Die Regenbogenfarben des Wandels

WandelRaum Wochenende – „Frau im Wandel“ von Isabel Meissner.
Es begann still und leise – mit einem Wort.
Und es ebbte gegen Ende wieder hin zu einem einzigen Wort ab.
Dazwischen ließen wir uns tragen, führen, leiten –
mal sanft und zart,
mal kraftvoll und weit,
mal ganz bei uns selbst, in stiller Innigkeit –
und dann wieder verbunden mit den Frauen und Wesen um uns herum,
in heiligen Räumen, in ekstatischer Freude,
im Lachen, im Weinen, im Erinnern.
Ich trat ein mit einer feinen, tastenden Durchlässigkeit –
bereit für das, was kommen wollte.
Und ich verließ den Kreis mit einem tiefen Gefühl von innerer Ganzheit,
von Vollständigkeit, von Wahrheit.
Der eigene rote Faden wurde rückblickend klarer –
jede von uns auf ihre Weise, mit ihren Themen,
mit ihren Wunden und ihrem Licht.
Gemeinsam begaben wir uns auf Spurensuche –
nach den vielen, schimmernden Facetten des eigenen Wandels.
Für uns selbst.
Und für das große Ganze.
Der Beifuß begleitete uns –
Artemisia vulgaris,
Pflanze der Schwelle, der Reinigung,
Tochter der Artemis – Göttin der Jagd, des Mondes, der Geburt.
Sie stand uns zur Seite mit ihrer Kraft,
ihrer Klarheit, ihrer ordnenden Präsenz.
Ebenso alle Pflanzen- und Baumwesen,
das Wasser, der Wasserfall –
sie erinnerten uns an unsere Ursprungskraft,
ließen uns Wiedergeburt erfahren.
Die Pferde, kraftvoll und weise,
spiegelten unsere innere Wahrheit
und ließen uns erinnern an unseren tieferen Glauben.
Und all die anderen Tiere – stille Begleiter unserer Seelenreise.
Der Raum, den wir betreten durften –
heiliger Raum, ritueller Raum –
war liebevoll gehalten von Jasmina
und dem Kreis der Frauen.
Wandel ist wunderbar –
schillernd und betörend wie der Duft der Artemisia,
lebendig, mutig, durchdrungen vom wilden Puls des Lebens –
wenn wir ihn zulassen.
Wenn wir vertrauen.
Wenn wir uns führen lassen –
von der Weisheit in uns.
Und ja – manchmal braucht es auch den klaren Schnitt der Sichel zur Erntezeit.
Der altes, unlebendig gewordenes durchtrennt.
So fühle ich es –
ganz.
Ganz bei mir.
Ganz in meiner Kraft.
In meinem Ursprung.
In meinem Sein.
Mit allem, was ist – zart, bestimmt, klar.
Mit alldem zu sein
– relativiert alles andere auf wundersame Weise.
„Tochter des Südens“ –
mit der Weisheit der Vergangenheit
aufbrechen ins Neue –
dieser Ruf wird mich begleiten,
auf meinem weiteren Weg.
Ich danke allen Wesen –
den sichtbaren und den unsichtbaren –