Letzter Teil: Der Anfang vom Ende – und vom Anfang von allem

Die newslichter Fortsetzungsgeschichte Teil 12 – Kapitel 17 – Erkenntnis
„Ich weiß, Mama“, sagte Liora mit einem Lächeln und strich ihr über den Arm. Es klopfte an der Tür und Charles streckte den Kopf ins Zimmer.
„Kann ich reinkommen?“, fragte er freundlich. Mira schaute verwundert zwischen ihm und Liora hin und her. Die sprang auf, lief zu ihm und nahm seine Hand und zog ihn mit ans Bett.
„Hey Mira, dir geht es besser“ mitfühlend sah er sie an. „Ja, der Kopf dröhnt nicht mehr so“ sie lächelte matt zurück. Wie konnte es sein, dass sie gerade noch einen so intensiven Prozess mit ihm als Vater ihrer Tochter gehabt hatte, Liora vor ein paar Minuten von ihm erzählt hatte und er jetzt vor ihr stand, Liora vertraut an der Hand haltend.
„Du warst zwei Monate nicht ansprechbar“, sagte er wie zur Erklärung ihrer Frage, die sie nicht laut gestellt hatte. „Ich habe mich um Liora gekümmert.“
Mira lächelte „Danke“ sagte sie und meinte nicht nur ihn, sondern auch den Prozess zu ihm in ihrem Delirium.
Mira wusste mittlerweile, was die Weberin gemeint hatte. Es ging nicht um EINE Sache, die sie klären musste.
Es ging darum, jeden Tag, jeden Moment mit dem sein zu können, was schwierig ist oder erscheint im Leben und in der Welt. Es ging nicht darum, dass alles leicht und einfach war. Es ging darum, präsent mit dem zu sein, was ist. In Verbindung mit sich selbst, mit den Menschen und mit dem Leben. Wie in einem Geburtstkanal- nicht easypeasy aber etwas Neues gebärend. Jetzt, hier, jeden Moment.
„Das größte Licht wird für die erfahrbar, die aus dem tiefsten Dunkeln kommen.“ hatte die Weberin ihr gesagt, während sie noch gar nicht wieder richtig in dieser Welt angekommen war. Und dieser Satz galt für alle Menschen jeden Tag, jeden Moment aufs Neue.
„Gerade die Menschen, die viel Licht in sich tragen oder Lichtbringerinnen und Lichtbringer sind, sind aufgerufen, sich den Herausforderungen und Schwierigkeiten zu stellen. Das ist unsere Aufgabe hier auf der Erde“ hatte sie die Weberin sagen hören, als sie schon wieder in ihr Inneres geschwebt war.
Mira setzte sich ein bisschen auf und sah die beiden an. „Zwei Monate?“ Sie wollte den Kopf schütteln, aber das tat dann doch noch ein bisschen weh.
„Ich laufe nochmal zum Strand und erzähle den Delfinen, dass du wieder wach bist. So richtig.“ sagte Liora, gab ihr einen Kuss und flitzte davon.
Mira runzelte die Stirn.
„Deine Freunde haben mich gebeten, Bescheid zu sagen, wenn es dir besser geht. Ich rufe sie mal an. Möchtest du direkt Besuch bekommen oder jemanden als Erstes sehen?“
„Die Weberin“, sagte Mira „ich habe noch ein paar Fragen an sie“.
„Die Weberin?“ Charles sah sie fragend an, „Wen meinst du?“ „Die Weberin – sie war hier“ Mira sah ihn verwundert an „die Frau, die im anderen Bett lag, als die Krankenschwester den Tee gebracht hat“
Charles sah kurz aus dem Fenster. Dann schaute er sie wieder an.
„Mira, hier war niemand.“ Er schluckte „dein Bett ist das Einzige in diesem Zimmer und sowohl die Ärztin, als auch die Heilerin, die mit ihr zusammenarbeitet, haben gesagt, es ist besser, wenn du Ruhe hast. Deshalb war kein Besuch hier.“
„Hm“ war das Einzige, was ihr einfiel.
