Arche sein
Der Einzelne kann die Welt nicht allein retten. Aber wenn Millionen von uns zusammenarbeiten, um unser eigenes Stückchen Erde zu retten, dann haben wir wirklich eine Chance. Wie machen wir das? Mit Taten der wiederherstellenden Zuwendung (Actions of Regenerative Kindness, kurz ARKs).
Ark bedeutet Arche und ist ein wiederhergestelltes einheimisches Ökosystem. Eine solche Arche in der Flut des Artensterbens ist ein wachsendes Fleckchen einheimischer Pflanzen und Lebewesen, die sich im Rahmen der intelligenten, sukzessiven Prozesse der natürlichen Wiederherstellung der Erde wieder ansiedeln können. Mit der Zeit wird es zur Nahrungsgrundlage und zu einem Lebensraum für unsere Bestäuber und wilden Geschöpfe, die dringend der Unterstützung bedürfen.
Veränderung ist möglich: Ein Mensch, ein Stück Land, ein Schritt nach dem anderen
Schritt 1. Gib mindestens die Hälfte deines Gartens oder Grundstücks an die Natur zurück. Wenn nicht die Hälfte, dann so viel, wie möglich. Versuche, auf der anderen Hälfte so viel wie möglich von deinen eigenen Bio-Lebensmitteln anzubauen. Schütze deine Arche und hilf ihr, sich durch natürliche Prozesse zu verwildern, damit sie mit der Zeit zu einem immer komplexeren Ökosystem wird. Jedes Stück Erde ist willkommen. Selbst ein Blumenkasten mit heimischer Erde, in dem die Samen der heimischen Unkräuter gedeihen und Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten für Insekten bieten, ist großartig!
Schritt 2. Hänge ein Schild mit der Aufschrift
»DIES IST EINE ARCHE – www.wearetheark.org«
Diese einfache Maßnahme macht deutlich, dass du dich nicht für einen »unordentlichen Garten« schämst, sondern stolz darauf bist, etwas Wichtiges zu tun, das all den Lebewesen hilft, mit denen wir den Planeten teilen. Die Website wurde eingerichtet, um interessierten Nachbarn zu erklären, was auf deiner Arche geschieht und warum es notwendig ist. Hier ist ein einfaches Text-PDF die du ausdrucken kannst, um loszulegen.
Schritt 3. Entferne alle nicht-einheimischen »invasiven« Pflanzen. In großem Maßstab ist dies schwierig, aber auf unseren einzelnen Parzellen können wir es leicht genug mit der Hand oder schwerem Mulchmaterial bewerkstelligen. Die Pflanzen bewegen sich nicht mit 100 kmh. Es gibt KEINEN Platz für Chemikalien in einer Arche, sie verursachen viel mehr Probleme als sie lösen und wirken in vieler Hinsicht sehr zerstörerisch auf das Leben.
Schritt 4. Greife ein und stelle alle Ökosystemleistungen bereit, die wir aufgrund des Fehlens des vollständigen Lebenskreislaufs erbringen müssen. Das Ziel ist es, auf dem dir zur Verfügung stehenden Land so viele verschiedene Lebensräume wie möglich zu schaffen, Lebensräume, die normalerweise von Schlüsselarten geschaffen werden, die auf unseren Insel-Archen fehlen. So entwickelt sich ein möglichst vielfältiges Ökosystem auf deinem Gelände. Wenn du den nötigen Platz hast, solltest du mehrere Lebensräume schaffen, etwa eine Arche-Wiese, eine kahle Erdböschung, einen Totholzhaufen, einen Teich, ein Dornengestrüpp, einen heimischen Wald, eine Trockenmauer und so weiter.
Schritt 5. Heimische Pflanzen sind der Grundstein für jedes Ökosystem. Die Archen gründen sich auf den heimischen Pflanzen in deinem Teil der Welt, wo auch immer du lebst. Nach sorgfältiger Beobachtung deiner Arche kann es sein, dass dein Boden geschädigt ist oder nichts wächst, weil die Unkrautsamen fehlen. Säe in diesem Fall eine Arche-Wiese oder eine Wildblumenwiese an, um das System neu zu starten und langsam so viele heimische Pflanzen wie möglich einzuführen. Verwende nur heimisches biologisches Saatgut, Stecklinge und Pflanzen (wenn möglich), da diese lebenswichtiges genetisches Material für die lokalen Insektenpopulationen bieten und nicht mit Giften aufgezogen wurden. Beim Bau deiner Arche werden die natürlichen Prozesse der Natur sorgfältig nachgeahmt.
