Schneiderinnen eine Zukunft: Stitch by Stitch

Seit Sommer 2016 gibt es die Initative Stitch by Stitch. Sie ermöglicht professionellen Schneiderinnen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, Auftragsarbeiten und Serien-Produktionen mit bis zu 500 Stückzahlen für lokale Modelabels zeitnah und effizient anzubieten.

Gleichzeitig schaffen sie einen Mehrwert für deutsche Modelabels, welche Kleinserien und Musterkollektionen „Made in Germany“ anfertigen lassen können. Ein Beispiel dafür, dass Textilproduktion in Deutschland durchaus möglich ist.

Hinter dem Projekt in Frankfurt am Main stehen zwei Frauen: Zum einen Claudia Frick, Dipl. Mode-Designerin, gelernte Maß-Schneiderin und Dozentin für Mode und Design und Gründerin des Frankfurter Modelabels ‚Coco Lores‘. Sie verantwortet die komplette Produktion und ist DIE Fachfrau rund ums Thema Textilverarbeitung und Design.

Zum anderen Nicole von Alvensleben, Social Entrepreneur (MBA), Dipl. Designerin, gelernte Werbekauffrau und Gründerin des Design Studios ‚SpellDesign‘. Sie ist bei Stitch by Stitch für das gesamte Management zuständig, und entwickelt Konzepte für Kommunikation, Fundraising und Wettbewerbe. Alle Fragen rund um die Finanzen, die Ausländerbehörde und die Bundesagentur für Arbeit übernimmt sie ebenfalls.

Seit August 2016 konnten durch ihre Hilfe schon zwei Frauen eine Ausbildung zur Maßschneiderin und zwei Frauen in eine Nachqualifikation für ihren Gesellenbrief beginnen. Eine weitere afghanische Schneiderin beginnt nun nach vielen Jahren Arbeitslosigkeit zu arbeiten.

Dabei ist es den beiden Macherinnen wichtig, dass Integration nicht bei der Bereitstellung eines Arbeitsplatzes aufhört. Sie kümmern sich deshalb um alles, was beim ‚Ankommen in Deutschland‘ anfällt. Mehrmals die Woche gibt es einen Deutschkurs in der Werkstatt, jede Schneiderin erhält individuelle Nachhilfe oder Sprachförderung. Auch bei Arztbesuchen, Kontoeröffnung, Wohnungssuche, Kinderbetreuung oder Behördenbriefen wird geholfen.

Foto: Stitch by Stitch

Crowdfunding bis 11. April 2017

Nun wurde das Social Startup für den Deutschen Integrationspreis nominiert, dessen Förderung an eine Crowdfunding-Kampagne gekoppelt ist. Für Stitch by Stitch ging es am 21.03.17 los und bis heute (Stand 27.3.2017) konnten schon 14.280 Euro gesammelt werden. Hier unterstützen

Bei den Unterstützern bedankt sich das Team mit einer limitierten Design-Edition, die in der Werkstatt entworfen und angefertigt wird.
Wird das Fundingziel von mindestens 10.000 Euro erreicht, kann damit die Ausbildung und Nachqualifikation der Schneiderinnen in diesem Jahr gesichert werden. Kommen 30.000 Euro zusammen, werden ab Sommer 2017 zwei weitere Ausbildungsplätze angeboten.

Die Hertie-Stiftung schießt nach der Hälfte der Kampagnen-Laufzeit, am 11.04.17, für die 20 Projekte mit den meisten Unterstützern Stiftungsgeld dazu. Es geht also primär darum, wer am schnellsten die meisten Unterstützer gewinnt.

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Ein Kommentar zu “Schneiderinnen eine Zukunft: Stitch by Stitch
  1. Stephan Leonhard Wegner sagt:

    In unserem Ort haben wir einen syrischen Familienvater, welcher Schneider ist, kann man für ihn in dieser Hinsicht auch etwas tun?

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