Tod und Frieden- mitten im Sommer

Die Sommertage schmecken ein bisschen wie Unendlichkeit, das Obst wird reif und erzählt von dem Wunder und der Fülle des Lebens. Sterneschuppen fallen und immer ist es der gleiche Wunsch, der in meinem Herzen ist: Frieden, Frieden, Frieden

Bei allem, was draußen in der Welt los ist, wie kann ich mich anders fühlen als ohnmächtig und ratlos?

Weshalb mache ich weiter mit dieser Arbeit, bei der es um Sterben und Tod geht, wo ich den größten Widerständen begegne, die Menschen Angst haben, es immer noch ein Tabu ist? Menschen sich schwertun, ein Seminar zu wagen, Seminarhäuser lieber größere Gruppen wollen, Teilnehmer sich am Abend vorher abmelden, Bestatter nicht wissen, wovon ich rede, es einfach manchmal echt mühsam ist?

Weshalb mute ich es mir immer wieder zu, verstorbene Babys in ein Körbchen zu legen, Sterbende durch diesen Sturm, der nicht immer nur friedlich ist, zu begleiten und fassungslose Trauernde in den Arm zu nehmen?

Denn auch mein System spürt manchmal, dass das viel ist, scheinbar unerträglich und nur meine Seele ist der Teil von mir, der das tragen kann.

Und das macht den Unterschied, verändert mich und die Welt, wenn ich aus diesem Teil lebe und gestalte, einfach bin.

Und dann sehe ich in die Augen der Menschen, nachdem sie sich 4 Tage mit ihrem Tod und dem ihrer Lieben auseinandergesetzt haben, nachdem sie todesmutig ihr Herz geöffnet haben, sich einander in meinem Seminar gehalten haben, im Seelenraum getroffen haben und gesungen und gelacht haben.  Diese Augen leuchten, sie erzählen vom wahren Sein, die Menschen gehen in ihr Leben und wagen es. Sie wagen der Sehnsucht ihrer Seele mehr zu folgen, weil die Angst vor dem Ende weniger ist, sie wagen es ihrer Sehnsucht nach Wahrheit, Liebe und Frieden Raum zu geben.

Ein Raum, in dem Totenwache gehalten wird. Immer wieder bin auch ich überwältigt, wie viel aus der anderen Welt herüber strahlt, wie viel Weite, Liebe und Frieden, und aus diesem Zimmer in die Welt.

Wenn Paare sich in den Überlebensstrategien aus ihren eigene Bindungstraumatas verstrickt haben, nicht mehr weiter wissen und dann doch einer ganz tiefen Sehnsucht ihrer Seele folgen, ich ihnen den Raum halten darf, in Paararbeit oder bei Seminaren, dann entsteht auch dieser Raum, der leuchtet, der Hoffnung bringt, der Frieden möglich macht.

Wenn ein Mensch in einer Krise, die dunkel und ausweglos erscheint, sich an seine Seele erinnert, die unverletzt ist und unverletzbar, durch das Sterben und den Neubeginn geht, der darin enthalten ist, dann wird er mehr, der er wirklich ist, beseelter Mensch, leuchtend, liebend und Frieden lebend.       

Und das ist das, was ich tun kann, für die Welt, unsere jetzige und die meiner geliebten Enkeltochter und ihren Kindern.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das ist meine Friedensarbeit. In meinem Leben und in der Begleitung anderer.

Ich lade dich ein, ein Teil davon zu sein. Dieses Jahr gibt es noch zwei Seminare und einen einzelnen Tag, sei spontan, bring die mit, die dir am Herzen liegen, ich freue mich, dich dort zu treffen, oder wann und woanders, für den Frieden.

Von Herzen

Eure Basilissa

Seminar: Das Herz für den Tod öffnen- Kofferpacken für die große Reise vom 17.9. bis 21.9.2025 Jugendhaus Kassianeum, Brixen https://www.jukas.net/