Für die letzten langen Winterabende

Diese Bücher und diese Serie haben mich durch die langen Winterabende begleitet.

TV-Serie: This is us

Die ersten 20 Minuten dachte ich noch „eine dieser austauschbaren US-Serien“, aber dann hatte mich die Serie voll erwischt. Denn durch die geschickte Ineinanderschachtelung von verschiedenen Zeitebenen wird man immer wieder überrascht und bleibt neugierig auf die Entwicklung der einzelnen Figuren, die einem mehr und mehr ans Herz wachsen.

Erzählt wird die Geschichte der Familie Pearson, die am 31. August 1980 beginnt. Der Tag, an dem Rebecca und Jack Eltern werden. An Jacks Geburtstag, sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, platzt die Fruchtblase und die Drillinge kommen zur Welt – Kevin, Kate und ein kleiner Junge, dem sich die Nabelschnur um den Hals gelegt hat. Noch im Krankenhaus beschließen die so glücklichen und über den Tod des einen Babys so unglücklichen Eltern, ein drittes Kind für ihr drittes Kinderbett zu adoptieren, einen kleinen schwarzen Jungen, den jemand nach seiner Geburt vor einer Feuerwache abgelegt hat.

Die Handlung springt von diesem vierfachen Geburtstag an hin und her zwischen den Jahrzehnten, zwischen der Kindheit der drei Geschwister in Pittsburgh und ihrem Leben als Erwachsene, 36 Jahre später. Und später geht es auch in die Vergangenheit der Eltern. Es ergibt sich ein Kalaidoskop von Lebenswegen, das ich so noch nie gesehen habe.

Und endlich kommt eine Serie auch mal ohne Gewaltszenen und schockierende Traumata aus. Vielmehr werden vielschichtig die Persönlichkeiten und Gefühle in der Familiengeschichte ausgeleuchtet. Inzwischen hat sich die Serie in den USA zur erfolgreichsten TV-Serie überhaupt entwickelt. In den inzwischen 2 Staffeln, die schon im TV liefen und als DVD erhältlich, sind mir die tollen SchauspielerInnen ans Herz gewachsen.

Die 3. Staffel gibt es im Moment nur zum streamen in englisch, soll aber im Frühjahr wieder bei SIXX zu sehen sein.

Eine Frauenfreundschaft in 4 Buchbänden

Auch wie eine Serie ziehen einen die Bücher von Elena Ferrante mit der Lebensgeschichte von zwei Frauen, Freundinnen in einen Lesesog. Beginnend in den 1940er Jahren blättern sich persönliche Geschichten und das Zeitgeschehen in Italien über 60 Jahre auf. Für mich in einmaliger Art und Weise wird hier das alltägliche Drama von Frauenleben mit inander verzahnten Familiengeschichten erzählt. Zwischen Macht und Ohnmacht suchen die beiden Frauen ihren eigenen Weg aus einer von Männern und Clans dominierten Welt in Neapel, in der Gewalt alltäglich ist und nur Bildung oder Heirat Veränderung verspricht. Ich bin gerade noch bei Band 2 und freue mich jeden Abend auf den Ausflug in diese so fremde und doch so nahe Welt.

Genauso spannend wie ihre Bücher ist das Leben der Autorin Elena Ferrante, die sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden hat.

Ihre vierbändige Neapolitanische Saga – bestehend aus Meine geniale Freundin (schon als Taschenbuch), Die Geschichte eines neuen Namens, Die Geschichte der getrennten Wege und Die Geschichte des verlorenen Kindes – ist ein weltweiter Bestseller, der von der preisgekrönten Karin Krieger ins Deutsche übertragen wird.

Inzwischen wurde das erste Buch 2019 von HBO verfilmt. Wann die deutsche Fassung erscheint, ist noch unbekannt.

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2 Kommentare zu “Für die letzten langen Winterabende
  1. Beate sagt:

    Danke für den Tipp mit This is us! Mein Mann und ich schauen jetzt auch ganz begeistert, mit lachen und weinen!!! Ganz toll!!!

  2. Gaby sagt:

    Danke für diesen Tipp!!

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