Mein innerer Garten

Einatmend beginnt meine Reise. Ausatmend lasse ich mich führen. Meine Augen sind geschlossen. Meine Ohren nehmen einen leisen Gesang wahr. Es sind die Blumen, die für mich singen. Sie kichern fein, als meine Füße in meiner inneren Landschaft landen. Es kitzelt ihre Wurzeln. Behutsam lege ich mich der Länge nach auf den satten, grünen Boden.
Mit jedem Atemzug sinke ich ein wenig tiefer, bis ich ganz verbunden bin. Aus meinem Körper wachsen kleine Wurzeln. Sie verbinden mich mit der großen Mutter. Mhmmm. Wohlig warm bin ich behütet in ihrem Schoß. Sie hält mich sanft in ihren weiten Armen. Zärtlich küsst ein Hauch von Wind mein Gesicht.
Ich lausche den Stimmen der farbenfrohen Hüterinnen und Hüter meines Gartens. Voller Freude stimmen sie ein Lied für mich an. Sie singen von Verbundenheit, Liebe, Geborgenheit, Fülle, Leichtigkeit und purer Freude. Ihr Gesang lässt meine Zellen vibrieren. Sie beginnen zu tanzen. Ich gebe mich hin. Ein tiefes Seufzen löst sich aus meiner Kehle. Mit jedem Atemzug fließt grünlich-blaue Energie in meine Lungen und nährt sie mit Lebendigkeit.
Mein Garten ist voller Wesenheiten. Sie flüstern mir liebevoll zu. Sanft berühren sie mein Körperkleid – wie ein zarter Hauch auf meiner Haut. Sie schmiegen sich an mich. Ein Schmetterling landet zart auf meiner Nase. Die alte, weise Linde streckt ihre Herzwurzeln nach mir aus und begrüßt mich liebevoll. Sie spricht zu mir:
„Liebes, du bist da. Ruhe dich aus. Atme meine Kraft und Liebe tief in dein Herz hinein. Lasse dich nähren. Lasse dich tragen.“
Ich gebe mich hin.
Ein Rotkehlchen singt anmutig mein Lied für mich. Eine tiefe Entspannung breitet sich in meinem gesamten Körper aus, flutet jede Zelle meines Seins. Ich sinke in einen tiefen und behüteten Schlaf hinein.
Im Garten meiner Seele bin ich daheim.