„Kannst du mich mit dem Bett ein bisschen näher an das Fenster schieben?“
Als er gegangen war, um ihre Freundinnen und Freunde anzurufen, sah sie aus dem Fenster. Die Weberin war nicht da gewesen, dachte sie.
Sie erinnerte sich an einiges, was in ihrem Inneren in der Zeit geschehen war. Sie hatte Klarträume gehabt. Einer davon hatte deutliche Anweisungen für Jetzt enthalten – für 2025. Der Auftrag lautete: Wir brauchen Euch alle, Eure Kraft, Eure Liebe, Eure Verbundenheit und Eure Schaffenskraft damit die NEUE Welt entsteht.
Die NEUE Welt ist heute, gestern und morgen. Es ist alles Jetzt und wir erschaffen NEU. Sie hatte deutlich gesehen, wer welche Aufgabe hat.
Sie horchte in sich hinein.
Und dann kam die Erkenntnis. Im Sinnieren, mit dem Blick auf die Baumspitzen vor ihrem Fenster und dem Rauschen der Wellen des Meeres, das man hören konnte, war es ihr plötzlich klar: Die Weberin war in ihr. SIE wusste es. Sie hatte sich selbst gefragt. Und sie hatte sich selbst die weisen Antworten gegeben. Sie hatte die Weisheit in sich.
Und ihr war plötzlich klar, wofür sie diese zwei Monate in ihr Innerstes gebraucht hatte. Für ihre Verbindung zu sich selbst, in Anbindung zum Göttlichen. Denn für die Arbeit im Außen ist die Verbindung nach Innen wichtig.
„Wir sind aufgefordert, uns dem Leben mit all seinen Themen zu stellen“ dachte sie. „In Verbindung und Präsenz mit mir, den Menschen und allem, was ist“.
Sie erinnerte sich – wie eine Silberspur im Innersten, die leise aufleuchtet, wenn die Welt still steht.
Sie schloss die Augen und genoss das Meeresrauschen. Und blieb wach dabei.
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Juchhu es ist geschafft 🙂 Die erste newslichter Fortsetzungsgeschichte ist mit Teil 12 gut zu Ende gegangen. Das war ein tolles Erlebnis, mit 11 anderen Frauen die Fäden zu verweben. Danke Euch allen und Freude über alles, was aus diesem Schreibpool noch kommen mag!
Ich freue mich sehr, das wir zusammen diese feine Geschichte in die Welt gewebt haben. Möge sie uns anregen unsere tiefste Sehnsucht zu berühren und diese, weiter in unsere schöne Welt zu tragen!
Sie braucht mehr denn je unsere Zärtlichkeit, Verletztlichkeit und Mitgefühl. 🫶
Es war spannend und aufregend für mich, selbst Teil dieser Geschichte und Schreibgemeinschaft zu sein. Überraschend welche Impulse durch mich fließen wollten und welche Richtung sie im Gesamtverlauf bekam.
Ich habe noch nie mit 11 Frauen zusammen ein Geschichtenexperiment gewebt! Danke Euch allen herzlichst für dieses Experiment und tolle Erfahrung.
Wow, so ein berührender und wunderbarer Abschluss unserer gemeinsamen Reisezeit liebe Silke. Diese Zeilen haben mich ganz besonders berührt und gleichzeitig getröstet: „Gerade die Menschen, die viel Licht in sich tragen oder Lichtbringerinnen und Lichtbringer sind, sind aufgerufen, sich den Herausforderungen und Schwierigkeiten zu stellen. Das ist unsere Aufgabe hier auf der Erde“. DANKE von Herzen.
Es scheint mir, als wäre diese Geschichte nicht fiktiv, sondern real und als hätte eine jede von uns sich mit ihren Gaben hineingewoben.
Ich bin von Herzen dankbar, dass ich meinem ersten Impuls gefolgt bin und mein Ja zu dieser Reise gegeben habe. Als der Stift an mich weitergegeben wurde, hatte ich erst Zweifel, ob ich einen Anschluss finden würde. Als ich es losließ und einfach schrieb, webten sich wie von selbst Liora und Flimm in die Geschichte.
Ich danke uns allen für diese Reise und allen, die sie gelesen haben.
