Poesiealbum: Anam Cara

Lesezeit 1 Minute –

Von John O’Donohue
An dem Tag, an dem
die Last auf deinen Schultern
unerträglich wird
und du strauchelst,
möge die Erde tanzen,
dir das Gleichgewicht wiederzugeben.

Und wenn deine Augen
hinterm grauen Fenster
zu Eis erstarren
und das Gespenst des Verlustes
sich in dich einschleicht,
möge ein Schwarm von Farben,
Tiefblau, Rot, Grün
und Azur, herbeikommen,
dich auf einer Art der Freude
aufzuwecken.

Wenn die Leinwand
des Denkens spröde wird
und ein Fleck Ozean
schwarz unter dir wächst,
möge ein Pfad gelben Mondlichts
sich über die Wellen legen
dich sicher ans Ufer zu führen.

Möge Nahrung der Erde dein sein,
möge Klarheit des Lichts dein sein,
möge das Wasser des Ozeans dein sein,
möge der Schutz der Ahnen dein sein.

Und möge ein sanfter
Wind diese Worte
der Liebe um dich schmiegen, wie einen
unsichtbaren Mantel,
der dein Leben behüten soll.

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Zur Person: Der Ire John O’Donohue hat Anam Cara (Seelenfreunde), das Buch der keltischen Weisheit geschrieben. Gespeist aus der Kraft der keltischen Spiritualität finden sich dort Schätzte zu den großen Themen Liebe, Tod, Alter und Schönheit. Wundervoll aus dem Herzen gesprochen gehen die Worte auch direkt dort hin. Leider ist O’Donohue 2008 viel zu früh in andere Welten gegangen, aber seine Gedanken und wunderbaren Segnungen leben weiter.

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Gastbeitrag
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