Seelenpoesie: Die Weberin

Aus dem stillen Raum
webt sie mit silbernen Fäden
neue Muster in diese Welt.
Ihr Wirken scheint ziellos,
doch das, was sich zeigt,
ist die Magie der Schöpfung.
Langsam und bedachtsam
geht sie ihren Weg.
Sie weiß: Jetzt ist ihre Zeit gekommen.

Ihr Weben ist sanft,
liebevoll und von
Weisheit geprägt.
Sie ehrt die Ältesten
und deren Erinnerungen.
Demut ist der Faden,
der alles zusammenhält.

Leuchtende Knotenpunkte
im gesponnenen Netz
erinnern an altes Wissen.
Das, was einst verleugnet wurde,
kehrt nun heim ins Weltengefüge.
Die Gaben der weiblichen Kraft
weben sich aus dem Schoß
der großen Mutter hinein
in das Kleid der neuen Erde.

Die Welt wandelt ihr Kleid.
Aus Chaos erwächst Hoffnung.
Aus Härte erwacht Weichheit.
Aus Verrat entfaltet sich Wahrheit.
Aus Verurteilung keimt Güte.
Aus Verletzung wird Vergebung.
Aus Irrtum entspinnt sich Weisheit.

Die Weberin folgt ihrem Ruf.
Lange hat sie in der Dunkelheit geruht.
Auf ihrem Gesicht leuchtet
ein gütiges Lächeln,
denn sie weiß,
wohin der Weg führt.
Mit jedem Faden
festigt sich das Gewebe.
Für einige ist der Wandel
bereits spürbar,
während andere noch zögern.

Für die, die zweifeln,
webt sie Vertrauen, Zuversicht
und Liebe in das Kleid
der neuen Erde.
So ist alles gehalten.

Unaufhaltsam erfüllt
die Weberin ihre Bestimmung.
Sie ist gekommen,
um zu erinnern
und Neues zu gestalten.

Hand in Hand
mit Mutter Erde webt sich
ein neues Weltengewebe.

Die Zeit ist jetzt.