Warum wir öfters wagen sollten, was unmöglich scheint

Von Sabrina Gundert. Es gibt diese Menschen um uns, die immer genau wissen, was möglich ist und was nicht: „Dafür bist du zu alt/zu jung, zu dick/zu dünn, zu gut/nicht gut genug! Das will doch eh keiner! Dafür hast du zu viel/zu wenig Geld, zu viel/zu wenig Wissen!“

Und es gibt diese Postkarte, die in meiner Schachtel im Schlafzimmer liegt und auf der steht: Alle sagten: „Das geht nicht!“ Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat’s einfach gemacht.

Ob auf meinem eigenen Weg oder in der Begleitung von Frauen, die zu mir ins Coaching kommen, erlebe ich es immer wieder: Wie sehr uns solch ein Urteil darüber, was möglich ist und was nicht, lähmen kann. Wie sehr es uns hindern kann, das zu tun, umzusetzen und dafür zu gehen, was wir tief in unserem Herzen als wahr und wichtig für uns spüren.

Und: Wie viel mehr möglich ist, wenn wir es dennoch einfach tun.

Wenn Kindheitsträume wieder auftauchen

Ich erinnere mich an den Mai vergangenen Jahres. Damals war ich gerade bei einer Unternehmensberaterin. Sie begleitete mich dabei, noch klarer nach außen zu treten, zum Kern meiner Arbeit vorzudringen und sie kraftvoll auf beide Füße zu stellen. Wir hatten eine tolle, inspirierende Zeit zusammen. Sie ermutigte mich, neue Wege zu gehen und mein Denken zu weiten. Bis zu dem Moment, als ich ihr von einem alten Kindheitstraum erzählte, der wieder aufgetaucht war.

Denn: Ich hatte schon immer eine eigene Zeitung rausgeben wollen. Lange hatte ich an eine Tageszeitung gedacht, in meiner Zeit als Journalistin wie auch privat jedoch immer mehr gemerkt, dass mich die meisten Zeitungen zwar mit vielen Informationen anfüllten, jedoch nicht erfüllten. Dass ich mich nach dem Lesen oft überall und nirgendwo fühlte. So kam ich zu der Idee, ein Magazin rauszubringen, das wirklich erfüllt und mich beim Lesen wieder ganz bei mir selbst ankommen lässt.

In jenem Beratungsprozess war dieser alte Kindheitstraum wieder aufgetaucht, ich erzählte der Beraterin davon, ganz sicher, dass sie mich unterstützen und gemeinsam mit mir schauen würde, wie er möglich werden könnte. Sie jedoch sagte nur: „Mach doch lieber was online! Print kauft eh keiner mehr, das ist viel zu unsicher!“. Damit war das Thema erledigt und wir kamen wieder zurück zu meinen bestehenden Angeboten (Coaching, Websitetexte, Seminare, …).

Einfach losgehen
In mir jedoch spürte ich in jenem Moment eine große Kraft. Eine Mischung aus Wut, Trotz und innerem Ja. Eine Kraft, die mir den Satz „Jetzt erst recht!“ in den Kopf setzte. Ich wusste, es sollte ein Printmagazin werden. Ich wusste, jetzt war der Zeitpunkt zu beginnen. Und so fing ich einfach an. Es war der Anfangspunkt des Printmagazins Verbundensein.

Dabei war mir klar: Mir ging es nicht darum, ein Kiosk-Magazin rauszubringen. Mir würde sogar eine Ausgabe genügen. Mir ging es vor allem darum, jenen Kindheitstraum, der so stark wieder präsent war, zu verwirklichen – statt später zu bereuen, genau jenes, was so drängend in mir war, nicht getan zu haben. Das ließ mich einfach beginnen. Mit einem Magazinthema, das mir selbst sehr am Herzen lang: dem Verbundensein.

Vertrauen in den Prozess
Von jenem Moment an, in dem ich mein inneres Ja gegeben hatte, ergaben sich die nächsten Schritte: Ich hängte 48 leere Seiten und vier Umschlagseiten an die Wand in meinem Coaching- und Seminarraum. Füllte sie über mehrere Wochen und Monate hinweg mit immer neuen Texten. Bilder kamen hinzu, eine Form wurde sichtbar, wieder verworfen, klärte sich immer deutlicher. Ich fand einen Anwalt, mit dem ich das Rechtliche solch einer Publikation besprechen konnte, eine passende Grafikerin und Druckerei und ging im Frühjahr diesen Jahres mit einer Crowdfundingaktion online, um über diese die Gestaltungs- und Druckkosten des Magazins zu finanzieren.

Fünf Wochen lief das Crowdfunding, jeden Sonntag knackten wir eine 1.000 Euro-Marke. Am Ende hatten wir das Fundingziel von 4.500 Euro für den Druck von 2.000 Magazin-Exemplaren sogar überschritten.

Haben wir den Mut, unsere Träumen umzusetzen!

Heute, sieben Wochen nach Erscheinen des Magazins, ist fast die Hälfte der ersten Auflage verkauft: über Onlineshop und Kooperationspartner, über Menschen, die die Idee so inspirierend fanden, dass sie ein Magazin bei sich in der Praxis, im Café, in der Yogaschule, im Seminarhaus zur Ansicht ausgelegt haben, so dass Interessierte sich dort oder bei mir selbst ein Exemplar kaufen konnten.

Was ich mit dem Teilen dieser Geschichte erinnern möchte, ist vor allem eines: Haben wir den Mut, an unsere Träume, Ideen und Projekte zu glauben! An ihnen dranzubleiben! Uns Verbündete für ihre Umsetzung zu suchen – und selbst in ihr Wirklichwerden zu vertrauen.

Wagen wir den ersten Schritt, fangen wir an – egal, was die anderen sagen. Wie viel schöner, kreativer, bunter, möglicher wird unsere Welt, wenn jede und jeder von uns beginnt, das, was in ihr oder ihm schlummert, nach außen zu tragen? Wie viele von uns sagen auf die Frage nach einem Kindheitstraum „Ja, da gab es mal was, …“ – und haben ihn doch eigentlich schon abgehakt?

Was, wenn wir einfach beginnen, das Unmögliche möglich zu machen?
Wenn wir wieder an die Kraft von Kreativität, Imagination und an die schönere Welt, die unser Herz kennt (wie Charles Eisensteins gleichnamiges Buch heißt) glauben? Ihr folgen und vertrauen.

Ich glaube, es gäbe noch viel mehr Schönes in unserer Welt. Inspirierendes, Mutmachendes. Weil andere uns zeigten, dass es sehr wohl möglich ist. Weil wir dadurch selbst ermutigt würden, tätig zu werden – und in unserem Tun wieder zur Inspiration für eine oder einen anderen würden.

Möge uns der Wind immer sanft und stärkend im Rücken stehen, so dass wir es wagen, wirklich zu vertrauen und für das zu gehen, was uns von Herzen wichtig und wertvoll ist!

Sabrina Gundert begleitet Frauen mit ihren Coachings, Seminaren, Büchern und Seelenbotschaften auf dem Weg zurück zu sich selbst, in ihre Kraft und zu ihrer Essenz. Und damit zu dem, was ihnen wirklich, wirklich wichtig ist. www.sabrinagundert.de
Mehr zum Printmagazin Verbundensein auf www.magazin-verbundensein.de

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