🙏🏻 Alexandra
Liebe erste Newslichter Fortsetzungsgeschichte, danke, dass du es mir ermöglicht hast, deinen 6. Teil (Kapitel 9 und 10) zu schreiben. Es war eine schöne Erfahrung für mich.
Und danke an alle Schreiberinnen. Vielleicht sind wir auf einer anderen Ebene an einem Lichtfeuer zusammen gekommen, saßen im Kreis und erzählten uns unseren Beitrag, und schrieben ihn dann hier in der Materie auf. Wer weiß ☀️. Liebe Grüße, Melanie
Was für eine schönes Bild zusammen am Feuer Geschichten erzählen – Danke
Ihr lieben Inneren Weberinnen,
die Fäden der Geschichte haben sich gefunden.
In einem Krankenzimmer, in einem sehr schönen Finale.
Man könnte es grandios nennen, dieses Finale, aber es fühlt sich für mich still, sanftmütig und sehr sehr kraftvoll an.
Ich lese:
„Es geht darum, jeden Tag, jeden Moment mit dem sein zu können, was schwierig ist oder erscheint im Leben und in der Welt.“
Nach einer Woche in einer Art emotionalem Ausnahmezustand ist es genau an dieser Stelle, wo ich innerlich beginne, zu nicken.
Was auch passiert, das Leben läuft.
Es kann weh tun, es kann unangenehm sein. Es kann ganz anders sein, als wir uns das gewünscht oder vorgestellt haben…….
Aber das Leben in all seinen Farben ist der Grund, warum wir hier sind.
Und es ist mehr als gut genug, so wie es ist.
Liebe Grüsse und herzlichen Dank
Dagmar
„Und es ist mehr als gut genug, so wie es ist.“ – Danke für dein Feedback Dagmar und auch diesen Satz, der so richtig tief gehen kann, wenn wir ihn lassen. Dabei kann er seine Heilkraft entfalten und erleichtern und befreien, und wir können dort landen, wo wir sind.
Danke, liebe Silke, für dieses Ende! Es war ja schon irgendwie eine Heldinnenreise, diese Geschichte, im Schreiben wie im Lesen (und wie im Leben!). Ein fulminantes Abenteuer, mit vielen unerwarteten Abbiegungen und Begegnungen und Menschen, Tiefen und Ein-Fällen… Und ein großes gemeinsam-kreatives Geschehen. Und, ja, in das wir alle – Lesende und Schreibende – uns eingewoben haben.
Danke, dass ich dabei sein durfte.
Danke an euch, die ihr dabei wärt.
Danke für die Idee dazu, liebe Claudia!
Danke für die Newslichter, die es für viele zugänglich gemacht haben.
Dorothee
Danke an das Leben, das uns beseelt.
Liebe Silke, liebe Mitweberinnen, liebe Lesenden – wie schön, mit Euch allen hier an diesem Ort gemeinsam etwas so Überraschendes und Feines hervorsprudeln zu sehen. Silke, Dein Ende der Geschichte liest sich für mich magisch und es ist dir super gelungen, alle Fäden aufzunehmen und deinen ganz eigenen, verbindenden Teil dazuzuweben. Hat Spaß gemacht, an diesem Prozess mitzuwirken. ich hoffe, Ihr Lesenden da draußen blickt noch durch. 🙂 Ich kann es mepfehlen, das gemeinsame Geschichtenerzählen. Kommt offensichtlich mehr und was anderes bei raus als alleine. 🙂
Liebe Dagmar,
danke für dein Teilen. Da ist der Text von Joanna Macy mir leicht eingefallen. Genau so ist es! Es ist mehr als genug. So wahr. Much love.
„Das größte Geschenk, das du machen kannst, ist, absolut präsent zu sein. Und wenn du dir Gedanken darüber machst, ob du hoffnungsvoll oder hoffnungslos, pessimistisch oder optimistisch bist, wen kümmert das? Hauptsache, du zeigst dich, dass du da bist und immer mehr die Fähigkeit entwickelst, diese Welt zu lieben, denn ohne das wird sie nicht heilen. Das wird unsere Intelligenz, unseren Einfallsreichtum und unsere Solidarität für die Heilung unserer Welt entfesseln.“ ― Joanna Macy