Ein Kurs in Wundern


„Es muss einen anderen Weg geben, mit den Menschen und Problemen umzugehen, und ich bin entschlossen, ihn zu finden.“ Als Bill Thetford an einem Frühlingstag 1965 diese Worte an seine Kollegin Helen Schucman richtete, ahnte er nicht, dass sie den Auftakt für die Niederschrift des bedeutenden Werkes A Course in Miracles bilden sollten. Die Psychologin Dr. Helen Schucman arbeitete mit ihrem Chef Dr. William Thetford, Professor für klinische Psychologie, seit sieben Jahren an verschiedenen psychologischen Forschungsprojekten. Beide litten unter dem Konkurrenzdruck und den frustrierenden Bedingungen, die an der medizinischen Fakultät der Columbia-Universität in New York herrschten.

Mit Bills kleiner Rede trat die Wende ein. Zum einen verbesserte sich die Arbeitsatmosphäre im Institut durch das gemeinsame Engagement der beiden spürbar. Darüber hinaus war es, als hätte Helen auf einer anderen, unbewussten Ebene auf diese Worte bereits gewartet. Ungewöhnliche Träume, innere Bilder und Visionen stellten sich bei ihr ein, die sie in Tagebuchaufzeichnungen und Briefen festhielt. Im Herbst 1965 begann sie nach einer inneren Eingebung mit der Niederschrift des Manuskripts von „A Course in Miracles“, das im Laufe der Jahre einen Umfang von 1200 Seiten erreichen sollte.

Jedes Problem, das wir wahrnehmen, ist laut Kurs ein Ausdruck dafür, dass wir nicht vergeben haben, und kann durch ein Wunder geheilt werden. Doch das Wunder ist keine Magie. Es bringt nicht die äußeren Erscheinungen zum Verschwinden, die uns missfallen. Es erinnert uns lediglich daran, dass es tief in uns verborgen eine Identität der Liebe gibt, die keinen Angriff, sondern nur Frieden kennt.

Auch ein Wunder: Die Verbreitung des Kurses

Die Entstehungsgeschichte des Kurses illustriert einen Hauptgedanken des Werkes: Da, wo zwei Menschen ihre getrennten Interessen überwinden und einen Weg des Miteinander gehen, wird ihnen Hilfe und Heilung zuteil. In der Tat begann für beide ein neuer Abschnitt. Helen, eine Mittfünfzigerin, die sich nach außen hin rational und atheistisch gab, hatte seit ihrer Kindheit nach Gott gesucht, dabei verschiedene Religionsrichtungen ausprobiert und ihre religiöse Suche schließlich ergebnislos und enttäuscht abgebrochen. Bills Rede wirkte wie ein Anstoß, der diese verdrängte spirituelle Unterströmung wieder an die Oberfläche brachte. Kurz darauf fing Helen an, Worte zu hören, die sie mitstenographierte. Sie entfalteten sich zu einem Manuskript von außergewöhnlicher spiritueller, psychologischer und sprachlicher Qualität. Sie erlebte die Stimme, die zu ihr sprach, als die Stimme Jesu. Bill unterstützte und ermutigte sie in dem siebenjährigen Prozess der Niederschrift.

Im Jahre 1972 lernten sie den Psychologen Dr. Kenneth Wapnick kennen. Zu der Zeit trug er sich mit dem Gedanken, in ein Kloster einzutreten. Doch nun begegnete ihm das, wonach er schon immer gesucht hatte: eine Verbindung der Einsichten der Psychologie mit den zeitlosen Wahrheiten der Spiritualität. In „Ein Kurs in Wundern“  fand Kenneth seine spirituelle Heimat und Lebensaufgabe. Bis zum Tode Helen Schucmans im Jahre 1981 war er einer ihrer engsten Vertrauten. Bill Thetford starb sieben Jahre später, im Jahre 1988. Kenneth Wapnick wurde die Aufgabe zuteil, das Werk dieser beiden ungewöhnlichen Menschen in ihrem Sinne weiterzuführen und die Botschaft des Kurses in ihrer ganzen philosophischen, psychologischen und spirituellen Tiefe zu bewahren und zu vermitteln.

Im deutschsprachigen Raum wird das Werk inhaltlich und rechtlich vom Greuthof Verlag betreut. Der Verlag hat es auch übernommen, das Verständnis des Kurses durch die Herausgabe von erläuterndem und vertiefendem Begleitmaterial zu fördern.

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