Das Lied der Stille

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„Tao ist still“, lehrte Laotse seinen Schülern. Über Tao kann nichts gesagt werden. Eines Tages lud ihn der Kaiser von Chu ein, eine Rede im Palast zu halten. Die Kaiserin, der Kaiser, der Präsident, die Minister, die hohen Beamten und die Generäle waren zusammen gekommen, um mit großem Respekt zuzuhören.

Laotse kam, stand einen Augenblick da, sah sich um und verließ den Saal. Der Kaiser war verwirrt. Er fragte seinen Präsidenten: „Was ist los mit diesem Mann? Wir sind alle hierhergekommen, um ihm zuzuhören.“

Der alte Präsident erwiderte: „Dies war die schönste Rede, die ich je gehört habe! Er hat es gesagt! Sie haben ihn gebeten, uns über die Stille zu unterrichten. Und genau das hat er getan. Er stand da, in Stille, er war die Stille. Wonach fragen Sie denn noch? Was möchten Sie noch mehr? Er war reine Stille, so wie er die wenigen Sekunden dort gestanden hat. Er war die Stille, durch und durch. Er war pulsierende Stille. Und Sie warteten immer noch auf ein paar simple Worte?“

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