Schritt 6. Mache Löcher in deine Umhegungen, damit Wildtiere kommen können. Lerne, dein Flecken auf dieser Erde mit ihnen zu teilen.
Schritt 7. Beleuchtung der Arche. Die heute übliche blau-weiße Beleuchtung ist einer der Hauptfaktoren für den Rückgang der Artenvielfalt. Achte darauf, dass es dunkel ist, oder stelle sicher, dass alle deine ARK-Lichter einen rötlichen Farbton haben (das stört weniger). Stelle sicher, dass die Außenbeleuchtung mit einem Bewegungssensor ausgestattet ist, so dass sie nur für kurze Zeit eingeschaltet wird, wenn du sie brauchst, und sonst Dunkelheit herrscht.
Schritt 8. Schließe dich mit Gleichgesinnten zusammen und wende dich an deine Stadtverwaltung und Hausbesitzervereinigung, an deine Schule und Universität und bitte um Unterstützung für die Umwandlung von mehr und mehr Parks und öffentlichem Land in Archen.
Schritt 9. Bitte markiere deine Arche auf unserer Karte der Archen damit wir die Punkte mit den Wildtierkorridoren in unserer zukünftigen Vision für diese Bewegung zu verbinden.
Buch: Mary Reynolds Wir sind die Arche
ISBN 978-3-89060-877-8
Hardcover, 276 Seiten, mit farbigen Illustrationen von Ruth Evans, 15 x 20,2 cm
28,00 € (D)/ 28,80 € (A)
Leseprobe hier.
🧡wunderbar offen für Wunder 🧡- Danke. 🧡und wir können schauen, was wie geht. 🧡
Liebe Grüße
Martha
Liebe BEttina,
was für eine Überraschung, diese Inspiration und Einladung zu diesem schönen Buch vorzufinden.
Was ich noch ergänzen möchte ist: die sehr praktisdche und rückenschonnde „No-dig Methode“ zur Vorbereitung eines Beetes, die jegliches Umgraben unnötig macht. Dabei legt man ein oder mehrere Pappkartons (je nach Fläche, die zur Verfügung steht) auf den Rasen und schüttet auf diese Fläche ca. 15 cm Komposterde. Dann kann unmittelbar da hinein gepflanzt werden. In der darauffolgenden Zeit verbinden sich die Schichten mit dem Untergrund und man kann staunen, wie schnell sich da ein fruchtbarer Boden entwickelt. Stangensellerie, Fenchel, Kürbis und Zucchini sind kraftvoll gediehen.
Viel Freude mit dieser wundersamen und aufwandslosen Bereitstellung, Gabriele
Danke für die Ergänzung, wir haben gerade auch wieder genauso eine Fläche vorbereitet!
Was für ein tolles Projekt! Danke für’s Teilen!
Ich habe letztes Jahr meinen Balkon mit heimischen Bio-Pflanzen umgestaltet, viele Insekten und Vögel erfreuen mich seitdem mit ihrem Besuch. Es ist so schön zu erleben, was man auch auf kleinstem Raum machen kann!
In diesem Zusammenhang möchte ich auf das Projekt von Bitgit Schattling aufmerksam machen: https://bio-balkon.de/
Da gabs heut morgen für mich Elementares zu lernen:
„Hüte dich vor der Versuchung, Frühlingspflanzen der Gartenindustrie zu kaufen“ von Mary Reynolds
Beware the temptations of buying spring plants from the garden industry https://www.youtube.com/watch?v=Cby3e2OpL0s – deutsche Untertitel einstellbar
Sie spricht sehr konkret darüber, WARUM – wissenswert, wesentlich, wertvoll. Wegweisend.
….DANKE ❤️ 💕 💞 🥰…..sooo wertvolle Anregungen und auch leicht umsetzbar !!! Großartig !!!
Herzlichst,
Dagmar