Seelenpoesie: Mein Kind

Manchmal
dauert es ein halbes Leben,
bis du dich erinnerst,
dass deine Rolle in diesem Leben
verwechselt wurde.

Manchmal
ist die Reise zu dir
turbulent und aufregend.
Sie überfordert dich.

Manchmal
braucht es jemanden,
der dich daran erinnert,
was es bedeutet,
einfach du zu sein.

Manchmal
weinst du viele einsame Stunden
unter deiner Decke,
weil die Welt dich fordert.
Du kennst dich nicht aus,
und du weißt nicht,
was du brauchst.

Manchmal
braucht es eine Hand,
die deine nimmt.
Eine Stimme, die sagt:
Ich sehe dich.
Ich bin da.
Ich bleibe.

Zart
erinnerst du dich.
Du beginnst zu ahnen,
was du brauchst und wünschst.
Du spürst eine zauberschöne
Wolkenlandschaft in deinem Bauch.
Du sinkst in dich hinein.
Findest heim.

Dein kleines Herz wird weit.
Freudig nimmst du den Pinsel
und malst einen Regenbogen
in den Himmel. Dort ein Einhorn,
hier ein Wal und da einen Wald
voller magischer Wesen.
Du malst und malst,
so bunt, wie es dir gefällt.

Du begreifst,
wie wichtig du bist,
es immer warst.
Du erkennst,
dass du deine Welt kreierst.

Du fühlst. Du lachst.
Du erinnerst,
wie schön du bist.
Du erinnerst dich
an Vollkommenheit,
an Einheit und Liebe.