Mit Begeisterung Sprachen lernen

Foto: Sphairos Sprachschule

Foto: Sphairos Sprachschule

„Wir lernen nur das, was für uns wichtig ist. Wer sein Potenzial entfalten will, muss die Begeisterungsfähigkeit wachhalten“, sagt „Nur, wenn uns das Lernen auch Spaß macht, lernen wir wirklich etwas für unsere Zukunft“.

Wie kamen Sie persönlich dazu eine Sprachschule zu eröffnen?
Das ist mir eigentlich eher zugefallen, als dass das ein konkreter Beschluss war. Eine Freundin von mir hatte eine Anzeige für ein Franchise Konzept gesehen. Dort suchten sie nach Franchisenehmern, die eine Sprachschule für Kinder aufmachen wollten. Da wir beide in internationalen Häusern aufgewachsen sind, war es sofort klar, dass das genau das ist, was wir machen wollten. Und mit Kindern zu arbeiten – das habe ich schon immer als eine schöne und sinnvolle Aufgabe angesehen.

Warum denken Sie fällt so vielen SchülerInnen und auch Erwachsenen das Lernen von Fremdsprachen oft so schwer?
Das Lernen einer fremden Sprache ist bei uns auch heute noch oftmals eine sehr trockene Angelegenheit. Man weiß ja inzwischen, wie leicht Kinder sich tun, etwas Neues zu lernen, wenn man früh genug damit anfängt, weil es ja kein echtes Lernen sondern ein Eintauchen in die Sprache ist. Das ist ein Kriterium. Viel wichtiger jedoch ist meiner Meinung nach die Person, die die Sprache vermittelt. Wenn die Chemie stimmt und der Lehrer eine aufbauende und begeisternde Art hat, die Sprache mit Freude zu vermitteln, dann wird sie vom Schüler sehr viel besser aufgenommen. Dabei sollte diese Art dann auch authentisch sein – ein aufgesetztes Verhalten führt nicht wirklich zum Ziel, meiner Meinung nach.

Gerald Hüther spricht von Begeisterung, die das Lernen leicht macht, deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
Ja, unbedingt. Und wenn eben – wie schon gerade erwähnt – der Lehrer keine Lust an seinem Beruf hat, wie soll er einem Kind (oder einem Erwachsenen) glaubhaft machen, dass Lernen Spaß macht? Sein Motivationsfunke springt unweigerlich auf den Schüler über – ich bin überzeugt davon, dass hier der Dreh- und Angelpunkt liegt. Daher sollte jeder Lehrer sich fragen, ob er denn wirklich unterrichten will und ob er mit „Feuereifer“ im wahrsten Sinne dabei ist.

Foto: Sphairos Sprachschule

Foto: Sphairos Sprachschule

Wie wurde das besondere Konzept von Sphairos geboren und weiterentwickelt?
Kurz nachdem wir Franchisenehmer wurden, gab unser Franchisegeber auf und meine Freundin ist aus dem Unternehmen ausgestiegen. Ich habe dann mit den Lehrern gemeinsam die Materialien entwickelt und sie immer wieder weiter optimiert. Unser Schwerpunkt liegt inzwischen auf unseren englischsprachigen Camps. Da hatte ich die Idee, dass wir viele verschiedene Themen anbieten können wie z.B. die Kombination von Englisch und Sport wie Tennis, Reiten, Klettern, Fußball, Baseball. Für jede Sportart habe ich mir einen Partner gesucht, den ich als genau den richtigen, weil zum Sphairos Konzept passend, fand. Passend deshalb, weil ihnen allen das Wohl der Kinder ebenso am Herzen liegt wie mir – mit aller freien Entwicklungsmöglichkeit, die die Kinder haben sollen. Andere Camps sind dann themenorientiert: Challenge, Science, Adventure, Detective, Travel the World um nur einige Themen zu nennen. Für jedes einzelne Camp haben wir im Team die Konzepte ausgearbeitet. Da viele unserer Lehrer über Jahre dabei sind, wissen sie, worauf es uns ankommt und „verkörpern“ damit unseren Ansatz und unsere Philosophie.

Was unterscheidet „echte“ Sprachkurse von Online-Sprachschulen?
Na, ganz klar – der menschliche Kontakt! Nach meinen Ausführungen oben mag ich nur noch hinzufügen, dass ich das Lernen online eher als Unterstützung für eigenes Fortkommen sehen würde, die Motivation des Lernens aber in der Gruppe und mit einem Lehrer eine andere ist.

