Alternative Nobelpreise
Glückwunsch. Der Schweizer Agrarforscher Hans R. Herren erhält für seinen Einsatz gegen Hunger und Armut den Alternativen Nobelpreis. Ebenso wurde der Arzt Denis Mukwege für sein Engagement für vergewaltigte Frauen im Kongo ausgezeichnet.
Der Präsident der Stiftung Biovision Herren ist der erste Schweizer, der mit diesem seit 1980 verliehenen Preis ausgezeichnet wird. Die Jury des Right Livelihood Award begründete die Entscheidung damit, dass er „mit wissenschaftlicher Kompetenz und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt“. Mit einem biologischen Programm zur Schädlingsbekämpfung rette er in Afrika „Millionen von Menschen das Leben“.
Der Gynäkologe Denis Mukwege behandelt in seinem Krankenhaus in Süd-Kivu unermüdlich Opfer sexueller Kriegsgewalt. Seit Jahren setzt er sich öffentlich dafür ein, deren Peiniger zur Rechenschaft zu ziehen. Auch ein Attentat auf ihn, bei dem statt Mukwege einer seiner Mitarbeiter starb, brachte ihn nicht dazu, aufzuhören. Mukwege wird auch als Anwärter für den Friedensnobelpreis gehandelt.
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Hintergrund: „Mein Leben und meine Arbeit sind geprägt von der Überzeugung, dass alle Menschen das Recht auf genügend Nahrung und eine gesunde Umwelt haben“, Hans Rudolf Herren, Welternährungspreisträger, Gründer und Präsident von Biovision, die 1998 gegründet wurde mit dem Ziel, die Lebenssituation der Menschen in Afrika nachhaltig zu verbessern und die Natur als Grundlage allen Lebens zu erhalten. Die Stiftung Biovision bekämpft Armut und Hunger und setzt sich für die Verbreitung und Anwendung ökologischer Methoden ein, die zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika führen und zugleich die Umwelt schonen. Biovision leistet Hilfe zur Selbsthilfe und fördert ökologisches Denken und Handeln – im Norden wie im Süden. Hier gehts zur Website
Der Alternative Nobelpreis – offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) – ehrt unabhängig von und mit kritischer Distanz zu den traditionellen Nobelpreisen jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden. 2013 waren 94 Kandidaten aus 48 Staaten für den Preis vorgeschlagen. Insgesamt wurden inzwischen 153 Preisträger aus 64 Ländern geehrt. Verliehen werden die Preise am 2. Dezember im Schwedischen Reichstag in Stockholm.