Brilliant: Acht Tore zur Weisheit

Die Kultur-Anthropologin Angeles Arrien kannte ich bisher durch das Buch „Der vierfache Weg – Den inneren Krieger, Heiler, Seher und Lehrer entwickeln“. Es war und ist für mich in vielfacher Hinsicht eine Entdeckung der archachischen Kräfte, die, wenn wir sie entdecken auch in unser modernes Leben kraftvoll integrieren können.

2009 hat Arrien ein Buch über die Erfüllung in der zweiten Lebenshälfte geschrieben: „Acht Tore zur Weisheit“. Eine Art Logbuch auf der Schwelle ins Ältestendasein, dessen Chancen und Herausforderungen in unserer Gesellschaft des Jugendkults oft zu kurz kommen.

John O’Donohue hat das berührende Vorwort geschrieben, das die Stärke der Autorin auf den Punkt bringt: „Ihr wissenschaftliches Vertrautsein mit den ideenreichen Schätzen unserer Tradition versetzt sie in die Lage, ein Buch herauszugeben, das wahrlich brillant und eindringlich ist. Dennoch ist dies kein abstraktes oder lediglich theoretisches Werk; es ist mit einer lyrischen Klarheit geschrieben, die Bilder und Einbildungskraft nutzt, um ebenso das Herz zu berühren wie den Geist herauszufordern.“

Das Buch „Acht Tore zur Weisheit“ (Leseprobe) ist für mich ein großer Schatz, ein Fundus an Wissen, Zitaten und Übungen, das auf zweierlei Weise zu nutzen ist: Als reine Inspirationsquelle und/oder als Übungsbuch. Und beides nicht nur für Männer und Frauen über 50 Jahre. Was macht die zweite Lebenshälfte als unsere endgültige Einweihung aus? Arrien schreibt: „Bei ihr begegnen wir jenen neuen, unerwarteten, ungewohnten und unwissbaren Augenblicken, die uns daran erinnern, dass sich durch uns ein heiliges Geheimnis offenbart. Wenn wir wirklich erkennen, was von uns in diesem Lebensabschnitt gefordert wird, dann beglückt uns das mit der enormen Chance, Weisheit und Persönlichkeit zu entfalten und zu verkörpern. Wir erfreuen uns grenzenloser Möglichkeiten, uns selbst wiederherzustellen, in Stand zu setzen, uns zu erneuern und zu heilen.“

Die acht Lektionen zur Einweihung in das Ältestendasein:

Das Silberne Tor fordert uns heraus, neue Erfahrungen in unsere Leben einzubringen.

Das Tor der Weißen Pfähle appelliert an uns, über die Rollen, die wir früher im Leben gespielt haben, nachzudenken; es lehrt uns, die Rolle der Älteren zu übernehmen.

Das Tönerne Tor will uns dazu bringen, uns um unseren Körper zu kümmern und an ihm zu erfreuen, selbst da, wo wir dessen Grenzen akzeptieren müssen.

Am Schwarz-Weißen Tor lernen wir, unsere Beziehungen auf intimere und reifere Weise zu vertiefen.

Das Bauerntor ermutigt uns, unsere Kreativität zu nutzen, unser Leben zu bereichern, einen Beitrag für unsere Gemeinschaften zu leisten und ein bleibendes Erbe zu hinterlassen.

Am Knöchernen Tor entwickeln wir den Mut, in der Welt authentisch wir selbst zu sein.

Das Natürliche Tor appelliert an uns, unsere Seele in der Stille und
in der Natur aufzufrischen und uns für Reflexionen Zeit zu nehmen.

Wenn wir das Goldene Tor erreichen, engagieren wir uns aktiv für die Praxis der Nichtanhaftung und bereiten uns auf das Hinscheiden aus dieser Welt vor.

Dank unserer erhöhten Langlebigkeit haben wir zum ersten Mal in der Geschichte die Gelegenheit, für künftige Generationen eine Landkarte der spirituellen Reife zu entwerfen, die diese nutzen können, wenn sie selbst in ihre späteren Jahre kommen. Dieses Buch ist ein guter Anfang.

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