Poesie: Das Gute denken
Tun, als ob es nichts
als satte Wiesen gäb.
Zaubertrank im Becher,
eine Weile stehen bleiben
und bis in die Zehenspitzen spüren,
wie die Erde trägt.
Den Himmel ahnen über mir, die Ewigkeit,
die kleine Weile wie ein Wassertropfen mittendrin.
Und danken, einfach so, für viele Dinge,
für die Menschen rund um mich.
Die Segel hissen,
Wind und Nacht begrüßen,
ohne Zaudern, ohne Zagen wissen:
Es wird gut –
denn nicht nur meine Kraft allein
ist das, was zählt.
Zur Person: Die Schweizer Religionspädagogin Vreni Merz (1948-2011) war in der Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Lehrkräften tätig. Für ihre poetischen Texte wurde die bekannte Autorin und Redakteurin der Zeitschrift „ferment“ mehrfach ausgezeichnet. Hier gehts zu weiteren Morgenminuten.