Was ist im Moment Ihr Lieblingskurs, Projekt?
Das ist schwer zu sagen – ich habe vier „Lieblinge“, die ich gerade neu aus der Taufe hebe. Drei davon sind auch Camps – dieses Mal handelt es sich um deutschsprachige Angebote, in denen es darum geht, dass Kinder über das Erleben Erfahrungen machen. Da ist zum einen ein Lebensschatzsuche-Camp. Kinder machen sich auf die Suche nach ihren wahren Talenten und heben diesen Schatz. Sie erfahren, wie sie ihre Talente vermehren und fördern können. In unserem Kräutercamp nehmen wir die Kinder viel mit in die Natur, wo sie das alte Wissen über Kräuter erkunden. Sie schmecken und riechen die Kräuter, sammeln sie und lernen sie zu unterscheiden und letztlich machen Sie daraus Tees, Kräuterkissen und vieles mehr, während sie lernen, welches Kraut für welche Heilung zuständig ist. Das dritte Camp ist ein Mädchenpowercamp, für das wir eine Wanderung ins Kaisergebirge machen – 4 Tage lang erfahren sich maximal 8 Mädchen untereinander, lernen ihre Stärken kennen aber auch ihre Grenzen ausloten. Ein weiteres Projekt nennt sich „Starke Gedanken – starke Kinder“. Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren lernen hier, wie sie mit ihren Ängsten und Gefühlen von Unzulänglichkeit umgehen können, mit denen sie im Alltag konfrontiert sind.

Haben Sie persönliche Tricks beim Sprachenlernen entwickelt?
Mein Geheimtipp ist: Losreden, sobald es geht, Fehler machen, ausprobieren, zuhören, nachplappern. So baut sich ein Wortschatz auf und zwar auch umgangssprachlich. Und die Hemmung zu sprechen baut sich gleichermaßen ab.

Was gibt es für Visionen?
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich in München ein wunderbares Netzwerk geschaffen habe von Einrichtungen, Unternehmen, Schulen und vielem mehr. Wir arbeiten Hand in Hand, unterstützen uns gegenseitig und ich spüre, wie das ein gemeinsames Fließen ist. Vielleicht lässt sich so ein Netzwerk auch überregional weiter ausbauen – wobei ich hier noch keine klare Vorstellung habe, wie das aussehen wird.

katharinawinkler

Foto: Katharina Winkler

Zur Person: Katharina Winkler hat einen Studienabschluss in Magister phil. in Kunstgeschichte und Romanistik. Einen Teil ihres Studiums absolvierte sie im Ausland. Sphairos wurde zunächst als Sprachschule für Kinder gegründet. Im Laufe der Jahre sind zusätzliche Angebote für Jugendliche und Erwachsene hinzugekommen und seit 2006 vermittelt sphairos Sprachreisen ins europäische Ausland.

„Schon als Kind haben mich fremde Menschen und ihre Sprache fasziniert. Ich hatte das große Glück, schon früh eine Menge Erfahrungen sammeln zu dürfen, weil mein Vater international tätig war und daher Menschen aus den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen in unserem Haus ein- und ausgingen. Darum zögerte ich auch 1998 nicht mit dem Eröffnen einer Kindersprachschule, weil ich weiß, wie fasziniert gerade Kinder von fremden Menschen und Sprachen sind. Dass sich daraus im Lauf der Jahre eine Schule für alle Altersstufen entwickelt hat, freut mich umso mehr – denn diese Neugier auf das Fremde bleibt uns ja allen bis ins hohe Alter erhalten. Unsere Mitarbeiter sind alle Muttersprachler. Wenn wir neue Trainer einstellen, ist es für uns nicht eine zwingende Voraussetzung, dass ein Lehrer eine pädagogische Ausbildung mitbringt. Erfahrungen, die er gesammelt hat (dazu gehören berufliche Erfahrungen ebenso wie Lebenserfahrungen) sowie eine offene und strahlende Persönlichkeit sind für uns besonders wichtig und ich bin mir sicher, dass wir alle davon profitieren. Lernen Sie doch gerne uns und unser internationales Team kennen.“

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