einen kleinen, engen Tisch gebeugt. Aber nein, es gibt eine Art zu schreiben, die jeden Ort und jede Jahreszeit noch beglückender macht, weil sie unsere Sinne weckt und unsere Aufmerksamkeit schärft. Sie schmeckt wie ein eiskalter Prosecco, eine Wildwasserfahrt, eine romantische Urlaubsliebe, ein Sonnenuntergang über dem See…

Über Paro Ch. Bolam

3011Ein drückender Sommertag in London, Ende der 1970er Jahre. Ich sitze in einem gegen die Hitze etwas abgedunkelten Raum vor meinem großen Idol, der Astrologin Liz Greene, und werde mir erzählen lassen, wer ich bin, was meine Stärken und Schwächen sind, wohin ich gehe und was ich dafür brauche. Lange schaut die bewunderte Meisterin auf die Horoskopzeichnung vor ihr, blickt dann schließlich auf, lächelt mich an und sagt: „Sie schreiben doch sicher, oder?“ Nein, denke ich beschämt, ich schreibe nicht. Ich male auch nicht. Ich tue all die wunderbaren kreativen Dinge nicht, die mir als Karriere prophezeit wurden, und es quält mich – aber ich schaffe es nicht. Ich bin 1946 geboren und mein Leben war immer sehr bunt, sehr vielfältig. Ich bin viel gereist, habe viel erlebt und viele verschiedene Dinge getan. Doch die eigentliche Erfüllung, den Weg in meinen wahren kreativen Ausdruck, fand ich erst Mitte der 1990er Jahre. So lange brauchte ich, um herauszufinden, wie Kreativität funktioniert, was sie blockiert und wie man sie befreit. Inzwischen habe ich eine eigene Schule gegründet, das Atelier für Worte & Farben südlich von München, in der ich seit 10 Jahren andere dabei unterstütze, ihre eigene Kreativität freizulegen und mit Farben (Intuitives Malen) und Worten (Kreatives Schreiben) auszudrücken. Inzwischen gibt es auch einen Meisterkurs, in dem ich eine kleine Gruppe darauf vorbereite, den kreativen Prozess selbst zu unterrichten. Seit meinem eigenen Aha-Erlebnis habe ich zwei Bücher geschrieben und einen Film gemacht. Und meine schöpferische Natur findet jeden Tag aufs Neue ihren Ausdruck – so zum Beispiel in dem hier angebotenen Schreibkurs, den ich mit großem Vergnügen verfasst habe. All meinen Teilnehmern wünsche ich genauso viel Freude, wie auch ich sie beim Schreiben erfahre – jedenfalls in den letzten 15 Jahren! Website mit weiteren Informationen über mich, meine Philosophie, meine Kurse, meine Blogs: www.cbolam.com Meine Bücher: „Kreativität – die Kunst, im Fluss zu sein“, „Einladung zum Glück“ (beide J. Kamphausen Verlag). Mein Film: „Kreativität – die Kunst, im Fluss zu sein“ (Bestellungen unter www.cbolam.com).

Übertreibung darf sein!

2037Allen, die auf den Beginn meines Internet-Schreibkurses warten und allen, die Lust auf eine Schreib-Inspiration haben, widme ich diese kleine Übung: Neulich erhielt ich eine witzige Mail: Anlässlich einer fiktiven Buchwoche sollte ich das erstbeste Buch nehmen, es auf einer bestimmten Seite aufschlagen, den 5. Satz dieser Seite abschreiben und… tja, den Rest habe ich vergessen.